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Die Muschelmagier


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Rezension von

Ragan Tanger

Die Muschelmagier Nicht nur übers Wasser kann sie gehen Der erste Band dieser berühmten Trilogie hatte es bereits in sich: Tote Fische als Regen vom Himmel, heimtückische Monster auf geheimnisvollen Inseln, Menschen, die durchs Wasser laufen, Piraten, tödliche Spinnen und jede Menge Geister und Fantasyfiguren und magische Handlungen. Ein gefundenes Fressen für Mystikfreunde und Bücherratten, die gerne und intensiv in andere Welten abtauchen möchten. Kai Meyer und seine Erzählungen drängen sich einem als Option dafür geradezu auf. Seit fast zwei Jahrzehnten begeistert der geborene Lübecker ein nationales wie internationales Publikum mit Geschichten, die selbstredend in die Kategorie Phantastik, deren wichtigster Protagonist Meyer selbst ist, gezählt werden müssen. Die Wellenläufer-Trilogie, so benannt nach der Fähigkeit der Hauptperson Jolly, die als Quappe im Wasser gehen kann, erschien 2003/2004 zum ersten Mal, die Neuauflage bietet nun zahlreichen Entdeckern faszinierender Phantastereien ein gefundenes Fressen. Nachdem am Ende des ersten Teils, dem „Wellenläufer“, Jolly und ihr Intimus Griffin auf einer Insel strandeten, müssen sie nun recht schnell feststellen, dass diese gar nicht so unbewohnt ist, wie sie und die Leser dachten. Brückenbauer sind nämlich hier am Werk, Augustini ist derjenige, der nicht nur seine Gestalt wandeln kann, sondern auch jene Insel mit dem nächstliegenden Eiland mit einer gewagten Holzkonstruktion verbinden will. Mit einer spektakulären Flucht über jene Brücke, nachdem Klabauter die Insel angreifen, beginnt die Action in diesem Buch so richtig. Die Schwärze und Tiefe des Meeres unter ihnen, das brennende Ende der einen Seite und das nicht fertig gestellte Ende der anderen Seite der Brücke führen literarisch nur zu einer Lösung: ein Retter muss her, in dem Fall ist es der Geisterhändler, der unsere beiden Hauptakteure mit seinen Seepferden zur sagenumwobenen Stadt Aelenium bringt – dem Zentrum dieses Romans und dem Wächter des real existierenden und gefährlichen Mahlstroms. Die schwimmende Stadt ist durch eine Nebelwand vor allzu neugierigen Blicken geschützt und in den Korallenpalästen jener Siedlung werden Jolly und Griffin nicht nur für die Gefahren des Mahlstroms gewappnet. Auch über sich selbst, ihre Persönlichkeiten, Entwicklungsstufen und Lebensaufgaben lernt Jolly auf Aelenium Einiges, die phantastischen Begebenheiten werden bei Meyer eben immer mit den realistischen und psychologischen verwoben. Vielleicht ist das der Grund für die unglaubliche Anziehungskraft, die von seinen Büchern ausgeht. Nicht einfach nur magische Geister beschwören, sondern diese auch kohärent in das menschliche Alltagsleben zu integrieren, ist seine Kunst. Wir wollen an dieser Stelle nicht allzu viel verraten, nur eines sei noch erwähnt: Der Muschelmagier ist Munk, und der spielt eine besondere Rolle in diesem Buch, nicht nur weil er diese Fähigkeit auch Jolly beibringt, die fortan auch unter und nicht nur über Wasser lauen kann. Die Themen des Buches sind Verrat, Dissoziation und Abgrenzung. Freundschaften werden aufgelöst oder münden in dramatische Kämpfe; Vertrauen kann man letztlich nur sich selbst, wodurch die Selbstfindung, die Jolly exemplarisch zu meistern hat, voranschreiten darf. Dadurch dass in diesem Wirrwarr von Parteien, Interessen und Absichten keine Polaritäten geschaffen werden können, ist der Spannungsbogen extrem hoch, fast von Seite zu Seite wechselt die Dramatik, die dazu führt, dass man dieses Buch so schnell nicht wieder aus der Hand legen wird. Mit einem Wort: phantastisch!

