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Hohe Kunst und eine Leiche


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Rezension von

André Kesper

Hohe Kunst und eine Leiche «Bäuche. Überall Bäuche.» Der Auftakt des Romans ist Programm: Es geht auf den knapp 240 Seiten primär um Kinderwünsche, Schwangerschaften und Geburten. Da ist zunächst die Verlobte des Kriminalkommissars, die sich sehnlichst ein Kind wünscht, dann tritt ein osteuropäischer Babyhändlerring auf den Plan, und schließlich rückt ein zwielichtiges Forschungsprojekt in den Mittelpunkt, bei welchem auf beunruhigende Weise mit Zellen und Genen experimentiert wird. Die einzelnen Handlungsstränge verwebt der Autor zu einer Geschichte, die etwas zäh in die Gänge kommt, mit jeder Seite an Spannung gewinnt und ihren Höhepunkt in einem überraschenden und gut durchdachten Ende findet. Der Autor, im Haupterwerb Gemeindepfarrer und diplomierter Kommunikationsberater, hat seine Lebenspartnerin Regina Schellpeper ins Boot geholt und ihr weitgehend die Beschreibung der Seelenlage seiner weiblichen Hauptperson und deren intime Gedankengänge anvertraut. Es mag an dieser neuen Zusammenarbeit liegen, dass der Roman in seiner ersten Hälfte noch etwas unschlüssig wirkt. Vielleicht musste sich das Ehepaar Kuhn-Schellpeper zunächst selbst an die neue Form der Zusammenarbeit gewöhnen. Im zweiten Teil nimmt der Krimi dann aber an Fahrt auf, und es entwickelt sich eine packende Story, die weniger vom bemühten gesellschaftspolitischen Hintergrund, als vielmehr von den Charakteren ihrer Hauptpersonen lebt. Es bereitet zunehmend Spaß, Polizist Markus Imboden und sein cholerisches Team bei der Aufklärung eines schauerlichen Mordes in einer Zürcher Galerie zu begleiten, der Blick in glaubwürdig skizzierte Abgründe der menschlichen Psyche vermag zu fesseln, und das spannungsgeladene Finale führt dazu, dass man das Buch am Ende befriedigt zur Seite legt. Liebevoll, bisweilen allerdings etwas lehrerhaft wirken die eingestreuten Erläuterungen zu den frequentierten Schauplätzen und Institutionen Zürichs, wie etwa die ETH, die Stadtzürcher Fussballvereine oder die Zeugen der Reformation. Insgesamt darf Kuhns zweiter Roman aber als gelungen bezeichnet werden, und es ist zu wünschen, dass der sympathisch-brave Kommissar Imboden bald mit einem weiteren Fall betraut werden wird.

«Bäuche. Überall Bäuche.» Der Auftakt des Romans ist Programm: Es geht auf den knapp 240 Seiten primär um Kinderwünsche, Schwangerschaften und Geburten. Da ist zunächst die Verlobte des Kriminalkommissars, die sich sehnlichst ein Kind wünscht, dann tritt ein osteuropäischer Babyhändlerring auf den Plan, und schließlich rückt ein zwielichtiges Forschungsprojekt in den Mittelpunkt, bei welchem auf beunruhigende Weise mit Zellen und Genen experimentiert wird. Die einzelnen Handlungsstränge verwebt der Autor zu einer Geschichte, die etwas zäh in die Gänge kommt, mit jeder Seite an Spannung gewinnt und ihren Höhepunkt in einem überraschenden und gut durchdachten Ende findet.

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Der Autor, im Haupterwerb Gemeindepfarrer und diplomierter Kommunikationsberater, hat seine Lebenspartnerin Regina Schellpeper ins Boot geholt und ihr weitgehend die Beschreibung der Seelenlage seiner weiblichen Hauptperson und deren intime Gedankengänge anvertraut. Es mag an dieser neuen Zusammenarbeit liegen, dass der Roman in seiner ersten Hälfte noch etwas unschlüssig wirkt. Vielleicht musste sich das Ehepaar Kuhn-Schellpeper zunächst selbst an die neue Form der Zusammenarbeit gewöhnen. Im zweiten Teil nimmt der Krimi dann aber an Fahrt auf, und es entwickelt sich eine packende Story, die weniger vom bemühten gesellschaftspolitischen Hintergrund, als vielmehr von den Charakteren ihrer Hauptpersonen lebt. Es bereitet zunehmend Spaß, Polizist Markus Imboden und sein cholerisches Team bei der Aufklärung eines schauerlichen Mordes in einer Zürcher Galerie zu begleiten, der Blick in glaubwürdig skizzierte Abgründe der menschlichen Psyche vermag zu fesseln, und das spannungsgeladene Finale führt dazu, dass man das Buch am Ende befriedigt zur Seite legt.

Liebevoll, bisweilen allerdings etwas lehrerhaft wirken die eingestreuten Erläuterungen zu den frequentierten Schauplätzen und Institutionen Zürichs, wie etwa die ETH, die Stadtzürcher Fussballvereine oder die Zeugen der Reformation. Insgesamt darf Kuhns zweiter Roman aber als gelungen bezeichnet werden, und es ist zu wünschen, dass der sympathisch-brave Kommissar Imboden bald mit einem weiteren Fall betraut werden wird.

geschrieben am 31.10.2010 | 299 Wörter | 1873 Zeichen

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