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Trinity Blood – Die Herrin der Nacht


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Frank Drehmel

Trinity Blood – Die Herrin der Nacht Der Sondergesandte Abel Nightroad und die Ordensschwester Esther Blanchett begleiten den Reichsadligen und Vampir Ion Fortuna im Auftrag der Herzogin von Mailand nach Tsala Methusaluth, um der Kaiserin der Vampire, Augusta Vradika, eine Friedensbotschaft zu ĂŒberbringen. Doch bei ihrer Ankunft in Jons byzantinischem Domizil stellt sich ihnen ein unbekannter Widersacher entgegen, der zuvor auf dem Anwesen ein Blutbad angerichtet hat, dem auch die Großmutter des Adligen zum Opfer fiel. Zwar gelingt es den drei VerbĂŒndeten zu fliehen, doch werden sie nun als verrĂ€terische Mörder gesucht und mĂŒssen daher zunĂ€chst untertauchen. Das erweist sich insofern als problematisch, als Esther weder die Sprache des Landes, Methu, beherrscht, noch mit den Sitten und GebrĂ€uchen der vampirischen Gesellschaft vertraut ist. Immerhin kommt es ihnen zugute, dass Vampire und Menschen in Tsala Methusaluth in relativ friedlicher Eintracht nebeneinander leben, etwas das Esther, die im Outer aufgewachsen ist, fĂŒr völlig abwegig hielt. In der Marquise von Kiew, einer alten Bekannten Abels, finden sie eine VerbĂŒndete, die nicht nur Ă€ußerst einflussreich, sondern auch den Menschen des Outers verhalten wohlgesonnen ist. WĂ€hrend die Marquise und der Sondergesandte, den sie als ihren Diener in die Gesellschaft einfĂŒhrt, vergeblich versuchen, am Hofe der Kaiserin eine Audienz zu erhalten bzw. den Ruf Ions vor einer Ratsversammlung reinzuwaschen, geraten Esther und der junge Adlige erneut mit dem unbekanntem Feind aneinander. Dabei wird die Schwester zwar schwer verletzt, doch wiederum können sie auch dank der Hilfe eines kleinen, seltsamen MĂ€dchens fliehen. Immerhin scheint allmĂ€lich Licht in das Dunkel der Intrigen zu kommen: ein geheimnisvoller Orden versucht, durch die Ermordung der göttlichen Kaiserin die Macht im Reich mit dem Ziel an sich zu reißen, die friedliche Koexistenz von Menschen und Vampiren zu beenden bzw. dem Outer den Krieg zu erklĂ€ren. FĂŒr Abel und seine VerbĂŒndeten scheint es nahezu aussichtslos, diesen perfiden Plan zu vereiteln, denn der Verrat reicht bis in die höchsten höfischen Kreise und der Feind ist zudem physisch Ă€ußerst mĂ€chtig. Nachdem im ersten Band die Hauptpersonen eingefĂŒhrt und im zweiten die Machtkonstellationen innerhalb des Vatikans grob dargelegt wurden, nimmt der dritte “Trinity Blood”-Roman den Leser mit auf die Reise in das Reich der Vampire. Und - wie in einem guten Manga ĂŒblich - bietet sich hier ein ĂŒberraschendes Bild, denn anders als erwartet handelt es sich bei den Blutsaugern nicht um bösartige Monster, die in den Menschen lediglich Nahrung sehen. Das Zusammenleben beider Spezies in Tsala Methusaluth richtet sich nach komplexen Regeln, die zwar eindeutig die Position der Vampire als herrschende Klasse zementieren, die aber dennoch eine - im Vergleich zur Situation im vatikanischen Herrschaftsgebiet - friedliche Koexistenz gewĂ€hrleisten, einschließlich eines Rechtes der Menschen auf Sicherheit und Zufriedenheit. Etwas befremdlich wirken in diesem Zusammenhang zunĂ€chst zahlreiche, aus dem orientalischen Sprachraum entlehnte Begriffe wie bspw. “Dhimmi” oder “Kethoda”, die einem allerdings schnell in Fleisch und Blut ĂŒbergehen. So differenziert der Hintergrund, so wenig schwarzweiß auch die Charaktere. In erster Linie ist deren KomplexitĂ€t darauf zurĂŒck zu fĂŒhren, dass sie im Dialog VerstĂ€ndnis fĂŒr ihre Handlungen suchen, sich erklĂ€ren und fĂŒr den Leser nachvollziehbare Positionen beziehen. Gut und Böse sind deutlicher als gerade in angloamerikanischen Gamenovelisationen, die sich hĂ€ufig in “Bumm böse! Bumm will zerstören!” erschöpfen, eine Frage des Standpunktes denn eines absoluten Maßstabs. DarĂŒber hinaus agieren die Protagonisten entsprechend dem mangahaften Ansatz sehr emotional, ohne dabei jedoch kindlich, aufgesetzt oder gar lĂ€cherlich zu wirken. Faszinierend - vor allem natĂŒrlich fĂŒr den Fan - ist weiterhin, wie die Vergangenheit Pater Abel Nightroads, des Kresniks, der das Blut von Vampiren trinkt, langsam aber stetig immer stĂ€rker rĂ€tselhafte Konturen annimmt, denn fĂŒr jede beantwortete Frage tauchen drei neue auf. Als wĂ€re dieses alles nicht erfreulich genug, ĂŒberzeugt der Roman auch in seinen Action-Szenen, die anschaulich durchchoreografiert sind, nur selten plakativ, vordergrĂŒndig wirken und mit einigen wirklich coolen Waffen aufwarten können. Fazit: Spannende Story, undurchsichtige Charaktere, locker und fesselnd geschrieben! Mehr kann man von einem “Manga”-Roman nicht erwarten.

