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Alt ist was? - Eine Verteidigung des Alters


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Rezension von

Holger Much

Alt ist was? - Eine Verteidigung des Alters Das Buch “Was ist alt? - Eine Verteidigung des Alters” will mit (vermeintlich?!) vorhandenen Vorurteilen gegenüber älteren Mitmenschen aufräumen. Bei einigen Vertretern der jüngeren Generation als “Sozialschmarotzer” verschrien, gibt man überwiegend den Älteren die Hauptschuld an der Kostenexplosion im Renten- und Gesundheitsbereich. Gewappnet mit vielen Statistiken will der Autor auf 167 Seiten mit diesem Klischee aufräumen und schafft dabei gleich ein neues. Tatsache oder politischer Kunstgriff? Die Kernaussage überrascht: Rentner sehen es als “Strafe” nicht mehr berufstätig zu sein?!. Sie fühlen sich nutzlos und betrachten sich selbst nicht mehr als Teil der Gesellschaft. Um diesem Gefühl entgegenzuwirken, ist die Rente mit 67 durchaus legitim. Noch besser wäre es, nach Meinung des Autors, die Altersruhegrenze ganz freizugeben. Jeder dürfte dann, nach Ablauf der Mindesterwerbszeit, selbst entscheiden, wann er in Rente gehen möchte. Fühlen sich Rentner wirklich so? Ist das eine Tatsache oder eher ein Kunstgriff, um eine solche Meinung zu etablieren und dadurch geschickt noch mehr versteckte Rentenkürzungen möglich zu machen? Sicher kommen einige Wenige mit ihrem Rentendasein nicht zurecht. Ein großer Prozentsatz jedoch lebt jetzt erst richtig auf. Schon Udo Jürgens zeigte mit seinem Song, “Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an”, die richtige Richtung. Endlich kann man machen was man will. Endlich ist mehr Zeit für Hobbies und die Enkelkinder. Raus aus dem Alltagstrott - rein ins volle Leben. Rentner haben es sich verdient, denn sie haben ein Leben lang in die Rentenkasse eingezahlt. Das Gesundheitssystem Im Weiteren beleuchtet der Autor die Problematiken der Gesundheits- und Pflegesysteme. Schuld an den stetig steigenden Kosten seien nicht die Älteren, sondern die vielen Ärzte, Krankenkassen, Kassenärztlichen Vereinigungen und die Pharmakonzerne. Auf letztere wird ganz intensiv eingegangen - quasi eine Hauptschuld zugewiesen. Aber auch die Krankenkassen und Ärzte seien nicht unschuldig an der Kostenexplosion. In welchem Zusammenhang allerdings die Kassenärztlichen Vereinigungen mit dem maroden Sozialsystem stehen, erwähnt der Autor leider nicht. Sex, Gesundheit und Vorsorge Das letzte Drittel des Buches widmet Prof. Dr. Gantzer der Gesundheit, Vorsorge und dem Sex im Alter. Hier werden Ernährungstipps ebenso wie Informationen über Patientenverfügungen und Tipps für das Sexleben im Alter geliefert. Damit wendet sich das Buch allerdings von seiner Aufgabe “Verteidigung des Alters” ab und widmet sich, quasi als Ratgeber, den genannten Themen. Fazit “Alt ist was? - Eine Verteidigung des Alters” bietet viele Diskussionsgrundlagen für Jung und Alt. Allerdings fragt man sich beim Lesen dann doch, als was das Buch nun eigentlich verstanden werden will: Als Aufklärungsbuch, politische Ideensammlung oder Altersratgeber? Was als sehr guter Ansatz beginnt, verschwimmt dann leider langsam in unterschiedliche Zielrichtungen. Zumindest konnte Prof. Dr. Gantzer dem Leser bis zum Ende des Buches durchaus glaubhaft vermitteln, dass nicht (nur) die älteren Mitmenschen für die Problematik der leeren Kassen verantwortlich sind. Über den Autor Prof. Dr. Peter Paul Ganzer ist Jahrgang 1938 und Vizepräsident des Bayrischen Landtags. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Das Buch “Was ist alt? - Eine Verteidigung des Alters” will mit (vermeintlich?!) vorhandenen Vorurteilen gegenüber älteren Mitmenschen aufräumen. Bei einigen Vertretern der jüngeren Generation als “Sozialschmarotzer” verschrien, gibt man überwiegend den Älteren die Hauptschuld an der Kostenexplosion im Renten- und Gesundheitsbereich. Gewappnet mit vielen Statistiken will der Autor auf 167 Seiten mit diesem Klischee aufräumen und schafft dabei gleich ein neues.

