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Die Diktatur des schönen Scheins


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Rezension von

webcritics Administrator

Die Diktatur des schönen Scheins Der Autor Neal Stephenson, bekannt geworden mit seinem Roman “Cryptonomicon“, hat mit seinem Buch “Die Diktatur des schönen Scheins – Wie Grafische Oberflächen die Computernutzer entmündigen“ einen Leckerbissen für alle Computerfans abgeliefert. Er ist jedoch, für meinen Geschmack jedenfalls, recht schnell in ausschweifenden Erklärungen gelandet, die immer wieder in der Schönen Betriebsystemdiskussion zwischen Linux, Windows, MacOS und BeOS endet. Die Exkurse zu Linux werden dabei recht ausführlich. Macht aber nichts, denn das ist immer noch sehr unterhaltsam. Die meisten haben sicher schon selbst mit fanatischen Apple Jüngern und Linux Fans debattiert, die mittlerweile in großer Anzahl unterwegs sind. Erfreulich dabei ist, dass Stephenson sich nicht auf die “Microsoft ist ganz böse und der Rest will nur die Welt vor dem bösen Bill Gates retten“ Standard-Schiene gerät, sondern auch mal einige andere Aspekte der Entwicklung anspricht. Außerdem wagt er eine Prognose auf die Entwicklung der Betriebssysteme und der Firma Microsoft. Anschaulich wird das Ganze, da Stephenson im Buch seine eigene Computerwerdegang beschreibt und manchmal ein Aufblitzen von Selbstironie zu entdecken ist. Für den Computerneuling und alle die bisher nur auf einem Betriebssystem gearbeitet oder gespielt haben gibt es sogar noch eine ganze Menge interessanter Fakten zu lernen, die als gesundes Halbwissen für jede Diskussion um Betriebssysteme verwendet werden können. Die wirklichen Experten mögen zwar bei der einen oder anderen Erklärung aufstöhnen, aber zur Illustration seiner Ideen reichen die Fakten sicher aus. Ansonsten bleibt mir die Frage, ob ich denn was aus diesem Buch gelernt, mitgenommen oder erkannt habe: Für mich persönlich war nichts wirklich Bahnbrechendes zu entdecken, aber die Sicht von Stephenson auf die Thematik hat beim Lesen einfach Spaß gemacht. Damit ist das Werk vor allem als auflockernde Lektüre für zwischendurch geeignet, wer sich tiefgreifender mit der Thematik aus dem Titel beschäftigen will, sollte sich nach anderen Informationsquellen umsehen.

Der Autor Neal Stephenson, bekannt geworden mit seinem Roman “Cryptonomicon“, hat mit seinem Buch “Die Diktatur des schönen Scheins – Wie Grafische Oberflächen die Computernutzer entmündigen“ einen Leckerbissen für alle Computerfans abgeliefert.

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#
rezensiert seit
Buchtitel
1
21.12.2009
3
06.01.2008
4
08.11.2007

Er ist jedoch, für meinen Geschmack jedenfalls, recht schnell in ausschweifenden Erklärungen gelandet, die immer wieder in der Schönen Betriebsystemdiskussion zwischen Linux, Windows, MacOS und BeOS endet. Die Exkurse zu Linux werden dabei recht ausführlich. Macht aber nichts, denn das ist immer noch sehr unterhaltsam.

Die meisten haben sicher schon selbst mit fanatischen Apple Jüngern und Linux Fans debattiert, die mittlerweile in großer Anzahl unterwegs sind. Erfreulich dabei ist, dass Stephenson sich nicht auf die “Microsoft ist ganz böse und der Rest will nur die Welt vor dem bösen Bill Gates retten“ Standard-Schiene gerät, sondern auch mal einige andere Aspekte der Entwicklung anspricht. Außerdem wagt er eine Prognose auf die Entwicklung der Betriebssysteme und der Firma Microsoft.

Anschaulich wird das Ganze, da Stephenson im Buch seine eigene Computerwerdegang beschreibt und manchmal ein Aufblitzen von Selbstironie zu entdecken ist.

Für den Computerneuling und alle die bisher nur auf einem Betriebssystem gearbeitet oder gespielt haben gibt es sogar noch eine ganze Menge interessanter Fakten zu lernen, die als gesundes Halbwissen für jede Diskussion um Betriebssysteme verwendet werden können.

Die wirklichen Experten mögen zwar bei der einen oder anderen Erklärung aufstöhnen, aber zur Illustration seiner Ideen reichen die Fakten sicher aus.

