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Der brennende Mann. Der Holzjunge


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Informationen zum Buch
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  Extras

Rezension von

Frank Drehmel

Der brennende Mann. Der Holzjunge An sich ist die Idee, zwei vollkommen unterschiedliche Storys aus zwei der populärsten Fantasy-Welten in einem einzigen Tradepaperback zu veröffentlichen ja nicht schlecht; ärgerlich nur, dass eine dieser Storys zwar gut ist, die andere jedoch zum Langweiligsten zählt, was mir je in Comic-Form unter die Augen kam (Mangas mal außen vor). Beginnen wir mit dem erfreulichen Teil: “Der Holzjunge” erzählt die Geschichte Dirks, der als jüngster Diener Lord Pauls von Weissbergen die Invasion der Tsurani miterlebt. Die fremden Eindringlinge versklaven die einheimische Bevölkerung, errichten ein Regime des Terrors und töten gnadenlos jeden, der sich nicht beugt. Dirk, welcher den Okkupatoren als Holzsammler dienen muss, erlebt mit, wie Freunde und Verwandte abgeschlachtet werden, und auch sein Leben hängt permanent an einem seidenen Faden. Als die Situation unerträglich wird, entschließt sich der Junge zur Flucht. Doch hat er seine Rechnung ohne Prinzessin Anika gemacht. In der Welt Midkemia angesiedelt bietet die Geschichte eine exzellente Einführung in die Riftwar Saga und sollte besonders für jene Leser interessant sein, die an dem unlängst erschienenen Comic “Der Lehrling des Magiers” Freude gefunden haben. Zudem bietet die brutale, düstere Story einen netten Plot-Twist, der für sich genommen schon unterhaltsam ist. Das Artwork ist gewöhnungsbedürftig. Zunächst erscheint Broomes unruhiger Stil sehr grob und undifferenziert; doch hat man sich erst einmal daran gewöhnt, erkennt man, dass er den rauen Inhalt durchaus angemessen illustriert. Das Einzige, was extrem stört, sind die überbetonten mangahaften Augen der Figuren, welche die an sich kraftvollen Bilder auf eine eher toonige Ebene hinabziehen. Kommen wir zur zweiten Geschichte, Der Brennende Mann. Worum geht es? Keine Ahnung! Für mich ist es eine völlig neue Erfahrung, dass ich nicht in der Lage bin, einen Comic zu Ende zu lesen. Nach rund 25 Seiten ging mir die im Königreich Osten Ard angesiedelte Liebes- und Lebensgeschichte der zuckersüßen Breda derartig auf die Nerven, dass ich erschöpft die Segel strich, anschließend dreimal neu ansetzte, um doch daran zu scheitern, die Langweile-Grenze nach hinten zu verschieben. Zu dieser wirklich schwachen Leistung meinerseits mag beigetragen haben, dass das Artwork - freundlich ausgedrückt - todlangweilig daherkommt. Dieses bezieht sich nicht nur auf Booths Zeichnungen, die überwältigend statisch wirken, denen eine visuell interessante und nachvollziehbare Darstellung von Texturen (Haut, Kleidung, Baumrinde) abgeht, da sich das Talent des Künstlers hier in hilflosen Schraffürchen und einsamen Mini-Strichen zu erschöpfen scheint und die mit Figuren aufwarten, die aussehen, als wären sie sämtlich miteinander verwandt, sondern auch auf das Layout selbst. Zahlreiche, blau hinterlegte Narrative Boxes erschlagen den Leser als optisch störende Elemente mit belanglosen, uninteressanten Texten, wobei deren Schriftgröße zwischen “winzig” und “sehr klein” schwankt. Fazit: Eine lesenswerte und eine grottenschlechte Geschichte hinterlassen - im wahrsten Sinne des Wortes - einen zwiespältigen Eindruck und machen letztlich eine Empfehlung dieses TPB unmöglich. Wer für rund 40 Seiten gute Unterhaltung gerne 14,95Euro auf den Ladentisch legt, der soll ruhig zugreifen.

