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Die Basar-Ökonomie


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Rezension von

Gérard Bökenkamp

Die Basar-Ökonomie In allen Debatten über den Standort Deutschland spielen die Exporterfolge der deutschen Wirtschaft eine herausragende Rolle. Wie, so wird gefragt, kann ein Wirtschaftsstandort in Gefahr sein, der eine so großartige Leistungsbilanz im Exportgeschäft zu verzeichnen hat, ist nicht gerade die Handelsbilanz der beste Beweis für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Firmen und Arbeitnehmer? Ist es nicht vielmehr die schwache Binnenkonjunktur der Grund für mangelndes Wachstum? Zeigt sich darin nicht, dass die Löhne in Deutschland nicht zu hoch sind, sondern im Gegenteil die Lohnzurückhaltung die Kaufkraft abgewürgt hat? Dem Präsidenten des Ifo-Instituts Hans-Werner Sinn geht es darum diese Illusion, die die Deutschen in Sicherheit wiegt, zu zerstören. Die deutschen Exporterfolge sind nach Sinn kein Ausdruck einer gesunden Wirtschaft sondern selbst Teil der deutschen Krankheit, vergleichbar mit einer Supernova, in der sich ein untergehender Stern ausdehnt, um dann für immer zu verglühen. "Die Basar-Ökonomie" knüpft an Sinns Buch "Ist Deutschland noch zu retten?" an, fasst die dort entwickelten Thesen noch einmal zusammen und antwortet auf die seit damals geäußerte Kritik. Sinns Argumentation baut auf einem altbekannten wirtschaftlichen Mechanismus auf, dem Faktorenausgleich. Darunter versteht man, dass zwei zusammengeführte Märkte die Tendenz haben ihr Lohn- und Preisniveau einander anzugleichen. Dieser Ausgleich bedeutet konkret im Rahmen von Globalisierung, Euroeinführung und EU-Osterweiterung, dass die Löhne in den Niedriglohnländern Osteuropas und Asiens tendenziell steigen, in den Hochlohnländern allen voran im Höchstlohnland Deutschland unter Druck geraten. Dass Deutschland durch starre Tarifabschlüsse und sozialstaatliche Garantien versucht, sich gegen die Gesetze des Marktes zu wehren, ist nach Sinn der Kern der deutschen Krankheit. Dies zwingt Unternehmen sich auf den kapitalintensiven Exportsektor zu konzentrieren und immer größere Teile der Produktionskette ins Ausland zu verlagern. Im Endeffekt läuft die Entwicklung darauf hinaus, dass nur noch Endfertigung und Vertrieb in Deutschland verbleiben und das Gütesiegel "made in germany" rechtfertigen. Es entsteht eine "Basar-Ökonomie." Diese Thesen hatte Sinn bereits in "Ist Deutschland noch zu retten?" entwickelt, in diesem Buch untermauert er sie durch empirische Zahlen des Ifo-Instituts, des Statistischen Bundesamtes und des Sachverständigen Rates. Die von Sinn aufgezeigte Grundtendenz dürfte nach Faktenlage schwerlich zu bestreiten sein; ob seine eigenen Vorschläge, die notwendigen Lohnsenkungen durch umfassende Lohnzusatzleistungen erträglich zu machen, der Stein der Weisen ist oder Tore zu neuem Missbrauch und Aushebelung der Marktmechanismen öffnet, muss sich erst noch erweisen.

In allen Debatten über den Standort Deutschland spielen die Exporterfolge der deutschen Wirtschaft eine herausragende Rolle. Wie, so wird gefragt, kann ein Wirtschaftsstandort in Gefahr sein, der eine so großartige Leistungsbilanz im Exportgeschäft zu verzeichnen hat, ist nicht gerade die Handelsbilanz der beste Beweis für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Firmen und Arbeitnehmer? Ist es nicht vielmehr die schwache Binnenkonjunktur der Grund für mangelndes Wachstum? Zeigt sich darin nicht, dass die Löhne in Deutschland nicht zu hoch sind, sondern im Gegenteil die Lohnzurückhaltung die Kaufkraft abgewürgt hat? Dem Präsidenten des Ifo-Instituts Hans-Werner Sinn geht es darum diese Illusion, die die Deutschen in Sicherheit wiegt, zu zerstören.

Die deutschen Exporterfolge sind nach Sinn kein Ausdruck einer gesunden Wirtschaft sondern selbst Teil der deutschen Krankheit, vergleichbar mit einer Supernova, in der sich ein untergehender Stern ausdehnt, um dann für immer zu verglühen. "Die Basar-Ökonomie" knüpft an Sinns Buch "Ist Deutschland noch zu retten?" an, fasst die dort entwickelten Thesen noch einmal zusammen und antwortet auf die seit damals geäußerte Kritik. Sinns Argumentation baut auf einem altbekannten wirtschaftlichen Mechanismus auf, dem Faktorenausgleich. Darunter versteht man, dass zwei zusammengeführte Märkte die Tendenz haben ihr Lohn- und Preisniveau einander anzugleichen. Dieser Ausgleich bedeutet konkret im Rahmen von Globalisierung, Euroeinführung und EU-Osterweiterung, dass die Löhne in den Niedriglohnländern Osteuropas und Asiens tendenziell steigen, in den Hochlohnländern allen voran im Höchstlohnland Deutschland unter Druck geraten. Dass Deutschland durch starre Tarifabschlüsse und sozialstaatliche Garantien versucht, sich gegen die Gesetze des Marktes zu wehren, ist nach Sinn der Kern der deutschen Krankheit. Dies zwingt Unternehmen sich auf den kapitalintensiven Exportsektor zu konzentrieren und immer größere Teile der Produktionskette ins Ausland zu verlagern. Im Endeffekt läuft die Entwicklung darauf hinaus, dass nur noch Endfertigung und Vertrieb in Deutschland verbleiben und das Gütesiegel "made in germany" rechtfertigen. Es entsteht eine "Basar-Ökonomie." Diese Thesen hatte Sinn bereits in "Ist Deutschland noch zu retten?" entwickelt, in diesem Buch untermauert er sie durch empirische Zahlen des Ifo-Instituts, des Statistischen Bundesamtes und des Sachverständigen Rates. Die von Sinn aufgezeigte Grundtendenz dürfte nach Faktenlage schwerlich zu bestreiten sein; ob seine eigenen Vorschläge, die notwendigen Lohnsenkungen durch umfassende Lohnzusatzleistungen erträglich zu machen, der Stein der Weisen ist oder Tore zu neuem Missbrauch und Aushebelung der Marktmechanismen öffnet, muss sich erst noch erweisen.

geschrieben am 05.12.2005 | 373 Wörter | 2409 Zeichen

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