Ansonsten bleibt mir die Frage, ob ich denn was aus diesem Buch gelernt, mitgenommen oder erkannt habe: Für mich persönlich war nichts wirklich Bahnbrechendes zu entdecken, aber die Sicht von Stephenson auf die Thematik hat beim Lesen einfach Spaß gemacht. Damit ist das Werk vor allem als auflockernde Lektüre für zwischendurch geeignet, wer sich tiefgreifender mit der Thematik aus dem Titel beschäftigen will, sollte sich nach anderen Informationsquellen umsehen.

geschrieben am 22.11.2002 | 299 Wörter | 1781 Zeichen

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Rezension von

Dr. Hermann Joosten

Die Diktatur des schönen Scheins Der Autor, nach Verlagsangaben ein „Experte und Theoretiker der modernen Kommunkationstechniken“, hat schon einige Bücher zum Themenbereich Computer und Informationstechnologie geschrieben, aber auch die Thematik in Romanen bearbeitet. Was erwartet uns in diesem Buch? Stephenson beschreibt die Entwicklung der menschlichen Computernutzung bis hin zu den heutigen grafischen Benutzeroberflächen. Und das sehr kritisch. Seine argumentatorische Hauptlinie ist, dass diese grafischen Benutzeroberflächen zu einer Entmündigung der Nutzer führen, weil sie die dahinter liegenden Prozesse nicht mehr begreifen. Darüber hinaus beschreibt er, wie im Zusammenspiel von Hard- und Softwareindustrie, Werbung und Medien (hier muss man wohl die Computerzeitschriften erwähnen) die Nutzer manipuliert werden, wodurch sich erkläre, warum nicht das beste Betriebssystem das am meisten verbreitete ist. Überhaupt erfährt man viel von Sinn, Zweck und Fragwürdigkeit eines Betriebssystems. Allerdings ist dieses Buch erstmals 1999 in den USA erschienen und man sollte dem Verlag raten, solche Lizenzabdrucke zeitnaher einzukaufen. Nicht, dass der Inhalt überholt wäre, aber vieles an neuen Themen ist hinzugekommen (z.B. das Ausspionieren von Rechnern schon durch die Betriebssysteme selbst), was dringend einer Behandlung und Einarbeitung bedurft hätte. Stephenson schreibt sehr populär, also allgemeinverständlich, so dass dieses Buch auch für Computerlaien verständlich bleibt. Allerdings – und hier setzt erste Kritik ein, wird die Verständlichkeit nicht durchgehalten. So tauchen immer wieder Begriffe und Sachverhalte auf, die nicht ohne Wissen verstehbar sind, die aber vom Autor nicht erklärt werden. Zudem gibt es viele Beispiele und Anekdoten, die nur regionale (d.h. amerikanische) Bedeutung haben und die global nicht verstehbar sind. Hier hat der Verlag wohl am Übersetzer gespart, denn dieser hätte durch Anmerkungen die Verständlichkeit erhöhen können. Der Autor beleuchtet viele Begriffe auf neue Weise aus, die einem gemeinhin einem flüssig über die Lippen gehen (z.B. „Dokument“, „sichern“). So wird einem klar, dass z.B. diese „Dokumente“, wie manche Dateien genannt werden („xy.doc“), eben keine sind und das „Dokument sichern“ nicht Sicherheit bedeutet. Er macht uns deutlich, wie die Computerindustrie bewusst falsche Metaphern lanciert, die Seriösität und Gediegenheit vortäuschen oder idealistisch überhöht („highspeed“) zu Begehrlichkeiten werden und letztlich zur Entmündigung des Nutzers führen. Dieses Beispiel zeigt aber auch die Schwachpunkte des Buches auf, nämlich seine mangelnde Aktualität. Die Kritik an der Dokumentenmetapher z.B. relativiert sich im Zeitalter der digitalen Signatur. Nach der Lektüre sieht man die Computerwelt mit anderen Augen, und so ist das Buch eigentlich jedem zu empfehlen, der sich kritisch mit der jetzigen Computertechnologie beschäftigen will. Eigentlich, denn es fehlt die theoretische Fundierung. Jedenfalls erweist sich der Autor in diesem Buch wohl als Experte, nicht aber als Theoretiker der Kommunikationstechniken. Weder entwickelt er in dem Buch selbst eine Theorie, noch referenziert er auf ein solche. Viele der Themen sind in Deutschland seit den 70iger Jahren umfassend dargestellt worden (z.B. Enzensberger, Luhman, Bourdieu) und hervorragend theoretisch bearbeitet. Wenn Stephenson z.B. schreibt, dass GUI’s (grafical user interface oder auch Benutzeroberfläche) Metaphern benutzen (S. 83), so begründet er es nicht – und dabei könnte es sich auch um Zeichen, Signet, Symbole, Ikonen, Metonomyien oder anderes handeln. Viele weitere Einzelaussagen könnte man kritisieren, weil ihnen ein theoretischer Bezug fehlt, der sie über die Verfassung der subjektiven Unzufriedenheit hinaus zu allgemeinerer Bedeutung verhelfen könnte. Die aufklärerische Chance dieses Buches besteht vielleicht darin , dass es einen breiteren Leserkreis zum Nachdenken bringt. Computerfans könnte es zu einer realitätsorientierteren Desillusionierung verhelfen (Es ist alles nur halb so bunt, als wie es scheint.). Computerexperten führt das Buch über den Tellerrand der Festplatte zum Verstehen der Konzernstrategien und psychologischen und soziologischen Implikationen für Individuum und Kultur.

