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Basiswissen Modellbasierter Test


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Rezension von

Marc-Florian Wendland

Basiswissen Modellbasierter Test Modellbasiertes Testen (MBT) ist in den letzten Jahren regelrecht zu einem Hype in Forschung und Industrie geworden. Inspiriert durch die Konzepte der modellgetriebenen Softwareentwicklung und den zunehmend ausgereifteren Werkzeugen im kommerziellen wie auch Open Source-Bereich, findet MBT nach und nach den Weg aus der Forschung in die Industrie. Die Gründe für den Einsatz von MBT-Prozessen sind mannigfaltig: erhöhte Testautomatisierung, eindeutigere Testfallspezifikation, strukturiertere Testdokumentation und Testberichte, Transparenzschaffung hinsichtlich der Testfallgenerierungs und –selektionsstrategie u.v.m. Da all diese Schritte nicht für jeden Testprozess gleichermaßen a priori bestimmt werden können, muss MBT vor allem eine klare, projektspezifische Methodik und eine verlässliche Werkzeugunterstützung aufweisen. Das vorliegende Buch adressiert den aktuellen Stand von modellbasiertem Testen und vermittelt eine Einführung, was eigentlich dran ist an dem Hype. Das Buch ist denkbar einfach strukturiert, gliedert sich in drei Teile. Zusätzlich zu den inhaltlich-fachlichen Thematiken, werden außerdem noch zwei teilübergreifende Fallbeispiele verwendet, die helfen sollen, einige eingeführte Konzepte zu verdeutlichen: Der erste Teil bietet eine Einführung in die Thematik Testen, respektive Modellbegriff und modellbasiertem Testen. Neben der Erläuterung des fundamentalen Testprozesses (nach ISTQB) werden die Ziele und Ausprägungen von modellbasiertem Testen, sowie pragmatische Begriffsklärungen der MBT-relevanten Modellkategorien aufgeführt. Der zweite Teil widmet sich vollends den unterschiedlichen Teildisziplinen/-aspekten modellbasierten Testens. Hier werden Aktivitäten des fundamentalen Testprozesses aufgegriffen und in einen MBT-Kontext gehoben. Relevante Abschnitte stellen vor allem die Modellprüfung, die Testfallgenerierung und die Testautomatisierung dar. Im abschließenden letzten Teil wird ein Einblick in die Beziehung von MBT und Industrie geben, spricht „MBT im Praxiseinsatz“. Hier verfahren die Autoren zweierlei: Zum einen identifizieren sie die notwendigen Bedingungen für einen Rollout eines MBT-Testprozesses in der Praxis, stellen Frage hinsichtlich Werkzeugunterstützung und Zielsetzung. Zum anderen wird MBT einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unterzogen. „Basiswissen Modellbasierter Test“ gliedert sich in Art und Aufbau nahezu lückenlos in die ebenfalls vom Dpunkt Verlag vertriebenen Bücher zur ISTQB-Zertifizierung ein (Basiswissen/Praxiswissen Softwaretest, …), dies erkennt der aufmerksame und vertraute Leser bereits an den beteiligten Autoren. Des Weiteren handelt es sich bei den Autoren um sowohl fach- als auch schreibkundige Vertreter ihrer Zunft, meint, sie verstehen ihre Leser abzuholen und didaktisch und stilistisch sauber in die (aus Testsicht relativ) neue Thematik des modellbasierten Testens einzuführen. Da auch bei dem vorliegenden Buch bewusst auf die Terminologie des ISTQB Glossars gesetzt wurde, findet sich der versierte Leser schnell zurecht, weiß Begrifflichkeiten und Konzepte einzugliedern bzw. gegeneinander abzugrenzen. Insbesondere die Einführung zu Modellen und in MBT-Prozessen partizipierenden Modellarten schafft eine solide Basis, auf der komplexere Problemstellungen aufbauen. Es empfiehlt sich daher, die Kapitel des Buches sukzessive durchzuarbeiten. Didaktisch gesehen, stellt das Buch eine hervorragende Einführung in die Thematik dar. Die Autoren legen großen Wert auf Pragmatik, lassen allzu akademische Konzepte außen vor. Dazu werden beispielsweise allgemein bekannte oder einfach zugängliche Modellnotation zur Erstellung von Testmodellen oder Testfallspezifikationen verwendet. Die eingestreuten Fallbeispiele stärken den Praxisbezug der zuvor diskutierten Konzepte, indem sie durch den Einsatz realer Testausführungs- oder management-Werkzeuge flankiert werden. Software-Tester finden sich dabei sicherlich wieder, was wiederum der (Selbst-)Orientierung in dem weit reichenden MBT-Themenpool dienlich ist. Es verwundert nicht, dass eine immer wiederkehrende Methode zur Spezifikation von Verhaltensmodellen, aus denen letztlich Testfälle generiert werden, der eines auf dem Markt erhältlichen Testmanagement-Werkzeugs entspricht; entstammen einige der Autoren doch der Industrie mit jeweils eigenen Produkten. Dies ist nicht verwerflich, denn die Autoren leisten mit diesem Buch einen nützlichen Beitrag zur Akzeptanz von MBT-Prozessen auch in der Industrie. Im Umkehrschluss wird jedoch auf weltweit etablierte und damit allgemein gültige Standards und Spezifikationen allenfalls erwähnend eingegangen. So findet des UML Testing Profile, immerhin ein offizieller Standard der OMG, nur wenig Anklang; gleiches Schicksal wurde der Testfallspezifikationssprache TTCN-3 anheim gelegt. Insbesondere TTCN-3 wird sehr unglücklich dargestellt, da die Beispiele auf die klaren und dedizierten Testkonzepte (immerhin eine eindeutige Stärke dieser Notation) entweder verzichten oder sie derart kompliziert erscheinen lassen, dass der unwissende Leser sofort weiterblättert. Natürlich stellt dieses Buch keinen Anspruch Pro und Contra von UTP oder TTCN-3 einander abzuwägen, gerade jedoch bei nur knapper Erwähnung sollten die verwendeten Beispiele einfach verständlich bleiben. Das Buch richtet sich meines Erachtens vorrangig an industrielle Tester, die sich über modellbasiertes Testen umfassend und didaktisch wohl aufbereitet informieren möchten. Der ständig angestrebte Praxisbezug, sowie die Eingliederung der verschiedenen MBT-Aktivitäten in den fundamentalen Testprozess des ISTQB tragen vermutlich deutlich zu Erhöhung der Akzeptanz bei modellabgeneigten Testern bei. Abschließend bleibt zu sagen, dass mit „Basiswissen Modellbasierter Test“ ein Fachbuch am deutschen Buchmarkt verfügbar ist, das in Güte, Umfang und Qualität bezüglich MBT seinesgleichen sucht.