Der Sondergesandte Abel Nightroad und die Ordensschwester Esther Blanchett begleiten den Reichsadligen und Vampir Ion Fortuna im Auftrag der Herzogin von Mailand nach Tsala Methusaluth, um der Kaiserin der Vampire, Augusta Vradika, eine Friedensbotschaft zu ĂŒberbringen.

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Doch bei ihrer Ankunft in Jons byzantinischem Domizil stellt sich ihnen ein unbekannter Widersacher entgegen, der zuvor auf dem Anwesen ein Blutbad angerichtet hat, dem auch die Großmutter des Adligen zum Opfer fiel.

Zwar gelingt es den drei VerbĂŒndeten zu fliehen, doch werden sie nun als verrĂ€terische Mörder gesucht und mĂŒssen daher zunĂ€chst untertauchen. Das erweist sich insofern als problematisch, als Esther weder die Sprache des Landes, Methu, beherrscht, noch mit den Sitten und GebrĂ€uchen der vampirischen Gesellschaft vertraut ist. Immerhin kommt es ihnen zugute, dass Vampire und Menschen in Tsala Methusaluth in relativ friedlicher Eintracht nebeneinander leben, etwas das Esther, die im Outer aufgewachsen ist, fĂŒr völlig abwegig hielt.

In der Marquise von Kiew, einer alten Bekannten Abels, finden sie eine VerbĂŒndete, die nicht nur Ă€ußerst einflussreich, sondern auch den Menschen des Outers verhalten wohlgesonnen ist. WĂ€hrend die Marquise und der Sondergesandte, den sie als ihren Diener in die Gesellschaft einfĂŒhrt, vergeblich versuchen, am Hofe der Kaiserin eine Audienz zu erhalten bzw. den Ruf Ions vor einer Ratsversammlung reinzuwaschen, geraten Esther und der junge Adlige erneut mit dem unbekanntem Feind aneinander. Dabei wird die Schwester zwar schwer verletzt, doch wiederum können sie auch dank der Hilfe eines kleinen, seltsamen MĂ€dchens fliehen.

Immerhin scheint allmĂ€lich Licht in das Dunkel der Intrigen zu kommen: ein geheimnisvoller Orden versucht, durch die Ermordung der göttlichen Kaiserin die Macht im Reich mit dem Ziel an sich zu reißen, die friedliche Koexistenz von Menschen und Vampiren zu beenden bzw. dem Outer den Krieg zu erklĂ€ren.

FĂŒr Abel und seine VerbĂŒndeten scheint es nahezu aussichtslos, diesen perfiden Plan zu vereiteln, denn der Verrat reicht bis in die höchsten höfischen Kreise und der Feind ist zudem physisch Ă€ußerst mĂ€chtig.

Nachdem im ersten Band die Hauptpersonen eingefĂŒhrt und im zweiten die Machtkonstellationen innerhalb des Vatikans grob dargelegt wurden, nimmt der dritte “Trinity Blood”-Roman den Leser mit auf die Reise in das Reich der Vampire. Und - wie in einem guten Manga ĂŒblich - bietet sich hier ein ĂŒberraschendes Bild, denn anders als erwartet handelt es sich bei den Blutsaugern nicht um bösartige Monster, die in den Menschen lediglich Nahrung sehen. Das Zusammenleben beider Spezies in Tsala Methusaluth richtet sich nach komplexen Regeln, die zwar eindeutig die Position der Vampire als herrschende Klasse zementieren, die aber dennoch eine - im Vergleich zur Situation im vatikanischen Herrschaftsgebiet - friedliche Koexistenz gewĂ€hrleisten, einschließlich eines Rechtes der Menschen auf Sicherheit und Zufriedenheit. Etwas befremdlich wirken in diesem Zusammenhang zunĂ€chst zahlreiche, aus dem orientalischen Sprachraum entlehnte Begriffe wie bspw. “Dhimmi” oder “Kethoda”, die einem allerdings schnell in Fleisch und Blut ĂŒbergehen.

So differenziert der Hintergrund, so wenig schwarzweiß auch die Charaktere. In erster Linie ist deren KomplexitĂ€t darauf zurĂŒck zu fĂŒhren, dass sie im Dialog VerstĂ€ndnis fĂŒr ihre Handlungen suchen, sich erklĂ€ren und fĂŒr den Leser nachvollziehbare Positionen beziehen. Gut und Böse sind deutlicher als gerade in angloamerikanischen Gamenovelisationen, die sich hĂ€ufig in “Bumm böse! Bumm will zerstören!” erschöpfen, eine Frage des Standpunktes denn eines absoluten Maßstabs.

DarĂŒber hinaus agieren die Protagonisten entsprechend dem mangahaften Ansatz sehr emotional, ohne dabei jedoch kindlich, aufgesetzt oder gar lĂ€cherlich zu wirken.

Faszinierend - vor allem natĂŒrlich fĂŒr den Fan - ist weiterhin, wie die Vergangenheit Pater Abel Nightroads, des Kresniks, der das Blut von Vampiren trinkt, langsam aber stetig immer stĂ€rker rĂ€tselhafte Konturen annimmt, denn fĂŒr jede beantwortete Frage tauchen drei neue auf.

Als wĂ€re dieses alles nicht erfreulich genug, ĂŒberzeugt der Roman auch in seinen Action-Szenen, die anschaulich durchchoreografiert sind, nur selten plakativ, vordergrĂŒndig wirken und mit einigen wirklich coolen Waffen aufwarten können.

Fazit: Spannende Story, undurchsichtige Charaktere, locker und fesselnd geschrieben! Mehr kann man von einem “Manga”-Roman nicht erwarten.

geschrieben am 14.02.2008 | 635 Wörter | 3927 Zeichen

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