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Nashville oder Das Wolfsspiel


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Informationen zum Buch
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Rezension von

Letterschming

Nashville oder Das Wolfsspiel „Nashville oder Das Wolfsspiel“ von der deutschen Autorin Antonia Michaelis erschien im Juli 2013 in gebundener Form beim Oetinger-Verlag. Es handelt sich bereits um das vierte Jugendbuch der Autorin nach „Der Märchenerzähler“, „Die Worte der weißen Königin“ und „Solange die Nachtigall singt“. Svenja ist achtzehn Jahre alt und studiert in Tübingen. Als sie in ihrer neuen Wohnung einen elfjährigen Jungen findet, nimmt sie ihn bei sich auf und nennt ihn „Nashville“. Als eine Reihe von Morden an Obdachlosen geschieht und Nashville immer wieder heimlich verschwindet, befürchtet Svenja, dass er etwas damit zu tun haben könnte. Sie will der Sache auf den Grund gehen und gerät dadurch selbst in Lebensgefahr. Ich muss sagen, dass ich Titel und Cover von „Nashville oder Das Wolfsspiel“ eher irreführend finde und auch nach dem Klappentext hätte ich eine ganz andere Geschichte erwartet. Auch die Kommentare „Atemlos spannend!““ und „Ein mörderischer Thriller über Liebe und Verrat.“ suggerieren eine ganz andere Geschichte. Die Handlung, die sich in diesem Fall über fast fünfhundert Seiten erstreckt, hätte ein anderer Autor vielleicht auf weniger als dreihundert Seiten zusammengestaucht. Es gibt viele Erzählungen am Rande, die das eigentliche Geschehen gar nicht weiterbringen. Doch wer schon einmal einen Roman von Antonia Michaelis gelesen hat, weiß, dass es darum in ihren Büchern auch gar nicht geht. Die Autorin schreibt wesentlich tiefgründiger und macht es einem damit zugegebenermaßen schwierig, sich in ihre Bücher einzufinden. Der Anfang zieht sich meist ziemlich in die Länge. Die Spannung wird so behutsam aufgebaut, dass man es zunächst gar nicht bemerkt. Auf einmal stellt man dann fest, dass es einen irgendwann gepackt hat, und man kann das Buch kaum noch weglegen. Der Spannungsbogen wird jedoch nicht durch die üblichen Thriller-Elemente aufgebaut. Mord und Totschlag kommen zwar vor, werden aber nicht in allen blutigen Details ausgelebt, sondern eher sachlich und am Rande erwähnt. Zwei andere Punkte sind es, mithilfe derer die Autorin ihre Fans immer wieder in den Bann schlägt. Zum Einen sind das die unheimlich tiefen Charaktere. Dadurch, dass die Autorin meist nur wenige Figuren in ihre Handlung einbaut, kann sie sich sehr gut auf jede einzelne Person konzentrieren und sie dem Leser ausführlich in allen Facetten vorstellen. So entwickelt man direkt ein viel größeres Interesse an deren Schicksal, als es bei flachen 08/15-Figuren der Fall ist. Zum Anderen ist die Atmosphäre in Michaelis Büchern unglaublich dicht. Mit ihrer schönen Sprache gelingt es der Autorin, eine wirklich märchenhafte Stimmung zu erzielen. Fazit: „Nashville oder Das Wolfsspiel“ reiht sich ein in die fantastische Sammlung von Romanen, mit denen es Antonia Michaelis immer wieder versteht, mich zu begeistert. Ihre Geschichten haben Tiefgang, ohne vor Moral zu triefen, und faszinieren gerade durch ihre fast schon surreale Stimmung.

„Nashville oder Das Wolfsspiel“ von der deutschen Autorin Antonia Michaelis erschien im Juli 2013 in gebundener Form beim Oetinger-Verlag. Es handelt sich bereits um das vierte Jugendbuch der Autorin nach „Der Märchenerzähler“, „Die Worte der weißen Königin“ und „Solange die Nachtigall singt“.

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Svenja ist achtzehn Jahre alt und studiert in Tübingen. Als sie in ihrer neuen Wohnung einen elfjährigen Jungen findet, nimmt sie ihn bei sich auf und nennt ihn „Nashville“. Als eine Reihe von Morden an Obdachlosen geschieht und Nashville immer wieder heimlich verschwindet, befürchtet Svenja, dass er etwas damit zu tun haben könnte. Sie will der Sache auf den Grund gehen und gerät dadurch selbst in Lebensgefahr.

Ich muss sagen, dass ich Titel und Cover von „Nashville oder Das Wolfsspiel“ eher irreführend finde und auch nach dem Klappentext hätte ich eine ganz andere Geschichte erwartet. Auch die Kommentare „Atemlos spannend!““ und „Ein mörderischer Thriller über Liebe und Verrat.“ suggerieren eine ganz andere Geschichte. Die Handlung, die sich in diesem Fall über fast fünfhundert Seiten erstreckt, hätte ein anderer Autor vielleicht auf weniger als dreihundert Seiten zusammengestaucht. Es gibt viele Erzählungen am Rande, die das eigentliche Geschehen gar nicht weiterbringen. Doch wer schon einmal einen Roman von Antonia Michaelis gelesen hat, weiß, dass es darum in ihren Büchern auch gar nicht geht.

Die Autorin schreibt wesentlich tiefgründiger und macht es einem damit zugegebenermaßen schwierig, sich in ihre Bücher einzufinden. Der Anfang zieht sich meist ziemlich in die Länge. Die Spannung wird so behutsam aufgebaut, dass man es zunächst gar nicht bemerkt. Auf einmal stellt man dann fest, dass es einen irgendwann gepackt hat, und man kann das Buch kaum noch weglegen. Der Spannungsbogen wird jedoch nicht durch die üblichen Thriller-Elemente aufgebaut. Mord und Totschlag kommen zwar vor, werden aber nicht in allen blutigen Details ausgelebt, sondern eher sachlich und am Rande erwähnt.

Zwei andere Punkte sind es, mithilfe derer die Autorin ihre Fans immer wieder in den Bann schlägt. Zum Einen sind das die unheimlich tiefen Charaktere. Dadurch, dass die Autorin meist nur wenige Figuren in ihre Handlung einbaut, kann sie sich sehr gut auf jede einzelne Person konzentrieren und sie dem Leser ausführlich in allen Facetten vorstellen. So entwickelt man direkt ein viel größeres Interesse an deren Schicksal, als es bei flachen 08/15-Figuren der Fall ist. Zum Anderen ist die Atmosphäre in Michaelis Büchern unglaublich dicht. Mit ihrer schönen Sprache gelingt es der Autorin, eine wirklich märchenhafte Stimmung zu erzielen.

Fazit: „Nashville oder Das Wolfsspiel“ reiht sich ein in die fantastische Sammlung von Romanen, mit denen es Antonia Michaelis immer wieder versteht, mich zu begeistert. Ihre Geschichten haben Tiefgang, ohne vor Moral zu triefen, und faszinieren gerade durch ihre fast schon surreale Stimmung.

geschrieben am 26.12.2013 | 445 Wörter | 2498 Zeichen

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