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Trinity Blood


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Rezension von

Frank Drehmel

Trinity Blood In einer fernen Zukunft, nachdem eine Katastrophe biblischen Ausmaßes einen großen Teil der Menschheit und viele zivilisatorische Errungenschaften vernichtete, hat der Kampf um die Erde erst begonnen: Mensch gegen Vampir! Obgleich seit Jahrhunderten ein brĂŒchiger Friede zwischen den beiden Spezies herrscht und sich die Vampire weitgehend in ihr autonomes Reich, Tsala Methusaluth, zurĂŒckgezogen haben, kann ein einziger Funke ausreichen, den Konflikt erneut aufflammen zu lassen. Dessen bewusst macht sich der despotische Herrscher des Grenzstaates Hungaria, der Vampir Gyala KĂĄdĂĄr, daran, eine der gefĂ€hrlichsten Waffen der alten Erde, den Stern der Trauer, zu reaktivieren, um den Vatikan, der politisch und militĂ€risch mĂ€chtigsten Organisation der Menschen, einen empfindlichen Schlag zu versetzen. Als Rom von den PlĂ€nen Wind bekommt, entsendet man den Spezialagenten Pater Abel Nightrod, um den Kriegstreiber zu stoppen. Die Lage vor Ort in Hungaria ist alles andere als ĂŒbersichtlich: Rebellen unter der FĂŒhrung der Klosternovizin Esther Blanchett leisten dem Tyrannen Widerstand, wĂ€hrend dieser seine Garde mit brutaler Gewalt gegen Kirche und Bevölkerung vorgehen lĂ€sst. Abel fĂ€llt es zunehmend schwerer, einen diplomatischen Schein zu wahren, und wohl oder ĂŒber schlĂ€gt sich der Pater schließlich auf die Seite Esthers. Als eine Kommandoaktion der Rebellen verraten wird und die beiden in Gyalas HĂ€nde fallen, scheint der Kampf verloren, zumal eine dritte Partei, der Orden der Contramundi, ein Allianz aus Menschen und Vampiren, welche die FĂ€den im Hintergrund zu ziehen scheint, die BĂŒhne betritt. Doch Abel Nightrod hat noch ein As im Ärmel. Das Trinity-Blood-Franchise umfasst mittlerweile eine Anime- und eine Manga-Serie sowie die beiden, unabhĂ€ngig von einander lesbaren Roman-Zyklen “Trinity Blood: Rage Against the Moons” und “Trinity Blood: Reborn on Mars”, wobei nicht unerwĂ€hnt bleiben soll, dass die Romane der Ursprung des Publikums-Erfolgs (zumindest in “Überseee”) sind. Die Zielgruppe der Geschichten sind Teenager mit nur einem X-Chromosom, da zwar rudimentĂ€re Romantik erkennbar ist -insbesondere in der Beziehung zwischen Schwester Esther und Vadder Abel-, der Schwerpunkt aber eindeutig auf Action, (Lost) Technik und einem Hauch von Horror liegt. Allerdings ist die “Shonen”-Orientierung dank der relativ starken weiblichen Figur(en) nicht ganz so einseitig wie sie es in westlich geprĂ€gten Storys mit Ă€hnlichem Hintergrund der Fall wĂ€re. Alles in allem sind die Hauptprotagonisten zwar einerseits relativ eindimensional und in ihrem Verhalten vorhersehbar gezeichnet, anderseits jedoch so durchgestylt und mit coolem Understatement versehen, dass sie selbst ein skeptischer Lesern ihrer PrĂ€senz kaum entziehen kann. Die eigentlichen Schwachpunkte des Romans liegen im Fehlen einer postapokalyptischen AtmosphĂ€re sowie dem noch zu rudimentĂ€r ausgearbeiteten Hintergrund. Abgesehen von ein paar technischen Gimmicks weist kaum etwas daraufhin, dass die Story in einer weit entfernten und -vor allem- dĂŒsteren Zukunft angesiedelt ist (aber was nicht ist, kann ja noch im zweiten Band werden). Zudem fehlen eindeutig plausible, nicht-triviale Aussagen ĂŒber gesellschaftlichen und politischen Kontext jener Zeit, sodass der Konflikt zwischen dem Vatikan, Tsala Methusaluth und den “Contramundi” dem abgehobenen Kampf dreier Unternehmen gleicht -McDonalds vs. Burger King vs. Pizza Hut-, die fĂŒr keine anderen Werte stehen stehen außer fĂŒr sich selbst. Als kleiner Bonus werden dem Leser neben einigen durchaus gelungen, kontrastreichen Text-Illustrationen Shibamotos zusĂ€tzlich 15 Seiten aus einem Trintiy Blood-Manga -Vol. 1- spendiert. Das ist insofern von Bedeutung, als diese Schwarzweiß-Zeichnungen mehr als deutlich machen, dass selbst ein nur passabel geschriebener Roman jedem kalten, lieblosen, toten, stereotypen, uninspirierten, altbackenen -kurz grottenschlechten- 0815-Manga haushoch ĂŒberlegen ist, ganz einfach weil er der Imaginationskraft des Lesers keine erbĂ€rmlich engen grafischen Grenzen setzt. Tschuldigung, aber mir als altem Comic-Connoiseur fĂ€llt beim Anblick des Manga-Auszugs nicht viel mehr ein als, “Mann, wie scheiße ist das denn?!”. Fazit: Coole, stylishe Charaktere in einer post-apokalyptischen Vampir-Story. Ein kruder Mix, der besonders jĂŒngeren Lesern Spaß machen dĂŒrfte.

