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Der Weg der Wünsche


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Rezension von

Kilian Kneisel

Der Weg der Wünsche Einer der Großmeister moderner Fantasy hat ein kurzes Spin-Off vorgelegt. Man lernt Bast, den Schüler des Protagonisten der Königsmörder-Chroniken, näher kennen. Den heiß ersehnten dritten Band ersetzt es aber nicht. Warum liegt der dritte Band der Königsmörder-Chroniken noch nicht vor? – Diese Frage treibt die große Fangemeinde von Patrick Rothfuss um. Seit knapp einer Dekade wartet sie sehnsüchtig auf den nächsten Band. Die Frage nach dem Warum beantwortet Rothfuss indirekt in seinem Vorwort zu dem Spin-Off „Der Weg der Wünsche“, das in der Hobbit Presse des Klett-Cotta Verlags erschienen ist. Hier schildert er die Mühen, die er nur beim Erstellen des Vorworts hatte – Was auf den Arbeitsprozess eines ganzen Romans schließen lässt. Protagonist dieser knapp 200 Seiten umfassenden Erzählung ist Bast, der im beschaulichen Gasthaus „Wegstein“ dem Wirt Reshi hilft und für ihn Besorgungen machen soll. Hinter Reshi versteckt sich selbstverständlich niemand Geringeres als Kvothe, der Protagonist der Königsmörder-Chroniken. Er spielt hier aber nur eine untergeordnete Rolle und fungiert nur als Initiator der Handlung, da er Bast zum Karottenholen schickt. Und von nun an folgt man Bast einen Tag lang und erfährt, wie er die Welt sieht und was er so alles macht. Seine Welt besteht aus Versprechen, Geheimnissen und Tauschgeschäften. Eine Welt, in der der Schlauere und Gerissenere profitiert und gewinnt. Bast ist hier der geschickt agierende Macher, er erfährt so geheime Badeorte einer der schönsten Frauen vor Ort oder bringt den Standort einer verborgenen Brennerei in Erfahrung. Aber dann unterläuft ihm ein Fehler: Er nimmt eine Gabe ohne Gegengabe an und das Schlamassel nimmt seinen Lauf. Bast muss seine ganze Kunst anwenden und alle ihm zur Verfügung stehenden Hebel in Bewegung setzen, um am Ende doch erfolgreich daste-hen zu können. Rothfuss entführt die Lesenden in eine eigene Welt, auch die Sprache ist besonders. So muss man sich erst mit dem ihm eigenen Duktus vertraut machen und sich in seine Wortwahl und seinen Satz-bau hineinfinden. Dann vermag man aber tief in die Welt voller Zauber und Geheimnisse einzutau-chen. Den Figuren selbst fehlt es außer Bast an Tiefgang, was angesichts des Umfangs aber nicht verwundert. Dennoch ist die Gestaltung der Kinder, mit denen Bast interagiert, durchaus gelungen. Man lernt hier den Protagonisten in seiner Handlungs- und Denkweise näher kennen. Und um nichts anderes geht es in diesem Buch. Es ist eine Charakterstudie, die offenbart, dass der Protagonist mehr Tiefgang besitzt, als er eigentlich offenbaren und zugeben will. Ob er aber als Taugenichts gelten kann, bleibt zu hinterfragen. Zwar verbringt er den ganzen lieben langen Tag damit, nichts „Produktives“ zu unternehmen. Auf seine Art und Weise ist er jedoch weitaus aktiver, als die Bezeichnung „Taugenichts“ vermuten ließe.

Einer der Großmeister moderner Fantasy hat ein kurzes Spin-Off vorgelegt. Man lernt Bast, den Schüler des Protagonisten der Königsmörder-Chroniken, näher kennen. Den heiß ersehnten dritten Band ersetzt es aber nicht.

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Warum liegt der dritte Band der Königsmörder-Chroniken noch nicht vor? – Diese Frage treibt die große Fangemeinde von Patrick Rothfuss um. Seit knapp einer Dekade wartet sie sehnsüchtig auf den nächsten Band. Die Frage nach dem Warum beantwortet Rothfuss indirekt in seinem Vorwort zu dem Spin-Off „Der Weg der Wünsche“, das in der Hobbit Presse des Klett-Cotta Verlags erschienen ist. Hier schildert er die Mühen, die er nur beim Erstellen des Vorworts hatte – Was auf den Arbeitsprozess eines ganzen Romans schließen lässt.

Protagonist dieser knapp 200 Seiten umfassenden Erzählung ist Bast, der im beschaulichen Gasthaus „Wegstein“ dem Wirt Reshi hilft und für ihn Besorgungen machen soll. Hinter Reshi versteckt sich selbstverständlich niemand Geringeres als Kvothe, der Protagonist der Königsmörder-Chroniken. Er spielt hier aber nur eine untergeordnete Rolle und fungiert nur als Initiator der Handlung, da er Bast zum Karottenholen schickt. Und von nun an folgt man Bast einen Tag lang und erfährt, wie er die Welt sieht und was er so alles macht.

Seine Welt besteht aus Versprechen, Geheimnissen und Tauschgeschäften. Eine Welt, in der der Schlauere und Gerissenere profitiert und gewinnt. Bast ist hier der geschickt agierende Macher, er erfährt so geheime Badeorte einer der schönsten Frauen vor Ort oder bringt den Standort einer verborgenen Brennerei in Erfahrung. Aber dann unterläuft ihm ein Fehler: Er nimmt eine Gabe ohne Gegengabe an und das Schlamassel nimmt seinen Lauf. Bast muss seine ganze Kunst anwenden und alle ihm zur Verfügung stehenden Hebel in Bewegung setzen, um am Ende doch erfolgreich daste-hen zu können.

Rothfuss entführt die Lesenden in eine eigene Welt, auch die Sprache ist besonders. So muss man sich erst mit dem ihm eigenen Duktus vertraut machen und sich in seine Wortwahl und seinen Satz-bau hineinfinden. Dann vermag man aber tief in die Welt voller Zauber und Geheimnisse einzutau-chen.

Den Figuren selbst fehlt es außer Bast an Tiefgang, was angesichts des Umfangs aber nicht verwundert. Dennoch ist die Gestaltung der Kinder, mit denen Bast interagiert, durchaus gelungen. Man lernt hier den Protagonisten in seiner Handlungs- und Denkweise näher kennen. Und um nichts anderes geht es in diesem Buch.

Es ist eine Charakterstudie, die offenbart, dass der Protagonist mehr Tiefgang besitzt, als er eigentlich offenbaren und zugeben will. Ob er aber als Taugenichts gelten kann, bleibt zu hinterfragen. Zwar verbringt er den ganzen lieben langen Tag damit, nichts „Produktives“ zu unternehmen. Auf seine Art und Weise ist er jedoch weitaus aktiver, als die Bezeichnung „Taugenichts“ vermuten ließe.

geschrieben am 28.12.2023 | 437 Wörter | 2423 Zeichen

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