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Tibill der Lilling, Bd. 1: Aufbruch ins Exil


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Rezension von

Frank Drehmel

Aufbruch ins Exil Lillinge sind ein friedliebendes Völkchen, das zwar wenig Kontakt zu Menschen und anderen Kreaturen sucht, sich aber nicht scheut, seine Obst-Ernten auf den Märkten der Umgebung an den Mann zu bringen. Daher sorgt das Auftauchen des Lillings Tibill im nahegelegenen Dorf außerhalb der Obst-Saison zunächst für Verwunderung, die sich in Hilfsbreitschaft wandelt, als Tibill nach Arbeit sucht. Denn Tibill wurde von seinen Leuten verbannt, weil man ihm die Verantwortung für ein Unglück gegeben hat, das das halbe Dorf in Schutt und Asche legte; und er darf erst zurückkehren, wenn er die ganze Welt gerettet hat. Von einem augenscheinlich freundlichen Zeitgenossen erhält der Lilling ein Empfehlungsschreiben für Sardok, den Kapitän der "Diamantbrecher", welcher findige Matrosen suchen soll. Doch an Bord des Kahns erwartet Tibill kein Job, sondern er wird geschanghait und findet sich in Ketten im Frachtraum wieder, um einer kurzen Zukunft als Sklave in den Minen von Großstadt entgegen zu schippern. Kaum dass er und seine Mitgefangenen in der bunten, lärmenden und exotischen Stadt angekommen sind, gelingt Tibill auf dem Weg zum Sklavenmarkt die Flucht. Aus einem Versteck heraus kann er ein Gespräch zwischen Sardok und einem unheimlichen Fremden belauschen, in dem es unter anderem um den bedauerlichen Tod des Magiers Roland, eines gutmütigen Mannes, den nicht nur die Lillinge stets geschätzt haben, sowie die geplante Ermordung von dessen Bruder – Lorenz – geht. Als die beiden den Lauscher entdecken, kann Tibill zwar erneut fliehen, landet aber kurz darauf wieder auf dem Sklavenmarkt, wo ihn der Händler mit magischen Ketten an die ebenfalls gefangene Loretta, die Tochter des Lilling-Bürgermeisters, kettet. Ein weiteres Mal gelingt den beiden Sklaven in spe eine Flucht in Ketten, die sie nicht nur einander näher bringt, sondern sie auch gemeinsam einen gefährlichen Verfolger bezwingen lässt und ihnen neue vermeintliche Freunde unter den seltsamen Wesen des Waldes beschert. Mangels Perspektiven und eingedenkt der Tatsache, dass die Ketten, die sie verbinden, mit einem Fruchtbarkeitszauber belegt sein könnten, beschließen Tibill und Loretta, den Zauberer Lorenz aufzusuchen, um ihn vor dem Mordkomplott zu warnen. Unglücklicherweise – für die gesamte Welt – berücksichtigen sie nicht, dass der Schein leicht trügen kann. Mit "Tibill der Lilling" veröffentlicht Splitter das neuste Werk des umtriebigen französischen Autorenpaars Anne und Gérard Guéro. Routiniert inszenieren die beiden eine heitere, muntere Fantasy-Geschichte, der zwar leise dunkle Untertöne innewohnen, die aber insgesamt durch ihre Lebendigkeit und Exotik in den Figuren sowie den Handlungsorten überzeugt, wobei die Handlung selbst weder sonderlich originell, noch ausgesprochen wendungsreich daher kommt. Dafür sind die Hauptprotagonisten durchweg sympathisch, auch wenn es ihnen noch an "Charisma" fehlt, der Leser also nicht das Gefühl hat, der Geburt eines besonderen, eines nachhaltigen Heldens beizuwohnen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Im Artwork – in Zeichnungen wie Koloration – spiegelt sich die exotische, heitere Lebendigkeit des Hintergrundes trefflich wider. Die handlungstragenden, oft gnubbelnasigen Figuren und merkwürdigen Wesen der Lilling-Welt sind mit ebenso viel Liebe und Sinn für Komik in farbenprächtige Bilder gebannt wie die exotischen, detailreichen Städte und die pittoresken Landschaften. Will man etwas Negatives entdecken, so dieses, dass die einzelnen Panels stellenweise zu voll, zu wuselig wirken und dadurch einige originelle Einzelheiten unterzugehen drohen.

