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Hohlbeins Chronik der Unsterblichen, Bd. 1: Am Abgrund


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Rezension von

Frank Drehmel

Am Abgrund Im vorliegenden Comic adaptiert Benjamin von Eckartsberg die erste Hälfte des ersten Romans, "Am Abgrund", aus Wolfgang Hohlbeins mittlerweile dreizehnbändiger Reihe "Chronik der Unsterblichen", in welcher der - gemessen am Umsatz – erfolgreiche deutsche Phantastik-Autor den Leser in einem Genre-Mix aus Mystery- und Historythriller in das spätmittelalterliche Europa führt. Als der Schwertkämpfer Andrej Delany nach langer Wanderschaft in das Dörfchen Borsa zurückkehrt, um seinen Sohn Marius wiederzusehen, erwartet ihn Entsetzliches. Die meisten Dörfler wurden von Schergen der Inquisition regelrecht dahingeschlachtet, einige in Gefangenschaft entführt und sein eigener Sohn so gefoltert, dass Andrej ihn nur noch von seinem Leiden erlösen kann. Lediglich ein Junge, Frederic, hat das Massaker physisch unbeschadet überstanden, weil er sich zufällig außerhalb des Dorfes befand. Nachdem er Marius beerdigt hat, will der Schwertkämpfer zunächst weiterziehen, lässt sich jedoch von dem überlebenden Kind dazu verleiten, Rache an den Tätern – darunter drei Ritter in goldener Rüstung, die am Schlimmsten gewütet haben sollen - zu üben, auch wenn das keinen der Toten zurückbringt. So ziehen der Mann und der Junge in Richtung des Hafens von Constanta, weil von dort aus die Gefangenen verschifft werden sollen. Als sie unterwegs von drei Schergen der Mörder überfallen werden, richtet Andrej ein erstes Blutbad an und beginnt Frederic mit anderen Augen zu sehen, denn der Junge scheint geradezu ungesund besessen von seinen Rachegelüsten. Eine zweite Begegnung mit den mutmaßlichen Mördern der Dörfler findet in einem Gasthaus statt, in welchem Andrej und Frederic auf ihrer Reise zum Hafen nächtigen wollen. Nicht nur dass einer der Goldenen mit seinen Männern dort eingekehrt ist, sondern dieser erkennt auch die beiden Neuankömmlinge und lässt daraufhin die Herberge in Brand setzen und jeden Versuch vereiteln, der Flammenhölle zu entkommen. Da Hohlbeins unterm Strich eher anspruchslose Schreibe in Verbindung mit oftmals unoriginellen Storys mich noch nie dauerhaft zu fesseln vermochte, stellt von Eckartsbergs Comic-Adaption für mich die erste Begegnung mit Andrej Delanys Welt und der Chronik der Unsterblichen dar, eine Begegnung, die ich nicht notwendigerweise vertiefen muss. Die vorhersehbare und äußerst simple Handlung, die erzählerisch zudem in eine nicht notwendige Breite und Länge gezogen wird, sowie die auf wenige Facetten reduzierten Figuren hinterlassen beim Leser ein merkwürdiges Gefühl der inhaltlichen Leere und reduzieren das Album weitgehend auf seine visuell-grafischen Attribute. Im Gegensatz zur langweiligen Geschichte hinterlässt Thomas von Kummants Artwork immerhin einen ambivalenten Eindruck. Die malerischen, realismusnahen Bild-Hintergründe üben durchaus einen düsteren Reit aus; das Problem allerdings ist, dass die zeichentrickhaft angelegten Figuren mit diesen düsteren Hintergründen kaum visuell interagieren und oftmals wie rein- oder draufkopiert wirken. Dadurch ist der Gesamteindruck bestenfalls gewöhnungsbedürftig, wobei die Figuren isoliert betrachtet durchaus Charme und Charakter besitzen. Fazit: Eine unoriginelle, vorhersehbare und spannungsarme Rächer-Story, die allerdings visuell so passabel umgesetzt ist, dass man durchaus einen Blick riskieren kann, ohne sich schwarz zu ärgern.

