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Das Grauen vor dem Morgengrauen


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Rezension von

Paul Niemeyer

Das Grauen vor dem Morgengrauen Nach über 30 Jahren Tätigkeit bei der Deutschen Bundespost tritt Fritz Köhler in den Ruhestand. Seitdem, 1995, „stehen Aktuelles und Satirisches im Mittelpunkt seines lyrischen Schaffens“, so sagt es der Buchumschlag von "Vom Beten werden keine Hände schmutzig", einem seiner gelungeneren Bücher, selbstredend erschienen im Verlag Frieling & Partner. Köhler greift tief in die Sprach- und Formenkiste. Neben Balladen und Beschaulichem, „Zeitgeschichtlichem“, Querschnitten aus Politik, Steuer, Arbeitswelt, Pension und Pantoffel, drängeln sich heitere Sprüche über Gott und Glaube, Frust und Lust, Schwüle und Homosexualität (hier missrät einiges), Wurstiges und Luftiges, Superhunde und faule Häute. Wirken die Balladen seltsam Heine nachempfunden („Das Mädchen vom Kanal“), wird Köhler mit seiner plötzliche Bedichtung der Green Card brutal modern, um dann, artistisch sich wandelnd, einen kästnerhaft scharfen Unterton in seine „Jahreszeiten“ zu legen („Der Frühling könnte uns gestohlen bleiben,/Wir sagen’s, fangen laut zu gähnen an…/Nur zuzusehen, wie’s die andern treiben,/Ist deprimierend, meint ein jeder Mann.“). Seine Dichtungen hat Köhler wunderbar pointiert zugeschnitten, dabei hält er sich erfreulich kurz, schließlich ist eine hinausgezögerte Pointe keine gute.

Nach über 30 Jahren Tätigkeit bei der Deutschen Bundespost tritt Fritz Köhler in den Ruhestand. Seitdem, 1995, „stehen Aktuelles und Satirisches im Mittelpunkt seines lyrischen Schaffens“, so sagt es der Buchumschlag von "Vom Beten werden keine Hände schmutzig", einem seiner gelungeneren Bücher, selbstredend erschienen im Verlag Frieling & Partner. Köhler greift tief in die Sprach- und Formenkiste. Neben Balladen und Beschaulichem, „Zeitgeschichtlichem“, Querschnitten aus Politik, Steuer, Arbeitswelt, Pension und Pantoffel, drängeln sich heitere Sprüche über Gott und Glaube, Frust und Lust, Schwüle und Homosexualität (hier missrät einiges), Wurstiges und Luftiges, Superhunde und faule Häute. Wirken die Balladen seltsam Heine nachempfunden („Das Mädchen vom Kanal“), wird Köhler mit seiner plötzliche Bedichtung der Green Card brutal modern, um dann, artistisch sich wandelnd, einen kästnerhaft scharfen Unterton in seine „Jahreszeiten“ zu legen („Der Frühling könnte uns gestohlen bleiben,/Wir sagen’s, fangen laut zu gähnen an…/Nur zuzusehen, wie’s die andern treiben,/Ist deprimierend, meint ein jeder Mann.“). Seine Dichtungen hat Köhler wunderbar pointiert zugeschnitten, dabei hält er sich erfreulich kurz, schließlich ist eine hinausgezögerte Pointe keine gute.

geschrieben am 29.10.2003 | 170 Wörter | 1107 Zeichen

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