Lillinge sind ein friedliebendes Völkchen, das zwar wenig Kontakt zu Menschen und anderen Kreaturen sucht, sich aber nicht scheut, seine Obst-Ernten auf den Märkten der Umgebung an den Mann zu bringen.

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Daher sorgt das Auftauchen des Lillings Tibill im nahegelegenen Dorf außerhalb der Obst-Saison zunächst für Verwunderung, die sich in Hilfsbreitschaft wandelt, als Tibill nach Arbeit sucht. Denn Tibill wurde von seinen Leuten verbannt, weil man ihm die Verantwortung für ein Unglück gegeben hat, das das halbe Dorf in Schutt und Asche legte; und er darf erst zurückkehren, wenn er die ganze Welt gerettet hat.

Von einem augenscheinlich freundlichen Zeitgenossen erhält der Lilling ein Empfehlungsschreiben für Sardok, den Kapitän der "Diamantbrecher", welcher findige Matrosen suchen soll. Doch an Bord des Kahns erwartet Tibill kein Job, sondern er wird geschanghait und findet sich in Ketten im Frachtraum wieder, um einer kurzen Zukunft als Sklave in den Minen von Großstadt entgegen zu schippern.

Kaum dass er und seine Mitgefangenen in der bunten, lärmenden und exotischen Stadt angekommen sind, gelingt Tibill auf dem Weg zum Sklavenmarkt die Flucht. Aus einem Versteck heraus kann er ein Gespräch zwischen Sardok und einem unheimlichen Fremden belauschen, in dem es unter anderem um den bedauerlichen Tod des Magiers Roland, eines gutmütigen Mannes, den nicht nur die Lillinge stets geschätzt haben, sowie die geplante Ermordung von dessen Bruder – Lorenz – geht.

Als die beiden den Lauscher entdecken, kann Tibill zwar erneut fliehen, landet aber kurz darauf wieder auf dem Sklavenmarkt, wo ihn der Händler mit magischen Ketten an die ebenfalls gefangene Loretta, die Tochter des Lilling-Bürgermeisters, kettet. Ein weiteres Mal gelingt den beiden Sklaven in spe eine Flucht in Ketten, die sie nicht nur einander näher bringt, sondern sie auch gemeinsam einen gefährlichen Verfolger bezwingen lässt und ihnen neue vermeintliche Freunde unter den seltsamen Wesen des Waldes beschert.

Mangels Perspektiven und eingedenkt der Tatsache, dass die Ketten, die sie verbinden, mit einem Fruchtbarkeitszauber belegt sein könnten, beschließen Tibill und Loretta, den Zauberer Lorenz aufzusuchen, um ihn vor dem Mordkomplott zu warnen.

Unglücklicherweise – für die gesamte Welt – berücksichtigen sie nicht, dass der Schein leicht trügen kann.

Mit "Tibill der Lilling" veröffentlicht Splitter das neuste Werk des umtriebigen französischen Autorenpaars Anne und Gérard Guéro. Routiniert inszenieren die beiden eine heitere, muntere Fantasy-Geschichte, der zwar leise dunkle Untertöne innewohnen, die aber insgesamt durch ihre Lebendigkeit und Exotik in den Figuren sowie den Handlungsorten überzeugt, wobei die Handlung selbst weder sonderlich originell, noch ausgesprochen wendungsreich daher kommt. Dafür sind die Hauptprotagonisten durchweg sympathisch, auch wenn es ihnen noch an "Charisma" fehlt, der Leser also nicht das Gefühl hat, der Geburt eines besonderen, eines nachhaltigen Heldens beizuwohnen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Im Artwork – in Zeichnungen wie Koloration – spiegelt sich die exotische, heitere Lebendigkeit des Hintergrundes trefflich wider. Die handlungstragenden, oft gnubbelnasigen Figuren und merkwürdigen Wesen der Lilling-Welt sind mit ebenso viel Liebe und Sinn für Komik in farbenprächtige Bilder gebannt wie die exotischen, detailreichen Städte und die pittoresken Landschaften. Will man etwas Negatives entdecken, so dieses, dass die einzelnen Panels stellenweise zu voll, zu wuselig wirken und dadurch einige originelle Einzelheiten unterzugehen drohen.

