Navigation

Seiten der Rubrik "Bücher"


Google Anzeigen

Anzeigen

Bücher

Engelke up de Muer


Statistiken
  • 7266 Aufrufe

Informationen zum Buch
  ISBN
  Autor
  Verlag
  Sprache
  Seiten
  Erscheinungsjahr
  Extras

Rezension von

Daniel Bigalke

Engelke up de Muer Dieses Buch ist eine Gabe des Autors an seine große Liebe, die er in Ostfriesland gefunden hat. Die Gedichte thematisieren die Polder-Landschaft und ihren eigenwilligen Menschenschlag, die Vegetation der Salzwiesen, die Moore, die Vogelwelt, Sagen und Geschichte der friesischen Lande und Inseln. Im Mittelpunkt steht die Stadt Emden, das Wappen und die Geschichte. Auch der SMS Emden wird in einem langen Verswerk gedacht. Wie schon im „Idäischen Licht“ und im „Tannhäuserland“ sind die Phantasien und Exkurse in eine poetische Wanderung durch das Land eingebunden. Dabei kommt es dem Dichter darauf an, die Natur des Nordens vom „Gassenschmutz“ der Großstadt abzusetzen. So schätzt er die Insel Norderney wegen ihrer graziösen Wirkung auf den Besucher und weil es dort nicht die neidische Hatz der Großstadt zu finden gibt. Der Name des Gedichtbandes ist Programm: „Engelke up de Muer“ ist der Name des Wappens der ostfriesischen Stadt Emden. Der Dichter ehrt die urtümlichste aller deutschen Landschaften und ihre Bewohner. Er steht auch hier stilistisch der Bewegung der Konservativen Revolution nahe. Die Sehnsucht nach einer substanziellen Überzeugung innerhalb einer identitären Gemeinschaft erwirkt den Wunsch nach einem geistigen Wandel für die sinnstiftende Transzendenz. Sie richtet sich gegen die Dissoziation aller Lebenszusammenhänge, gegen die Atomisierung des Bewusstseins im Zuge der Auflösung des bürgerlichen Subjekts. Insofern versteht sich auch die zunächst widersprüchlich anmutende aber für die Gedicht ebenso zutreffende Formulierung des kontemplativen Pathos, welches, wie wir gesehen haben, durchaus mit einem deutschen Pathos einhergehen kann, als geistig-intellektuelle Haltung im Sinne einer nachsinnend-beschaulichen aber gefühlsgeladenen, leidenschaftlich-ergriffenen Haltung. Spürbar werden alle diese Einflüsse auch im vorliegenden Buch. Die Sprache ist anspruchsvoll, wohlklingend, rhythmisierend und reimend. Was dieses Buch in seiner Melange aus Kontemplation und aktivistischem Pathos auszeichnet, ist, dass es nicht auf der Ebene oberflächlichen konsensualen Diskurses stehenbleibt, sondern den Geist des Lesers emotional strapaziert und dennoch gewinnbringend auf diesen einwirkt.

Dieses Buch ist eine Gabe des Autors an seine große Liebe, die er in Ostfriesland gefunden hat. Die Gedichte thematisieren die Polder-Landschaft und ihren eigenwilligen Menschenschlag, die Vegetation der Salzwiesen, die Moore, die Vogelwelt, Sagen und Geschichte der friesischen Lande und Inseln. Im Mittelpunkt steht die Stadt Emden, das Wappen und die Geschichte. Auch der SMS Emden wird in einem langen Verswerk gedacht. Wie schon im „Idäischen Licht“ und im „Tannhäuserland“ sind die Phantasien und Exkurse in eine poetische Wanderung durch das Land eingebunden. Dabei kommt es dem Dichter darauf an, die Natur des Nordens vom „Gassenschmutz“ der Großstadt abzusetzen. So schätzt er die Insel Norderney wegen ihrer graziösen Wirkung auf den Besucher und weil es dort nicht die neidische Hatz der Großstadt zu finden gibt.

weitere Rezensionen von Daniel Bigalke


Der Name des Gedichtbandes ist Programm: „Engelke up de Muer“ ist der Name des Wappens der ostfriesischen Stadt Emden. Der Dichter ehrt die urtümlichste aller deutschen Landschaften und ihre Bewohner. Er steht auch hier stilistisch der Bewegung der Konservativen Revolution nahe. Die Sehnsucht nach einer substanziellen Überzeugung innerhalb einer identitären Gemeinschaft erwirkt den Wunsch nach einem geistigen Wandel für die sinnstiftende Transzendenz. Sie richtet sich gegen die Dissoziation aller Lebenszusammenhänge, gegen die Atomisierung des Bewusstseins im Zuge der Auflösung des bürgerlichen Subjekts. Insofern versteht sich auch die zunächst widersprüchlich anmutende aber für die Gedicht ebenso zutreffende Formulierung des kontemplativen Pathos, welches, wie wir gesehen haben, durchaus mit einem deutschen Pathos einhergehen kann, als geistig-intellektuelle Haltung im Sinne einer nachsinnend-beschaulichen aber gefühlsgeladenen, leidenschaftlich-ergriffenen Haltung. Spürbar werden alle diese Einflüsse auch im vorliegenden Buch. Die Sprache ist anspruchsvoll, wohlklingend, rhythmisierend und reimend.

Was dieses Buch in seiner Melange aus Kontemplation und aktivistischem Pathos auszeichnet, ist, dass es nicht auf der Ebene oberflächlichen konsensualen Diskurses stehenbleibt, sondern den Geist des Lesers emotional strapaziert und dennoch gewinnbringend auf diesen einwirkt.

geschrieben am 01.04.2009 | 302 Wörter | 1918 Zeichen

Kommentare lesen Kommentar schreiben

Kommentare zur Rezension (0)

Platz für Anregungen und Ergänzungen