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Wächter des Zwielichts


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Marc-Florian Wendland

Wächter des Zwielichts Kann ein normaler Mensch zu einem Anderen transformiert werden? Mit dieser quälenden Frage muss sich der erneute Hauptcharakter Anton Gorodezki herumplagen. Lukianenko setzt auf das bewährte 3-Geschichten-Prinzip. In der ersten Geschichte jagt Anton einen Anderen, der von einem Menschen mutmaßlich dazu gezwungen wird, ihn in einen Anderen zu verwandeln. Neben der Frage, ob dies überhaupt möglich ist, muss sich Anton noch mit seinem ehemaligen Freund Kostja arrangieren, der mittlerweile zu einem Hohen Vampir aufgestiegen ist. Die zweite Geschichte handelt von einer alten Hexe Arina, die ins Exil abgetaucht ist, nachdem sie wegen Paktierens mit den Wächtern der Nacht von der Inquisition verurteilt wurde. Als Anton mit ihr zusammentrifft, bleiben Konflikte nicht lange aus. Arina jedoch erweist sich mächtiger, als Anton dies zunächst erwartet hatte. Schließlich gilt es den Tod eines Inquisitors aufzuklären. Neben Anton und Kostja sind außerdem noch Gesa und Sebulon mit von der Partie. Die Oberhäupter der beiden Moskauer Wachen arbeiten selten in Eintracht, aber was der Mörder augenscheinlich mit der Menschheit vorhat kann weder der Nacht- noch der Tagwache gefallen. Vorweg, Lukianenko wäre nicht Lukianenko, wenn nicht alles anders käme, als er es zunächst dem Leser suggerierte. Im „Intrigen spinnen“ ist der Russe ein ganz großer Könner, das muss man ihm lassen. Faktisch jedoch hat der dritte Teil nicht mehr viel mit der faszinierenden, innovativen Ausgangsgeschichte zu tun. Bereits in „Wächter des Tages“ war dieser Neuigkeits-Bonus allzu sehr ausgereizt worden. Zwar bietet Lukianenko in „Wächter des Tages“ einiges Neues, wartet mit weiteren Verschwörungstheorien auf und definiert seine Charaktere gewohnt ambig. Aber das hat er in den Büchern zuvor auch schon getan; ich will damit nur sagen, dass die mitreißende, fesselnde Idee der Wachen nicht mehr dieselbe ist, wie noch im ersten Band. Interessant und amüsant war auf jeden Fall das Verhalten von Geser und Sebulon in der dritten Geschichte. Es ist deutlich zu sehen, wie gleich das Licht und das Dunkel doch ticken können, wenn es um eine Angelegenheit geht, die beiden nicht wirklich geheuer ist. Frei nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund! Gelungene Szenerie. Was das Zwielicht betrifft, so vermag der Autor die Spannung weiterhin hoch zu halten. In diesem Band drangen Anton und Arina bereits in die 5. Schicht vor. Eine immer wieder faszinierende Schichtenwelt, die der Autor sich da ausgedacht hat. Abschließend möchte ich betonen, dass sich das Buch flüssig, kurzweilig und gut liest – also alle Zutaten für ein schnörkelloses, zufriedenstellendes Lesevergnügen bietet. (Eine Anmerkung zur Übersetzerin: das Wort „schnaubte“ muss ihr schrecklich gut gefallen haben.) Aber der Lack ist ein wenig verstaubt und die monumentalen Vorschusslorbeeren, resultierend aus dem herausragenden ersten Band, sind aufgezehrt. Ich bin gespannt, was die „Wächter der Ewigkeit“ zu bieten haben.

Kann ein normaler Mensch zu einem Anderen transformiert werden? Mit dieser quälenden Frage muss sich der erneute Hauptcharakter Anton Gorodezki herumplagen.

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Lukianenko setzt auf das bewährte 3-Geschichten-Prinzip. In der ersten Geschichte jagt Anton einen Anderen, der von einem Menschen mutmaßlich dazu gezwungen wird, ihn in einen Anderen zu verwandeln. Neben der Frage, ob dies überhaupt möglich ist, muss sich Anton noch mit seinem ehemaligen Freund Kostja arrangieren, der mittlerweile zu einem Hohen Vampir aufgestiegen ist.

Die zweite Geschichte handelt von einer alten Hexe Arina, die ins Exil abgetaucht ist, nachdem sie wegen Paktierens mit den Wächtern der Nacht von der Inquisition verurteilt wurde. Als Anton mit ihr zusammentrifft, bleiben Konflikte nicht lange aus. Arina jedoch erweist sich mächtiger, als Anton dies zunächst erwartet hatte.

Schließlich gilt es den Tod eines Inquisitors aufzuklären. Neben Anton und Kostja sind außerdem noch Gesa und Sebulon mit von der Partie. Die Oberhäupter der beiden Moskauer Wachen arbeiten selten in Eintracht, aber was der Mörder augenscheinlich mit der Menschheit vorhat kann weder der Nacht- noch der Tagwache gefallen.

Vorweg, Lukianenko wäre nicht Lukianenko, wenn nicht alles anders käme, als er es zunächst dem Leser suggerierte. Im „Intrigen spinnen“ ist der Russe ein ganz großer Könner, das muss man ihm lassen. Faktisch jedoch hat der dritte Teil nicht mehr viel mit der faszinierenden, innovativen Ausgangsgeschichte zu tun. Bereits in „Wächter des Tages“ war dieser Neuigkeits-Bonus allzu sehr ausgereizt worden. Zwar bietet Lukianenko in „Wächter des Tages“ einiges Neues, wartet mit weiteren Verschwörungstheorien auf und definiert seine Charaktere gewohnt ambig. Aber das hat er in den Büchern zuvor auch schon getan; ich will damit nur sagen, dass die mitreißende, fesselnde Idee der Wachen nicht mehr dieselbe ist, wie noch im ersten Band.

Interessant und amüsant war auf jeden Fall das Verhalten von Geser und Sebulon in der dritten Geschichte. Es ist deutlich zu sehen, wie gleich das Licht und das Dunkel doch ticken können, wenn es um eine Angelegenheit geht, die beiden nicht wirklich geheuer ist. Frei nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund! Gelungene Szenerie.

Was das Zwielicht betrifft, so vermag der Autor die Spannung weiterhin hoch zu halten. In diesem Band drangen Anton und Arina bereits in die 5. Schicht vor. Eine immer wieder faszinierende Schichtenwelt, die der Autor sich da ausgedacht hat.

Abschließend möchte ich betonen, dass sich das Buch flüssig, kurzweilig und gut liest – also alle Zutaten für ein schnörkelloses, zufriedenstellendes Lesevergnügen bietet. (Eine Anmerkung zur Übersetzerin: das Wort „schnaubte“ muss ihr schrecklich gut gefallen haben.) Aber der Lack ist ein wenig verstaubt und die monumentalen Vorschusslorbeeren, resultierend aus dem herausragenden ersten Band, sind aufgezehrt. Ich bin gespannt, was die „Wächter der Ewigkeit“ zu bieten haben.

geschrieben am 24.08.2008 | 447 Wörter | 2537 Zeichen

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