geschrieben am 08.03.2011 | 519 Wörter | 3080 Zeichen

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Rezension von

Anna Kneisel

Aufbruch ins Exil Die Lillinge sind ein kleines Volk mit Affinität zur Idylle und sie leben an einem Ort, dessen Atmosphäre zu Beginn eine Mischung aus Schlumpfhausen und Asterix’ Dorf darstellt, nur ein wenig exotischer. Ein kleiner Angriff von Hornyaks auf ihre Gemüsebeete ruft Tibill auf den Plan, der für seine riskanten Ideen bekannt ist. Leider geht auch die Ausführung dieser Idee nicht gut aus, unglücklicherweise wird das halbe Dorf zerstört. Den Dorfbewohnern reicht es endgültig: Tibill wird verbannt und darf erst wieder zurückkehren, wenn er die Welt gerettet hat – bisher war das noch keinem Verbannten möglich, weshalb die Chancen also alles andere als gut stehen. Tibill kehrt in ein Gasthaus ein, wo er zunächst freundlich aber verwundert empfangen wird, denn normalerweise lassen sich die Lillinge außerhalb der Apfelzeit dort nicht blicken. Im Laufe des Abends erfährt er vom unschönen Tod eines ortsansässigen Magiers Roland, den er sehr mochte. Barrik, ein Gast der Schänke, zeigt sich hilfsbereit als Tibill erzählt, dass er knapp bei Kasse ist und gibt ihm ein Schreiben für Kapitän Sardok mit, auf dessen Schiff der Lilling anheuern soll. Am Ziel angekommen bekommt er jedoch nicht den ersehnten Job, sondern erwacht nach Übergabe des Briefes unter Deck – offensichtlich ist er Sklavenhändlern in die Fänge geraten und soll nun in der Großstadt verkauft werden. Tibill unternimmt nach seiner Ankunft in der bunten, von den unterschiedlichsten Lebensformen nur so wimmelnden Stadt einen Fluchtversuch und belauscht dabei ein Gespräch über ein Mordkomplott gegen den Bruder des gerade erst umgekommenen Roland. Leider wird er erwischt und gemeinsam mit der widerspenstigen Lillingdame Loretta als „Liebespaar“ angepriesen und verkauft. Noch einmal wagt er die Flucht, nun aber behindert durch eine verhexte Liebeskette, durch die er mit dem Mädchen auf Gedeih und Verderb verbunden ist. Auf der Flucht und bei ihrer Suche nach dem zukünftigen Mordopfer, dem Bruder des verstorbenen Magiers, kommen sich die beiden Lillinge ungewollt immer näher, was ihnen ein wenig Kopfzerbrechen bereitet, auch wenn sie durch die Kette eine nicht zu unterschätzende Waffe gegen gefährliche Gegner an der Hand haben. Schließlich schafft das ungleiche Paar es, rechtzeitig zum Anschlag anwesend zu sein und diesen zu vereiteln – was sich im Rückblick als gar nicht so gut herauszustellen scheint… Aufbruch ins Exil ist der erste Band einer ganzen Reihe in deren Zentrum der namengebende Tibill der Lilling steht. Getextet von Ange (alias Anne und Gérard Guéro) und liebevoll gezeichnet von Laurent Cagniat ist dieser Band vom Plot her zwar kein Novum, aber aufgrund seiner Fremdartigkeit und Originalität bezüglich der Geschöpfe, welche diese Fantasy-Welt bevölkern sowie der sehr individuell angelegten Charaktere ein Schmankerl für alle, die sich auch gern einmal etwas mehr Zeit nehmen wollen beim Betrachten der extrem farbenfroh, detailreich und verspielt gestalteten Illustrationen. Man darf gespannt sein, was die Folgebände an Überraschungen und Wendungen mit sich bringen werden.