weitere Rezensionen von Holger Much


Tatsache oder politischer Kunstgriff?

Die Kernaussage überrascht: Rentner sehen es als “Strafe” nicht mehr berufstätig zu sein?!. Sie fühlen sich nutzlos und betrachten sich selbst nicht mehr als Teil der Gesellschaft. Um diesem Gefühl entgegenzuwirken, ist die Rente mit 67 durchaus legitim. Noch besser wäre es, nach Meinung des Autors, die Altersruhegrenze ganz freizugeben. Jeder dürfte dann, nach Ablauf der Mindesterwerbszeit, selbst entscheiden, wann er in Rente gehen möchte. Fühlen sich Rentner wirklich so? Ist das eine Tatsache oder eher ein Kunstgriff, um eine solche Meinung zu etablieren und dadurch geschickt noch mehr versteckte Rentenkürzungen möglich zu machen? Sicher kommen einige Wenige mit ihrem Rentendasein nicht zurecht. Ein großer Prozentsatz jedoch lebt jetzt erst richtig auf. Schon Udo Jürgens zeigte mit seinem Song, “Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an”, die richtige Richtung. Endlich kann man machen was man will. Endlich ist mehr Zeit für Hobbies und die Enkelkinder. Raus aus dem Alltagstrott - rein ins volle Leben. Rentner haben es sich verdient, denn sie haben ein Leben lang in die Rentenkasse eingezahlt.

Das Gesundheitssystem

Im Weiteren beleuchtet der Autor die Problematiken der Gesundheits- und Pflegesysteme. Schuld an den stetig steigenden Kosten seien nicht die Älteren, sondern die vielen Ärzte, Krankenkassen, Kassenärztlichen Vereinigungen und die Pharmakonzerne. Auf letztere wird ganz intensiv eingegangen - quasi eine Hauptschuld zugewiesen. Aber auch die Krankenkassen und Ärzte seien nicht unschuldig an der Kostenexplosion. In welchem Zusammenhang allerdings die Kassenärztlichen Vereinigungen mit dem maroden Sozialsystem stehen, erwähnt der Autor leider nicht.

Sex, Gesundheit und Vorsorge

Das letzte Drittel des Buches widmet Prof. Dr. Gantzer der Gesundheit, Vorsorge und dem Sex im Alter. Hier werden Ernährungstipps ebenso wie Informationen über Patientenverfügungen und Tipps für das Sexleben im Alter geliefert. Damit wendet sich das Buch allerdings von seiner Aufgabe “Verteidigung des Alters” ab und widmet sich, quasi als Ratgeber, den genannten Themen.

Fazit

“Alt ist was? - Eine Verteidigung des Alters” bietet viele Diskussionsgrundlagen für Jung und Alt. Allerdings fragt man sich beim Lesen dann doch, als was das Buch nun eigentlich verstanden werden will: Als Aufklärungsbuch, politische Ideensammlung oder Altersratgeber? Was als sehr guter Ansatz beginnt, verschwimmt dann leider langsam in unterschiedliche Zielrichtungen. Zumindest konnte Prof. Dr. Gantzer dem Leser bis zum Ende des Buches durchaus glaubhaft vermitteln, dass nicht (nur) die älteren Mitmenschen für die Problematik der leeren Kassen verantwortlich sind.

Über den Autor

Prof. Dr. Peter Paul Ganzer ist Jahrgang 1938 und Vizepräsident des Bayrischen Landtags. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne.

geschrieben am 15.05.2007 | 468 Wörter | 2837 Zeichen

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