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Holly Ann, Bd. 1: Die Ziege ohne Hörner


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Rezension von

Frank Drehmel

Die Ziege ohne Hörner New Orleans im ausklingenden 19. Jahrhundert: als Martin Fontaine, ein Schwarzer mit kindlichem Gemüt, verschwindet, beauftragt dessen Mutter die junge Frau Holly Ann mit den Ermittlungen. Da zeitgleich der kleine Sohn des Plantagenbesitzers Gerberaud vermisst wird, vermutet die örtlich Polizei einen Zusammenhang und hält Martin ob seiner Hautfarbe, seiner Zurückgebliebenheit und seines Verschwindens für den Täter; Ann jedoch vermutet weit Bedeutenderes hinter den Fällen. Gemeinsam mit dem Autor Thomas Joffer-Dale, der zwecks Recherchen über die schönsten Stätten der Welt zufällig in New Orleans weilt, macht sich die Frau, deren Reputation und Fähigkeiten quasi legendär sind und deren Kontakte in jede Schicht und Klasse der Stadt reichen, daran, das oder die mutmaßlichen Verbrechen aufzuklären. Als man die Leiche des Kleinen in den Sümpfen findet, deutet alles auf einen rituellen Voodoo-Hintergrund hin. Das Gespräch mit einer alten Mambo – einer Priesterin – lässt Holly Ann jedoch in eine ganz andere Richtung denken, selbst als sie und ihre Begleiter die Mutter des toten Jungen bei einem nächtlichen Voodoo-Ritual beobachten. Während die Stimmung in der Stadt pogromartige Züge annimmt und harmlose Kultisten verfolgt werden und nachdem Ann und Thomas selbst Opfer eines Überfalls werden – kurz bevor sie eine weitere verstörende Entdeckung machen –, weiß die Ermittlerin, dass sich hinter dem Verbrechen etwas viel, viel Dunkleres und Tragischeres verbirgt als schwarze Magie. Wer einen okkulten Thriller wie „Die Schlange im Regenbogen“ oder „Angel Heart“ erwartet oder eine historisch hochauthentische Geschichte, wird von diesem ersten „Holly Ann“-Abenteuer möglicherweise leicht enttäuscht sein, denn was Autor Toussaint entwirft, ist ein fast schon klassische Detektiv-Whodunnit-Geschichte vor einem zugegebenermaßen exotischen Hintergrund. Die Hauptprotagonistin wirkt zunächst kaum greifbar; allenfalls ein Nimbus des Besonderen, eines herausragenden Intellekts sowie einer gesellschaftlichen Sonderstellung nimmt den Leser sofort für sie ein. Als weibliches Gegenstück zu Sherlock Holmes ist die Figur allerdings ein klein wenig zu überhöht und überzeichnet, zu abgeklärt und tough um vollends zu überzeugen. Die tragische Geschichte selbst gestaltet sich wendungsreich mit einigen hintergrundspezifischen Ausschmückungen, verliert sich aber dennoch nicht in überflüssigen Details, sondern folgt einer straighten Dramaturgie. An der einen oder anderen Stelle hätten zwar einige südstaatliche Exkurse die besondere Atmosphäre des Handlungsortes betont, sind aber alles in allem verzichtbar. Das leichte, skizzierende Artwork mit der tendenziell hellen, farblich zurückhaltenden Kolorierung, bedient zwar nicht das Klischee eines schweren, schwülen und heißen US-amerikanischen Südstaates und einer mysterienschwangeren Subkultur bzw. Religion, kommt aber dennoch äußerst charmant und gefällig daher und spiegelt die abenteuerliche Leichtigkeit der Geschichte. Fazit: Eine sommerlich-leichte, abenteuerliche wie wendungsreiche Story vor einem exotischen Hintergrund. Wer „Sherlock Holmes“-Storys mag, macht mit Holly Ann nichts falsch.