Die Lillinge sind ein kleines Volk mit Affinität zur Idylle und sie leben an einem Ort, dessen Atmosphäre zu Beginn eine Mischung aus Schlumpfhausen und Asterix’ Dorf darstellt, nur ein wenig exotischer. Ein kleiner Angriff von Hornyaks auf ihre Gemüsebeete ruft Tibill auf den Plan, der für seine riskanten Ideen bekannt ist. Leider geht auch die Ausführung dieser Idee nicht gut aus, unglücklicherweise wird das halbe Dorf zerstört. Den Dorfbewohnern reicht es endgültig: Tibill wird verbannt und darf erst wieder zurückkehren, wenn er die Welt gerettet hat – bisher war das noch keinem Verbannten möglich, weshalb die Chancen also alles andere als gut stehen.

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Tibill kehrt in ein Gasthaus ein, wo er zunächst freundlich aber verwundert empfangen wird, denn normalerweise lassen sich die Lillinge außerhalb der Apfelzeit dort nicht blicken. Im Laufe des Abends erfährt er vom unschönen Tod eines ortsansässigen Magiers Roland, den er sehr mochte.

Barrik, ein Gast der Schänke, zeigt sich hilfsbereit als Tibill erzählt, dass er knapp bei Kasse ist und gibt ihm ein Schreiben für Kapitän Sardok mit, auf dessen Schiff der Lilling anheuern soll. Am Ziel angekommen bekommt er jedoch nicht den ersehnten Job, sondern erwacht nach Übergabe des Briefes unter Deck – offensichtlich ist er Sklavenhändlern in die Fänge geraten und soll nun in der Großstadt verkauft werden. Tibill unternimmt nach seiner Ankunft in der bunten, von den unterschiedlichsten Lebensformen nur so wimmelnden Stadt einen Fluchtversuch und belauscht dabei ein Gespräch über ein Mordkomplott gegen den Bruder des gerade erst umgekommenen Roland. Leider wird er erwischt und gemeinsam mit der widerspenstigen Lillingdame Loretta als „Liebespaar“ angepriesen und verkauft. Noch einmal wagt er die Flucht, nun aber behindert durch eine verhexte Liebeskette, durch die er mit dem Mädchen auf Gedeih und Verderb verbunden ist.

Auf der Flucht und bei ihrer Suche nach dem zukünftigen Mordopfer, dem Bruder des verstorbenen Magiers, kommen sich die beiden Lillinge ungewollt immer näher, was ihnen ein wenig Kopfzerbrechen bereitet, auch wenn sie durch die Kette eine nicht zu unterschätzende Waffe gegen gefährliche Gegner an der Hand haben. Schließlich schafft das ungleiche Paar es, rechtzeitig zum Anschlag anwesend zu sein und diesen zu vereiteln – was sich im Rückblick als gar nicht so gut herauszustellen scheint…

Aufbruch ins Exil ist der erste Band einer ganzen Reihe in deren Zentrum der namengebende Tibill der Lilling steht. Getextet von Ange (alias Anne und Gérard Guéro) und liebevoll gezeichnet von Laurent Cagniat ist dieser Band vom Plot her zwar kein Novum, aber aufgrund seiner Fremdartigkeit und Originalität bezüglich der Geschöpfe, welche diese Fantasy-Welt bevölkern sowie der sehr individuell angelegten Charaktere ein Schmankerl für alle, die sich auch gern einmal etwas mehr Zeit nehmen wollen beim Betrachten der extrem farbenfroh, detailreich und verspielt gestalteten Illustrationen.

Man darf gespannt sein, was die Folgebände an Überraschungen und Wendungen mit sich bringen werden.

geschrieben am 07.04.2011 | 466 Wörter | 2611 Zeichen

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