Der Autor, nach Verlagsangaben ein „Experte und Theoretiker der modernen Kommunkationstechniken“, hat schon einige Bücher zum Themenbereich Computer und Informationstechnologie geschrieben, aber auch die Thematik in Romanen bearbeitet.

weitere Rezensionen von Dr. Hermann Joosten


Was erwartet uns in diesem Buch? Stephenson beschreibt die Entwicklung der menschlichen Computernutzung bis hin zu den heutigen grafischen Benutzeroberflächen. Und das sehr kritisch. Seine argumentatorische Hauptlinie ist, dass diese grafischen Benutzeroberflächen zu einer Entmündigung der Nutzer führen, weil sie die dahinter liegenden Prozesse nicht mehr begreifen. Darüber hinaus beschreibt er, wie im Zusammenspiel von Hard- und Softwareindustrie, Werbung und Medien (hier muss man wohl die Computerzeitschriften erwähnen) die Nutzer manipuliert werden, wodurch sich erkläre, warum nicht das beste Betriebssystem das am meisten verbreitete ist. Überhaupt erfährt man viel von Sinn, Zweck und Fragwürdigkeit eines Betriebssystems. Allerdings ist dieses Buch erstmals 1999 in den USA erschienen und man sollte dem Verlag raten, solche Lizenzabdrucke zeitnaher einzukaufen. Nicht, dass der Inhalt überholt wäre, aber vieles an neuen Themen ist hinzugekommen (z.B. das Ausspionieren von Rechnern schon durch die Betriebssysteme selbst), was dringend einer Behandlung und Einarbeitung bedurft hätte.

Stephenson schreibt sehr populär, also allgemeinverständlich, so dass dieses Buch auch für Computerlaien verständlich bleibt. Allerdings – und hier setzt erste Kritik ein, wird die Verständlichkeit nicht durchgehalten. So tauchen immer wieder Begriffe und Sachverhalte auf, die nicht ohne Wissen verstehbar sind, die aber vom Autor nicht erklärt werden. Zudem gibt es viele Beispiele und Anekdoten, die nur regionale (d.h. amerikanische) Bedeutung haben und die global nicht verstehbar sind. Hier hat der Verlag wohl am Übersetzer gespart, denn dieser hätte durch Anmerkungen die Verständlichkeit erhöhen können.

Der Autor beleuchtet viele Begriffe auf neue Weise aus, die einem gemeinhin einem flüssig über die Lippen gehen (z.B. „Dokument“, „sichern“). So wird einem klar, dass z.B. diese „Dokumente“, wie manche Dateien genannt werden („xy.doc“), eben keine sind und das „Dokument sichern“ nicht Sicherheit bedeutet. Er macht uns deutlich, wie die Computerindustrie bewusst falsche Metaphern lanciert, die Seriösität und Gediegenheit vortäuschen oder idealistisch überhöht („highspeed“) zu Begehrlichkeiten werden und letztlich zur Entmündigung des Nutzers führen. Dieses Beispiel zeigt aber auch die Schwachpunkte des Buches auf, nämlich seine mangelnde Aktualität. Die Kritik an der Dokumentenmetapher z.B. relativiert sich im Zeitalter der digitalen Signatur.

Nach der Lektüre sieht man die Computerwelt mit anderen Augen, und so ist das Buch eigentlich jedem zu empfehlen, der sich kritisch mit der jetzigen Computertechnologie beschäftigen will. Eigentlich, denn es fehlt die theoretische Fundierung. Jedenfalls erweist sich der Autor in diesem Buch wohl als Experte, nicht aber als Theoretiker der Kommunikationstechniken. Weder entwickelt er in dem Buch selbst eine Theorie, noch referenziert er auf ein solche. Viele der Themen sind in Deutschland seit den 70iger Jahren umfassend dargestellt worden (z.B. Enzensberger, Luhman, Bourdieu) und hervorragend theoretisch bearbeitet. Wenn Stephenson z.B. schreibt, dass GUI’s (grafical user interface oder auch Benutzeroberfläche) Metaphern benutzen (S. 83), so begründet er es nicht – und dabei könnte es sich auch um Zeichen, Signet, Symbole, Ikonen, Metonomyien oder anderes handeln. Viele weitere Einzelaussagen könnte man kritisieren, weil ihnen ein theoretischer Bezug fehlt, der sie über die Verfassung der subjektiven Unzufriedenheit hinaus zu allgemeinerer Bedeutung verhelfen könnte.

Die aufklärerische Chance dieses Buches besteht vielleicht darin , dass es einen breiteren Leserkreis zum Nachdenken bringt. Computerfans könnte es zu einer realitätsorientierteren Desillusionierung verhelfen (Es ist alles nur halb so bunt, als wie es scheint.). Computerexperten führt das Buch über den Tellerrand der Festplatte zum Verstehen der Konzernstrategien und psychologischen und soziologischen Implikationen für Individuum und Kultur.

geschrieben am 08.04.2007 | 571 Wörter | 3660 Zeichen

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