Im vorliegenden Comic adaptiert Benjamin von Eckartsberg die erste Hälfte des ersten Romans, "Am Abgrund", aus Wolfgang Hohlbeins mittlerweile dreizehnbändiger Reihe "Chronik der Unsterblichen", in welcher der - gemessen am Umsatz – erfolgreiche deutsche Phantastik-Autor den Leser in einem Genre-Mix aus Mystery- und Historythriller in das spätmittelalterliche Europa führt.

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Als der Schwertkämpfer Andrej Delany nach langer Wanderschaft in das Dörfchen Borsa zurückkehrt, um seinen Sohn Marius wiederzusehen, erwartet ihn Entsetzliches. Die meisten Dörfler wurden von Schergen der Inquisition regelrecht dahingeschlachtet, einige in Gefangenschaft entführt und sein eigener Sohn so gefoltert, dass Andrej ihn nur noch von seinem Leiden erlösen kann. Lediglich ein Junge, Frederic, hat das Massaker physisch unbeschadet überstanden, weil er sich zufällig außerhalb des Dorfes befand.

Nachdem er Marius beerdigt hat, will der Schwertkämpfer zunächst weiterziehen, lässt sich jedoch von dem überlebenden Kind dazu verleiten, Rache an den Tätern – darunter drei Ritter in goldener Rüstung, die am Schlimmsten gewütet haben sollen - zu üben, auch wenn das keinen der Toten zurückbringt. So ziehen der Mann und der Junge in Richtung des Hafens von Constanta, weil von dort aus die Gefangenen verschifft werden sollen.

Als sie unterwegs von drei Schergen der Mörder überfallen werden, richtet Andrej ein erstes Blutbad an und beginnt Frederic mit anderen Augen zu sehen, denn der Junge scheint geradezu ungesund besessen von seinen Rachegelüsten. Eine zweite Begegnung mit den mutmaßlichen Mördern der Dörfler findet in einem Gasthaus statt, in welchem Andrej und Frederic auf ihrer Reise zum Hafen nächtigen wollen. Nicht nur dass einer der Goldenen mit seinen Männern dort eingekehrt ist, sondern dieser erkennt auch die beiden Neuankömmlinge und lässt daraufhin die Herberge in Brand setzen und jeden Versuch vereiteln, der Flammenhölle zu entkommen.

Da Hohlbeins unterm Strich eher anspruchslose Schreibe in Verbindung mit oftmals unoriginellen Storys mich noch nie dauerhaft zu fesseln vermochte, stellt von Eckartsbergs Comic-Adaption für mich die erste Begegnung mit Andrej Delanys Welt und der Chronik der Unsterblichen dar, eine Begegnung, die ich nicht notwendigerweise vertiefen muss. Die vorhersehbare und äußerst simple Handlung, die erzählerisch zudem in eine nicht notwendige Breite und Länge gezogen wird, sowie die auf wenige Facetten reduzierten Figuren hinterlassen beim Leser ein merkwürdiges Gefühl der inhaltlichen Leere und reduzieren das Album weitgehend auf seine visuell-grafischen Attribute.

Im Gegensatz zur langweiligen Geschichte hinterlässt Thomas von Kummants Artwork immerhin einen ambivalenten Eindruck. Die malerischen, realismusnahen Bild-Hintergründe üben durchaus einen düsteren Reit aus; das Problem allerdings ist, dass die zeichentrickhaft angelegten Figuren mit diesen düsteren Hintergründen kaum visuell interagieren und oftmals wie rein- oder draufkopiert wirken. Dadurch ist der Gesamteindruck bestenfalls gewöhnungsbedürftig, wobei die Figuren isoliert betrachtet durchaus Charme und Charakter besitzen.

Fazit: Eine unoriginelle, vorhersehbare und spannungsarme Rächer-Story, die allerdings visuell so passabel umgesetzt ist, dass man durchaus einen Blick riskieren kann, ohne sich schwarz zu ärgern.

geschrieben am 04.01.2012 | 458 Wörter | 2935 Zeichen

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