New Orleans im ausklingenden 19. Jahrhundert: als Martin Fontaine, ein Schwarzer mit kindlichem Gemüt, verschwindet, beauftragt dessen Mutter die junge Frau Holly Ann mit den Ermittlungen. Da zeitgleich der kleine Sohn des Plantagenbesitzers Gerberaud vermisst wird, vermutet die örtlich Polizei einen Zusammenhang und hält Martin ob seiner Hautfarbe, seiner Zurückgebliebenheit und seines Verschwindens für den Täter; Ann jedoch vermutet weit Bedeutenderes hinter den Fällen.

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Buchtitel
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18.02.2018
4
18.02.2018
5
18.02.2018

Gemeinsam mit dem Autor Thomas Joffer-Dale, der zwecks Recherchen über die schönsten Stätten der Welt zufällig in New Orleans weilt, macht sich die Frau, deren Reputation und Fähigkeiten quasi legendär sind und deren Kontakte in jede Schicht und Klasse der Stadt reichen, daran, das oder die mutmaßlichen Verbrechen aufzuklären.

Als man die Leiche des Kleinen in den Sümpfen findet, deutet alles auf einen rituellen Voodoo-Hintergrund hin. Das Gespräch mit einer alten Mambo – einer Priesterin – lässt Holly Ann jedoch in eine ganz andere Richtung denken, selbst als sie und ihre Begleiter die Mutter des toten Jungen bei einem nächtlichen Voodoo-Ritual beobachten.

Während die Stimmung in der Stadt pogromartige Züge annimmt und harmlose Kultisten verfolgt werden und nachdem Ann und Thomas selbst Opfer eines Überfalls werden – kurz bevor sie eine weitere verstörende Entdeckung machen –, weiß die Ermittlerin, dass sich hinter dem Verbrechen etwas viel, viel Dunkleres und Tragischeres verbirgt als schwarze Magie.

Wer einen okkulten Thriller wie „Die Schlange im Regenbogen“ oder „Angel Heart“ erwartet oder eine historisch hochauthentische Geschichte, wird von diesem ersten „Holly Ann“-Abenteuer möglicherweise leicht enttäuscht sein, denn was Autor Toussaint entwirft, ist ein fast schon klassische Detektiv-Whodunnit-Geschichte vor einem zugegebenermaßen exotischen Hintergrund.

Die Hauptprotagonistin wirkt zunächst kaum greifbar; allenfalls ein Nimbus des Besonderen, eines herausragenden Intellekts sowie einer gesellschaftlichen Sonderstellung nimmt den Leser sofort für sie ein. Als weibliches Gegenstück zu Sherlock Holmes ist die Figur allerdings ein klein wenig zu überhöht und überzeichnet, zu abgeklärt und tough um vollends zu überzeugen.

Die tragische Geschichte selbst gestaltet sich wendungsreich mit einigen hintergrundspezifischen Ausschmückungen, verliert sich aber dennoch nicht in überflüssigen Details, sondern folgt einer straighten Dramaturgie. An der einen oder anderen Stelle hätten zwar einige südstaatliche Exkurse die besondere Atmosphäre des Handlungsortes betont, sind aber alles in allem verzichtbar.

Das leichte, skizzierende Artwork mit der tendenziell hellen, farblich zurückhaltenden Kolorierung, bedient zwar nicht das Klischee eines schweren, schwülen und heißen US-amerikanischen Südstaates und einer mysterienschwangeren Subkultur bzw. Religion, kommt aber dennoch äußerst charmant und gefällig daher und spiegelt die abenteuerliche Leichtigkeit der Geschichte.

Fazit: Eine sommerlich-leichte, abenteuerliche wie wendungsreiche Story vor einem exotischen Hintergrund. Wer „Sherlock Holmes“-Storys mag, macht mit Holly Ann nichts falsch.

geschrieben am 09.01.2016 | 424 Wörter | 2736 Zeichen

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