Modellbasiertes Testen (MBT) ist in den letzten Jahren regelrecht zu einem Hype in Forschung und Industrie geworden. Inspiriert durch die Konzepte der modellgetriebenen Softwareentwicklung und den zunehmend ausgereifteren Werkzeugen im kommerziellen wie auch Open Source-Bereich, findet MBT nach und nach den Weg aus der Forschung in die Industrie. Die Gründe für den Einsatz von MBT-Prozessen sind mannigfaltig: erhöhte Testautomatisierung, eindeutigere Testfallspezifikation, strukturiertere Testdokumentation und Testberichte, Transparenzschaffung hinsichtlich der Testfallgenerierungs und –selektionsstrategie u.v.m. Da all diese Schritte nicht für jeden Testprozess gleichermaßen a priori bestimmt werden können, muss MBT vor allem eine klare, projektspezifische Methodik und eine verlässliche Werkzeugunterstützung aufweisen. Das vorliegende Buch adressiert den aktuellen Stand von modellbasiertem Testen und vermittelt eine Einführung, was eigentlich dran ist an dem Hype.

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Das Buch ist denkbar einfach strukturiert, gliedert sich in drei Teile. Zusätzlich zu den inhaltlich-fachlichen Thematiken, werden außerdem noch zwei teilübergreifende Fallbeispiele verwendet, die helfen sollen, einige eingeführte Konzepte zu verdeutlichen:

Der erste Teil bietet eine Einführung in die Thematik Testen, respektive Modellbegriff und modellbasiertem Testen. Neben der Erläuterung des fundamentalen Testprozesses (nach ISTQB) werden die Ziele und Ausprägungen von modellbasiertem Testen, sowie pragmatische Begriffsklärungen der MBT-relevanten Modellkategorien aufgeführt.

Der zweite Teil widmet sich vollends den unterschiedlichen Teildisziplinen/-aspekten modellbasierten Testens. Hier werden Aktivitäten des fundamentalen Testprozesses aufgegriffen und in einen MBT-Kontext gehoben. Relevante Abschnitte stellen vor allem die Modellprüfung, die Testfallgenerierung und die Testautomatisierung dar.