In einer fernen Zukunft, nachdem eine Katastrophe biblischen Ausmaßes einen großen Teil der Menschheit und viele zivilisatorische Errungenschaften vernichtete, hat der Kampf um die Erde erst begonnen: Mensch gegen Vampir!

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Buchtitel
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18.02.2018

Obgleich seit Jahrhunderten ein brĂŒchiger Friede zwischen den beiden Spezies herrscht und sich die Vampire weitgehend in ihr autonomes Reich, Tsala Methusaluth, zurĂŒckgezogen haben, kann ein einziger Funke ausreichen, den Konflikt erneut aufflammen zu lassen. Dessen bewusst macht sich der despotische Herrscher des Grenzstaates Hungaria, der Vampir Gyala KĂĄdĂĄr, daran, eine der gefĂ€hrlichsten Waffen der alten Erde, den Stern der Trauer, zu reaktivieren, um den Vatikan, der politisch und militĂ€risch mĂ€chtigsten Organisation der Menschen, einen empfindlichen Schlag zu versetzen. Als Rom von den PlĂ€nen Wind bekommt, entsendet man den Spezialagenten Pater Abel Nightrod, um den Kriegstreiber zu stoppen.

Die Lage vor Ort in Hungaria ist alles andere als ĂŒbersichtlich: Rebellen unter der FĂŒhrung der Klosternovizin Esther Blanchett leisten dem Tyrannen Widerstand, wĂ€hrend dieser seine Garde mit brutaler Gewalt gegen Kirche und Bevölkerung vorgehen lĂ€sst.

Abel fĂ€llt es zunehmend schwerer, einen diplomatischen Schein zu wahren, und wohl oder ĂŒber schlĂ€gt sich der Pater schließlich auf die Seite Esthers. Als eine Kommandoaktion der Rebellen verraten wird und die beiden in Gyalas HĂ€nde fallen, scheint der Kampf verloren, zumal eine dritte Partei, der Orden der Contramundi, ein Allianz aus Menschen und Vampiren, welche die FĂ€den im Hintergrund zu ziehen scheint, die BĂŒhne betritt. Doch Abel Nightrod hat noch ein As im Ärmel.

Das Trinity-Blood-Franchise umfasst mittlerweile eine Anime- und eine Manga-Serie sowie die beiden, unabhĂ€ngig von einander lesbaren Roman-Zyklen “Trinity Blood: Rage Against the Moons” und “Trinity Blood: Reborn on Mars”, wobei nicht unerwĂ€hnt bleiben soll, dass die Romane der Ursprung des Publikums-Erfolgs (zumindest in “Überseee”) sind.

Die Zielgruppe der Geschichten sind Teenager mit nur einem X-Chromosom, da zwar rudimentĂ€re Romantik erkennbar ist -insbesondere in der Beziehung zwischen Schwester Esther und Vadder Abel-, der Schwerpunkt aber eindeutig auf Action, (Lost) Technik und einem Hauch von Horror liegt. Allerdings ist die “Shonen”-Orientierung dank der relativ starken weiblichen Figur(en) nicht ganz so einseitig wie sie es in westlich geprĂ€gten Storys mit Ă€hnlichem Hintergrund der Fall wĂ€re.

Alles in allem sind die Hauptprotagonisten zwar einerseits relativ eindimensional und in ihrem Verhalten vorhersehbar gezeichnet, anderseits jedoch so durchgestylt und mit coolem Understatement versehen, dass sie selbst ein skeptischer Lesern ihrer PrÀsenz kaum entziehen kann.

Die eigentlichen Schwachpunkte des Romans liegen im Fehlen einer postapokalyptischen AtmosphĂ€re sowie dem noch zu rudimentĂ€r ausgearbeiteten Hintergrund. Abgesehen von ein paar technischen Gimmicks weist kaum etwas daraufhin, dass die Story in einer weit entfernten und -vor allem- dĂŒsteren Zukunft angesiedelt ist (aber was nicht ist, kann ja noch im zweiten Band werden). Zudem fehlen eindeutig plausible, nicht-triviale Aussagen ĂŒber gesellschaftlichen und politischen Kontext jener Zeit, sodass der Konflikt zwischen dem Vatikan, Tsala Methusaluth und den “Contramundi” dem abgehobenen Kampf dreier Unternehmen gleicht -McDonalds vs. Burger King vs. Pizza Hut-, die fĂŒr keine anderen Werte stehen stehen außer fĂŒr sich selbst.

Als kleiner Bonus werden dem Leser neben einigen durchaus gelungen, kontrastreichen Text-Illustrationen Shibamotos zusĂ€tzlich 15 Seiten aus einem Trintiy Blood-Manga -Vol. 1- spendiert. Das ist insofern von Bedeutung, als diese Schwarzweiß-Zeichnungen mehr als deutlich machen, dass selbst ein nur passabel geschriebener Roman jedem kalten, lieblosen, toten, stereotypen, uninspirierten, altbackenen -kurz grottenschlechten- 0815-Manga haushoch ĂŒberlegen ist, ganz einfach weil er der Imaginationskraft des Lesers keine erbĂ€rmlich engen grafischen Grenzen setzt. Tschuldigung, aber mir als altem Comic-Connoiseur fĂ€llt beim Anblick des Manga-Auszugs nicht viel mehr ein als, “Mann, wie scheiße ist das denn?!”.

Fazit: Coole, stylishe Charaktere in einer post-apokalyptischen Vampir-Story. Ein kruder Mix, der besonders jĂŒngeren Lesern Spaß machen dĂŒrfte.

geschrieben am 10.06.2007 | 597 Wörter | 3810 Zeichen

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