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Die Hercule Poirot Krimi-Box


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Rezension von

Ragan Tanger

Die Hercule Poirot Krimi-Box Im mörderischen Genuss schwelgen Was für ein opulentes Fest für Krimifans, was für ein Genuss für Hörspielfreunde. Sage und schreibe fünfzehn CDs mit fünf Krimis warten auf die Gourmets erlesener und unterhaltsamer Mordgeschichten. Im Mittelpunkt steht ein Mann, der dort gerne steht, der dabei immer wieder auf seine kleinen grauen Zellen vertraut und der der bestangezogenste Dandy unter den Meisterdetektiven ist. Obwohl kein Franzose, wird der Belgier ständig als solcher angesehen und rechtfertigt sich dafür – vielleicht seine einzige Schwäche in einem Haufen voller intelligenter, kombinatorischer und selbstsicherer Verhaltensweisen. Zu verdanken haben wir diese Figur Agatha Christie, diese fantastische Hörspielbox dem Hörverlag. 1920 war es, als Christie, die mit bürgerlichem Namen Lady Mallowan hieß, in ihrem Roman "The msyterious affair at styles" den großen Hercule Poirot in den Hafen der Weltliteratur einschiffte. Jenes Debüt, das im Deutschen als "Das fehlende Glied der Kette" daherkommt, ist Teil dieses Hörfestessens. Die typischen Ingredienzen eines mysteriösen Mordes, unschuldig angeklagter Verdächtiger, trickreicher Verbrecher und meisterhaft gekonnter Schlussfolgerungen samt überzeugender und stolzer Aufbereitung des großen Monsieur Poirot sind bereits Teil jenes Werkes, das nicht nur Poirots Initiierung war, sondern auch Agatha Christies erster Roman überhaupt. Kein Wunder also, dass sie diesem Protagonisten 55 Jahre lang treu blieb und erst wenige Monate vor ihrem eigenen Ableben in einer gewissen Vorahnung auch Poirot in der Geschichte Vorhang das Zeitliche segnen ließ. Auch wenn Christie sich sicherlich auf die damals schon erfolgreiche Vorlage Doyles bezog und deren Erfolgsmuster übernahm (Konstellation Poirot-Hastings mit Überdetektiv und loyalem Partner wie bei Holmes-Watson sowie die oben erwähnten Krimierfolgsinhaltsstoffe), schuf die bezaubernde englische Schriftstellerin einen Klassiker, der es als wohl einziger in der ganzen Kriminalliteratur mit eben jenem Prototyp aus der Dalton Street aufnehmen kann. Die vier weiteren Stücke, die in dieser Sammlung auf die audiophilen Spannungsfreunde warten, stammen ebenso aus Poirots Frühzeit, nämlich aus den 1930er Jahren. Mit Sicherheit die beste Zeit des Belgiers, fielen doch auch der Mord im Orientexpress und der Tod auf dem Nil in diese Phase. Von Spannungsbogen und Handlungsstrang machen "Dreizehn bei Tisch", "Mord in Mesopotamien oder die Morde des Herrn ABC" da keine Ausnahme. Letzterer zeigt wieder einmal diese makabren, aber niemals die Grenzen überschreitenden Fähigkeiten von Christie. Ein Wahnsinniger mordet nämlich schienbar wahllos – und das in alphabetischer Reihenfolge. Das tut weh, aber mit Poirot und dem höflichen englischen Stil kann jeder daran teilhaben. Der letzte noch fehlende Krimi, "Mit offenen Karten", hat eben solch eine morbide wie pfiffige Plotvorlage. Mr. Shaitana sammelt nämlich Mörder, die nie entlarvt wurden. Das kann und wird nicht gutgehen und Poirot wird zur Stelle sein müssen, um dieses seltsame Verhalten und den schrecklichen Fortgang zu dechiffrieren. Genau so zielsicher und gekonnt wie der Detektiv seine Fälle löst, so souverän und ansprechend bereiten die Sprecher die einzelnen Stücke auf. Für jeden Krimi wurde ein anderer Sprecher verpflichtet. Eine smarte Idee, vor allen Dingen Urgestein Uwe Friedrichsen scheint wie für den Poirot gemacht zu sein. Aufgrund des reduzierten Preises kann es sich eigentlich kein Fan entgehen lassen, diese Box zu verpassen. Hinzu kommt neben der sehr guten Tonprodutkion, der optimalen Aufmachung und den fünf gelungenen Vorlesern, die Möglichkeit richtig gute Agatha-Christie-Krimis, die abseits des in Deutschland bekannten Mainstreams zu Unrecht am Rande stehen, kennenzulernen – Poirots Debüt inklusive. Uneingeschränkte Kaufempfehlung und mörderisch gut.