Im abschließenden letzten Teil wird ein Einblick in die Beziehung von MBT und Industrie geben, spricht „MBT im Praxiseinsatz“. Hier verfahren die Autoren zweierlei: Zum einen identifizieren sie die notwendigen Bedingungen für einen Rollout eines MBT-Testprozesses in der Praxis, stellen Frage hinsichtlich Werkzeugunterstützung und Zielsetzung. Zum anderen wird MBT einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unterzogen.

„Basiswissen Modellbasierter Test“ gliedert sich in Art und Aufbau nahezu lückenlos in die ebenfalls vom Dpunkt Verlag vertriebenen Bücher zur ISTQB-Zertifizierung ein (Basiswissen/Praxiswissen Softwaretest, …), dies erkennt der aufmerksame und vertraute Leser bereits an den beteiligten Autoren. Des Weiteren handelt es sich bei den Autoren um sowohl fach- als auch schreibkundige Vertreter ihrer Zunft, meint, sie verstehen ihre Leser abzuholen und didaktisch und stilistisch sauber in die (aus Testsicht relativ) neue Thematik des modellbasierten Testens einzuführen. Da auch bei dem vorliegenden Buch bewusst auf die Terminologie des ISTQB Glossars gesetzt wurde, findet sich der versierte Leser schnell zurecht, weiß Begrifflichkeiten und Konzepte einzugliedern bzw. gegeneinander abzugrenzen. Insbesondere die Einführung zu Modellen und in MBT-Prozessen partizipierenden Modellarten schafft eine solide Basis, auf der komplexere Problemstellungen aufbauen. Es empfiehlt sich daher, die Kapitel des Buches sukzessive durchzuarbeiten.

Didaktisch gesehen, stellt das Buch eine hervorragende Einführung in die Thematik dar. Die Autoren legen großen Wert auf Pragmatik, lassen allzu akademische Konzepte außen vor. Dazu werden beispielsweise allgemein bekannte oder einfach zugängliche Modellnotation zur Erstellung von Testmodellen oder Testfallspezifikationen verwendet. Die eingestreuten Fallbeispiele stärken den Praxisbezug der zuvor diskutierten Konzepte, indem sie durch den Einsatz realer Testausführungs- oder management-Werkzeuge flankiert werden. Software-Tester finden sich dabei sicherlich wieder, was wiederum der (Selbst-)Orientierung in dem weit reichenden MBT-Themenpool dienlich ist.

Es verwundert nicht, dass eine immer wiederkehrende Methode zur Spezifikation von Verhaltensmodellen, aus denen letztlich Testfälle generiert werden, der eines auf dem Markt erhältlichen Testmanagement-Werkzeugs entspricht; entstammen einige der Autoren doch der Industrie mit jeweils eigenen Produkten. Dies ist nicht verwerflich, denn die Autoren leisten mit diesem Buch einen nützlichen Beitrag zur Akzeptanz von MBT-Prozessen auch in der Industrie. Im Umkehrschluss wird jedoch auf weltweit etablierte und damit allgemein gültige Standards und Spezifikationen allenfalls erwähnend eingegangen. So findet des UML Testing Profile, immerhin ein offizieller Standard der OMG, nur wenig Anklang; gleiches Schicksal wurde der Testfallspezifikationssprache TTCN-3 anheim gelegt. Insbesondere TTCN-3 wird sehr unglücklich dargestellt, da die Beispiele auf die klaren und dedizierten Testkonzepte (immerhin eine eindeutige Stärke dieser Notation) entweder verzichten oder sie derart kompliziert erscheinen lassen, dass der unwissende Leser sofort weiterblättert. Natürlich stellt dieses Buch keinen Anspruch Pro und Contra von UTP oder TTCN-3 einander abzuwägen, gerade jedoch bei nur knapper Erwähnung sollten die verwendeten Beispiele einfach verständlich bleiben.

Das Buch richtet sich meines Erachtens vorrangig an industrielle Tester, die sich über modellbasiertes Testen umfassend und didaktisch wohl aufbereitet informieren möchten. Der ständig angestrebte Praxisbezug, sowie die Eingliederung der verschiedenen MBT-Aktivitäten in den fundamentalen Testprozess des ISTQB tragen vermutlich deutlich zu Erhöhung der Akzeptanz bei modellabgeneigten Testern bei.

Abschließend bleibt zu sagen, dass mit „Basiswissen Modellbasierter Test“ ein Fachbuch am deutschen Buchmarkt verfügbar ist, das in Güte, Umfang und Qualität bezüglich MBT seinesgleichen sucht.

geschrieben am 28.10.2010 | 728 Wörter | 5140 Zeichen

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