Nicht nur übers Wasser kann sie gehen

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Der erste Band dieser berühmten Trilogie hatte es bereits in sich: Tote Fische als Regen vom Himmel, heimtückische Monster auf geheimnisvollen Inseln, Menschen, die durchs Wasser laufen, Piraten, tödliche Spinnen und jede Menge Geister und Fantasyfiguren und magische Handlungen. Ein gefundenes Fressen für Mystikfreunde und Bücherratten, die gerne und intensiv in andere Welten abtauchen möchten. Kai Meyer und seine Erzählungen drängen sich einem als Option dafür geradezu auf. Seit fast zwei Jahrzehnten begeistert der geborene Lübecker ein nationales wie internationales Publikum mit Geschichten, die selbstredend in die Kategorie Phantastik, deren wichtigster Protagonist Meyer selbst ist, gezählt werden müssen.

Die Wellenläufer-Trilogie, so benannt nach der Fähigkeit der Hauptperson Jolly, die als Quappe im Wasser gehen kann, erschien 2003/2004 zum ersten Mal, die Neuauflage bietet nun zahlreichen Entdeckern faszinierender Phantastereien ein gefundenes Fressen. Nachdem am Ende des ersten Teils, dem „Wellenläufer“, Jolly und ihr Intimus Griffin auf einer Insel strandeten, müssen sie nun recht schnell feststellen, dass diese gar nicht so unbewohnt ist, wie sie und die Leser dachten. Brückenbauer sind nämlich hier am Werk, Augustini ist derjenige, der nicht nur seine Gestalt wandeln kann, sondern auch jene Insel mit dem nächstliegenden Eiland mit einer gewagten Holzkonstruktion verbinden will.

Mit einer spektakulären Flucht über jene Brücke, nachdem Klabauter die Insel angreifen, beginnt die Action in diesem Buch so richtig. Die Schwärze und Tiefe des Meeres unter ihnen, das brennende Ende der einen Seite und das nicht fertig gestellte Ende der anderen Seite der Brücke führen literarisch nur zu einer Lösung: ein Retter muss her, in dem Fall ist es der Geisterhändler, der unsere beiden Hauptakteure mit seinen Seepferden zur sagenumwobenen Stadt Aelenium bringt – dem Zentrum dieses Romans und dem Wächter des real existierenden und gefährlichen Mahlstroms. Die schwimmende Stadt ist durch eine Nebelwand vor allzu neugierigen Blicken geschützt und in den Korallenpalästen jener Siedlung werden Jolly und Griffin nicht nur für die Gefahren des Mahlstroms gewappnet.

Auch über sich selbst, ihre Persönlichkeiten, Entwicklungsstufen und Lebensaufgaben lernt Jolly auf Aelenium Einiges, die phantastischen Begebenheiten werden bei Meyer eben immer mit den realistischen und psychologischen verwoben. Vielleicht ist das der Grund für die unglaubliche Anziehungskraft, die von seinen Büchern ausgeht. Nicht einfach nur magische Geister beschwören, sondern diese auch kohärent in das menschliche Alltagsleben zu integrieren, ist seine Kunst. Wir wollen an dieser Stelle nicht allzu viel verraten, nur eines sei noch erwähnt: Der Muschelmagier ist Munk, und der spielt eine besondere Rolle in diesem Buch, nicht nur weil er diese Fähigkeit auch Jolly beibringt, die fortan auch unter und nicht nur über Wasser lauen kann.

Die Themen des Buches sind Verrat, Dissoziation und Abgrenzung. Freundschaften werden aufgelöst oder münden in dramatische Kämpfe; Vertrauen kann man letztlich nur sich selbst, wodurch die Selbstfindung, die Jolly exemplarisch zu meistern hat, voranschreiten darf. Dadurch dass in diesem Wirrwarr von Parteien, Interessen und Absichten keine Polaritäten geschaffen werden können, ist der Spannungsbogen extrem hoch, fast von Seite zu Seite wechselt die Dramatik, die dazu führt, dass man dieses Buch so schnell nicht wieder aus der Hand legen wird. Mit einem Wort: phantastisch!

geschrieben am 05.08.2010 | 513 Wörter | 3043 Zeichen

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