Im mörderischen Genuss schwelgen

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Was für ein opulentes Fest für Krimifans, was für ein Genuss für Hörspielfreunde. Sage und schreibe fünfzehn CDs mit fünf Krimis warten auf die Gourmets erlesener und unterhaltsamer Mordgeschichten. Im Mittelpunkt steht ein Mann, der dort gerne steht, der dabei immer wieder auf seine kleinen grauen Zellen vertraut und der der bestangezogenste Dandy unter den Meisterdetektiven ist. Obwohl kein Franzose, wird der Belgier ständig als solcher angesehen und rechtfertigt sich dafür – vielleicht seine einzige Schwäche in einem Haufen voller intelligenter, kombinatorischer und selbstsicherer Verhaltensweisen. Zu verdanken haben wir diese Figur Agatha Christie, diese fantastische Hörspielbox dem Hörverlag.

1920 war es, als Christie, die mit bürgerlichem Namen Lady Mallowan hieß, in ihrem Roman "The msyterious affair at styles" den großen Hercule Poirot in den Hafen der Weltliteratur einschiffte. Jenes Debüt, das im Deutschen als "Das fehlende Glied der Kette" daherkommt, ist Teil dieses Hörfestessens. Die typischen Ingredienzen eines mysteriösen Mordes, unschuldig angeklagter Verdächtiger, trickreicher Verbrecher und meisterhaft gekonnter Schlussfolgerungen samt überzeugender und stolzer Aufbereitung des großen Monsieur Poirot sind bereits Teil jenes Werkes, das nicht nur Poirots Initiierung war, sondern auch Agatha Christies erster Roman überhaupt. Kein Wunder also, dass sie diesem Protagonisten 55 Jahre lang treu blieb und erst wenige Monate vor ihrem eigenen Ableben in einer gewissen Vorahnung auch Poirot in der Geschichte Vorhang das Zeitliche segnen ließ.

Auch wenn Christie sich sicherlich auf die damals schon erfolgreiche Vorlage Doyles bezog und deren Erfolgsmuster übernahm (Konstellation Poirot-Hastings mit Überdetektiv und loyalem Partner wie bei Holmes-Watson sowie die oben erwähnten Krimierfolgsinhaltsstoffe), schuf die bezaubernde englische Schriftstellerin einen Klassiker, der es als wohl einziger in der ganzen Kriminalliteratur mit eben jenem Prototyp aus der Dalton Street aufnehmen kann.

Die vier weiteren Stücke, die in dieser Sammlung auf die audiophilen Spannungsfreunde warten, stammen ebenso aus Poirots Frühzeit, nämlich aus den 1930er Jahren. Mit Sicherheit die beste Zeit des Belgiers, fielen doch auch der Mord im Orientexpress und der Tod auf dem Nil in diese Phase. Von Spannungsbogen und Handlungsstrang machen "Dreizehn bei Tisch", "Mord in Mesopotamien oder die Morde des Herrn ABC" da keine Ausnahme. Letzterer zeigt wieder einmal diese makabren, aber niemals die Grenzen überschreitenden Fähigkeiten von Christie. Ein Wahnsinniger mordet nämlich schienbar wahllos – und das in alphabetischer Reihenfolge. Das tut weh, aber mit Poirot und dem höflichen englischen Stil kann jeder daran teilhaben.

Der letzte noch fehlende Krimi, "Mit offenen Karten", hat eben solch eine morbide wie pfiffige Plotvorlage. Mr. Shaitana sammelt nämlich Mörder, die nie entlarvt wurden. Das kann und wird nicht gutgehen und Poirot wird zur Stelle sein müssen, um dieses seltsame Verhalten und den schrecklichen Fortgang zu dechiffrieren. Genau so zielsicher und gekonnt wie der Detektiv seine Fälle löst, so souverän und ansprechend bereiten die Sprecher die einzelnen Stücke auf. Für jeden Krimi wurde ein anderer Sprecher verpflichtet. Eine smarte Idee, vor allen Dingen Urgestein Uwe Friedrichsen scheint wie für den Poirot gemacht zu sein.

Aufgrund des reduzierten Preises kann es sich eigentlich kein Fan entgehen lassen, diese Box zu verpassen. Hinzu kommt neben der sehr guten Tonprodutkion, der optimalen Aufmachung und den fünf gelungenen Vorlesern, die Möglichkeit richtig gute Agatha-Christie-Krimis, die abseits des in Deutschland bekannten Mainstreams zu Unrecht am Rande stehen, kennenzulernen – Poirots Debüt inklusive. Uneingeschränkte Kaufempfehlung und mörderisch gut.

geschrieben am 05.09.2010 | 542 Wörter | 3314 Zeichen

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