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Trix Solier


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  • 5124 Aufrufe

Informationen zum Buch
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Rezension von

Magdalena Kneisel

Trix Solier Die Geschichte könnte eigentlich nicht einfacher sein: Ein Junge, einziger Erbe eines Reiches, wird urplötzlich durch den Putsch eines verfeindeten Oberhaupts zur Waise, muss fliehen, schwört ewige Rache und durchlebt auf dem Weg zu ihrer Erfüllung zahlreiche kleine Abenteuer. Trix Solier ist eben dieser Junge und bei dem Reich handelt es sich genauer gesagt nur um ein Teilgebiet, nämlich das Co-Herzogtum Solier. Trix besticht zwar nicht gerade durch seine männliche Statur, denn solch eine besitzt er laut den ersten Angaben des Buches nicht, sondern viel mehr durch seine charmante Hilflosigkeit und seinen naiven Glauben in die Gerechtigkeit. Sein Charakter ist nicht umsonst durch seine Lieblingsbeschäftigung, das Lesen der Chroniken, geprägt. Allerdings wird ihm so dummerweise die Chance auf Rache durch das Schwert entzogen. Gleichzeitig wird ihm dadurch aber eine noch viel größere Gabe offenbar: Das Wirken von Magie; denn wenn ausgesprochene Fantasien auf gläubige Menschen treffen, entwickeln sich die wundersamsten Zauber auf eine geradezu wortgetreue Art und Weise. Allerdings nutzt sich ein Zauber auch ab, wenn er zu oft ausgesprochen wird. Dies muss auch der junge Trix wohl oder übel erfahren. Aber Trix wird dennoch im Laufe des Buches zum „Zauberlehrling ohne Fehl und Adel“, wie es der Untertitel verspricht, und als solcher steht er vor der Aufgabe Tiana, die erste Fürstin – ebenfalls Weise und ebenfalls pubertierend – aus den grausamen Umständen einer Zwangsheirat zu retten und nebenbei ebenfalls seinen eigenen Stand zu rehabilitieren. In diesen Angelegenheiten helfen ihm sein Mentor und Zauberer Radion Sauerampfer und nicht zu vergessen sein Knappe Ian. Das Buch besticht geradezu mit seiner Vielfältigkeit: Neben bekannten Rollenverteilungen tauchen immer wieder neue Charaktere im Laufe des Buches auf, die geschickt miteinander verbunden werden, so dass bis auf ein paar winzige Kleinigkeiten durchgängiges Lesevergnügen entsteht. Zwar werden auch gängige Klischees aufgegriffen – Zauberer sind faule Menschen, die nicht arbeiten wollen – und aus der Realität bekannte Größen in das Buch eingeflochten (innerhalb von zwei Seiten wird der „Eipott“ eingeführt, auf fünf Seiten dargestellt, wie sich in einer feuchtfröhlichen Nacht Schnellrestaurants bilden und nebenbei eine Aitiologie des Logos des 'Restaurants zum Goldenen M' geliefert, sowie in drei Seiten das Modell von Schrödingers Katze eingehend betrachtet – und das sind nur ein paar der Andeutungen!), dennoch ist es dem Autor gelungen, auch eigene Elemente aufzuschreiben, so dass eine dynamische, fantastische Welt entsteht. Alles in allem vereint das Buch einen Hauch von Michael Endes „Unendlicher Geschichte“ – auch wenn sich die angedeuteten und in diesem Fall entgangenen Abenteuer in Lukianenkos Buch dankenswerter Weise auf ein Minimum beschränken – sowie die Tollpatschigkeit eines Rincewinds in sich – auch wenn der Protagonist in diesem Fall ein pubertierender Junge ist, der, vom Pech verfolgt, trotzdem Glück beim weiblichen Geschlecht hat. Wahrlich ein gelungenes Meisterwerk für Jung und Alt.

Die Geschichte könnte eigentlich nicht einfacher sein: Ein Junge, einziger Erbe eines Reiches, wird urplötzlich durch den Putsch eines verfeindeten Oberhaupts zur Waise, muss fliehen, schwört ewige Rache und durchlebt auf dem Weg zu ihrer Erfüllung zahlreiche kleine Abenteuer.

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Trix Solier ist eben dieser Junge und bei dem Reich handelt es sich genauer gesagt nur um ein Teilgebiet, nämlich das Co-Herzogtum Solier. Trix besticht zwar nicht gerade durch seine männliche Statur, denn solch eine besitzt er laut den ersten Angaben des Buches nicht, sondern viel mehr durch seine charmante Hilflosigkeit und seinen naiven Glauben in die Gerechtigkeit. Sein Charakter ist nicht umsonst durch seine Lieblingsbeschäftigung, das Lesen der Chroniken, geprägt. Allerdings wird ihm so dummerweise die Chance auf Rache durch das Schwert entzogen. Gleichzeitig wird ihm dadurch aber eine noch viel größere Gabe offenbar: Das Wirken von Magie; denn wenn ausgesprochene Fantasien auf gläubige Menschen treffen, entwickeln sich die wundersamsten Zauber auf eine geradezu wortgetreue Art und Weise. Allerdings nutzt sich ein Zauber auch ab, wenn er zu oft ausgesprochen wird. Dies muss auch der junge Trix wohl oder übel erfahren. Aber Trix wird dennoch im Laufe des Buches zum „Zauberlehrling ohne Fehl und Adel“, wie es der Untertitel verspricht, und als solcher steht er vor der Aufgabe Tiana, die erste Fürstin – ebenfalls Weise und ebenfalls pubertierend – aus den grausamen Umständen einer Zwangsheirat zu retten und nebenbei ebenfalls seinen eigenen Stand zu rehabilitieren. In diesen Angelegenheiten helfen ihm sein Mentor und Zauberer Radion Sauerampfer und nicht zu vergessen sein Knappe Ian.

Das Buch besticht geradezu mit seiner Vielfältigkeit: Neben bekannten Rollenverteilungen tauchen immer wieder neue Charaktere im Laufe des Buches auf, die geschickt miteinander verbunden werden, so dass bis auf ein paar winzige Kleinigkeiten durchgängiges Lesevergnügen entsteht. Zwar werden auch gängige Klischees aufgegriffen – Zauberer sind faule Menschen, die nicht arbeiten wollen – und aus der Realität bekannte Größen in das Buch eingeflochten (innerhalb von zwei Seiten wird der „Eipott“ eingeführt, auf fünf Seiten dargestellt, wie sich in einer feuchtfröhlichen Nacht Schnellrestaurants bilden und nebenbei eine Aitiologie des Logos des 'Restaurants zum Goldenen M' geliefert, sowie in drei Seiten das Modell von Schrödingers Katze eingehend betrachtet – und das sind nur ein paar der Andeutungen!), dennoch ist es dem Autor gelungen, auch eigene Elemente aufzuschreiben, so dass eine dynamische, fantastische Welt entsteht.

Alles in allem vereint das Buch einen Hauch von Michael Endes „Unendlicher Geschichte“ – auch wenn sich die angedeuteten und in diesem Fall entgangenen Abenteuer in Lukianenkos Buch dankenswerter Weise auf ein Minimum beschränken – sowie die Tollpatschigkeit eines Rincewinds in sich – auch wenn der Protagonist in diesem Fall ein pubertierender Junge ist, der, vom Pech verfolgt, trotzdem Glück beim weiblichen Geschlecht hat.

Wahrlich ein gelungenes Meisterwerk für Jung und Alt.

geschrieben am 13.11.2010 | 456 Wörter | 2649 Zeichen

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