An sich ist die Idee, zwei vollkommen unterschiedliche Storys aus zwei der populärsten Fantasy-Welten in einem einzigen Tradepaperback zu veröffentlichen ja nicht schlecht; ärgerlich nur, dass eine dieser Storys zwar gut ist, die andere jedoch zum Langweiligsten zählt, was mir je in Comic-Form unter die Augen kam (Mangas mal außen vor).

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Beginnen wir mit dem erfreulichen Teil: “Der Holzjunge” erzählt die Geschichte Dirks, der als jüngster Diener Lord Pauls von Weissbergen die Invasion der Tsurani miterlebt. Die fremden Eindringlinge versklaven die einheimische Bevölkerung, errichten ein Regime des Terrors und töten gnadenlos jeden, der sich nicht beugt. Dirk, welcher den Okkupatoren als Holzsammler dienen muss, erlebt mit, wie Freunde und Verwandte abgeschlachtet werden, und auch sein Leben hängt permanent an einem seidenen Faden. Als die Situation unerträglich wird, entschließt sich der Junge zur Flucht. Doch hat er seine Rechnung ohne Prinzessin Anika gemacht.

In der Welt Midkemia angesiedelt bietet die Geschichte eine exzellente Einführung in die Riftwar Saga und sollte besonders für jene Leser interessant sein, die an dem unlängst erschienenen Comic “Der Lehrling des Magiers” Freude gefunden haben. Zudem bietet die brutale, düstere Story einen netten Plot-Twist, der für sich genommen schon unterhaltsam ist.

Das Artwork ist gewöhnungsbedürftig. Zunächst erscheint Broomes unruhiger Stil sehr grob und undifferenziert; doch hat man sich erst einmal daran gewöhnt, erkennt man, dass er den rauen Inhalt durchaus angemessen illustriert. Das Einzige, was extrem stört, sind die überbetonten mangahaften Augen der Figuren, welche die an sich kraftvollen Bilder auf eine eher toonige Ebene hinabziehen.

Kommen wir zur zweiten Geschichte, Der Brennende Mann. Worum geht es? Keine Ahnung!

Für mich ist es eine völlig neue Erfahrung, dass ich nicht in der Lage bin, einen Comic zu Ende zu lesen. Nach rund 25 Seiten ging mir die im Königreich Osten Ard angesiedelte Liebes- und Lebensgeschichte der zuckersüßen Breda derartig auf die Nerven, dass ich erschöpft die Segel strich, anschließend dreimal neu ansetzte, um doch daran zu scheitern, die Langweile-Grenze nach hinten zu verschieben.

Zu dieser wirklich schwachen Leistung meinerseits mag beigetragen haben, dass das Artwork - freundlich ausgedrückt - todlangweilig daherkommt. Dieses bezieht sich nicht nur auf Booths Zeichnungen, die überwältigend statisch wirken, denen eine visuell interessante und nachvollziehbare Darstellung von Texturen (Haut, Kleidung, Baumrinde) abgeht, da sich das Talent des Künstlers hier in hilflosen Schraffürchen und einsamen Mini-Strichen zu erschöpfen scheint und die mit Figuren aufwarten, die aussehen, als wären sie sämtlich miteinander verwandt, sondern auch auf das Layout selbst. Zahlreiche, blau hinterlegte Narrative Boxes erschlagen den Leser als optisch störende Elemente mit belanglosen, uninteressanten Texten, wobei deren Schriftgröße zwischen “winzig” und “sehr klein” schwankt.

Fazit: Eine lesenswerte und eine grottenschlechte Geschichte hinterlassen - im wahrsten Sinne des Wortes - einen zwiespältigen Eindruck und machen letztlich eine Empfehlung dieses TPB unmöglich. Wer für rund 40 Seiten gute Unterhaltung gerne 14,95Euro auf den Ladentisch legt, der soll ruhig zugreifen.

geschrieben am 13.03.2008 | 468 Wörter | 2830 Zeichen

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