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Duden - Deutsche Rechtschreibung - kurz gefasst


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Rezension von

Lesefreund

Duden - Deutsche Rechtschreibung - kurz gefasst Die knapp 50-seitige Zusammenstellung des Duden-Verlags bringt dem Leser in sechs lose aufeinander folgenden Abschnitten die wichtigsten Themen und Wissensgebiete zur neuen und neueren deutschen Rechtschreibung nahe. Das Mini-Kompendium ist dabei fast ausschließlich mit Info-Boxen in tabellarischer Form bestückt. Nur zu Beginn eines Abschnitts findet sich jeweils etwas Fließtext. Dieser erläutert dem Leser mit wenigen Sätzen die Grundlagen des jeweiligen Kapitel-Themas. Zu Beginn geht es um 'Die Laut-Buchstaben-Zuordnung' – ein Themenfeld, das den Muttersprachler aufgrund seiner scheinbaren Selbstverständlichkeit zunächst überrascht. Doch wie immer ist es das Detail, in dem der Teufel steckt. Warum schreibt man bspw. 'Fall' mit zwei 'l', 'Falte' hingegen nur mit einem? Antwort: Weil bei 'Falte' zwei unterschiedliche Konsonanten auf das 'a' folgen und dies eine Konsonantenverdopplung wie bei 'Fall' ausschließt. Mit Feinheiten solcher Art kann man auch Kenner noch belehren. Der zweite Abschnitt widmet sich dem Thema 'Getrennt- und Zusammenschreibung'. Dass man 'getrennt schreiben' nicht zusammenschreibt, leuchtet vom inhaltlichen Standpunkt aus unmittelbar ein. Doch wie sieht es damit in der Praxis aus? Wenn man etwa in einer Gruppe einen Text gemeinsam zusammenschreibt, muss man ihn dann am Ende doch wieder getrennt auseinander schreiben? Die Systematik des Dudens scheint dies zu verlangen. Aber im Ernst, bei aller Vorbildhaftigkeit der Regelungen des Dudens sollte man stets im Hinterkopf behalten, dass diese lediglich den Versuch darstellen, das gewachsene und wachsende Ganze der Sprache zu vereinheitlichen und grammatisch unter einen Hut zu bringen. Im darauf folgenden Abschnitt, der 'Schreibung mit Bindestrich', ist es besonders wichtig, dass man 100-prozentig zwischen 1A-Qualität und simpler Fast Food-Kost zu unterscheiden vermag. Alles andere wäre zum Aus-der-Haut-Fahren. Auch die 'Groß- und Kleinschreibung' wartet mit einigen Überraschungen sowie ungewohnten Originalitäten auf. Dass im Deutschen ein Satzanfang möglich ist, bei dem – auf den ersten (und zweiten) Blick – zu Beginn keine Großschreibung vorliegt, gibt zu denken, führt dem Leser jedoch gleichzeitig vor Augen, wie viel es noch zu lernen gibt. 's ist eben 'n Ratgeber mit allen Finessen. Dass ein Schüler im Diktat den Kürzeren zieht, wenn er 'durch dick und dünn' jeweils groß schreibt, dürfte sich über kurz oder lang herumsprechen. Einzig die Freud'sche Fehlleistung nimmt nach der Neuregelung etwas unschön aus. Wer sich nämlich den für die Großschreibung solcher Ausdrücke künftig verbindlichen Apostroph sparen will, muss fortan 'freudsche Fehlleistung' schreiben. Gut, dass dieser (neue) Unterschied wenigstens beim Sprechen nicht weiter auffällt. Für den Abschnitt 'Zeichensetzung' gilt nach wie vor erhöhte Aufmerksamkeit. So ist etwa der generelle Wegfall des Kommas beim Infinitiv mit 'zu' bloßer Mythos: Was könnte man etwa Besseres tun, als zu lernen? Es ist doch entscheidend, das Wichtige zu kennen. Fassen wir also den Entschluss, das Thema zu wechseln und somit zum letzten Abschnitt zu gelangen. Es ist die 'Worttrennung am Zeilenende'. Dort findet man zum Beispiel, dass es in Zukunft sowohl 'neu-tral' als auch 'neut-ral' heißen darf - an die Vor- und Nachteile von Trennungsalternativen wie 'Chi-rurg' gegenüber 'Chir-urg' war dabei bisher noch gar nicht zu denken. Gut, dass der Duden seine Leser nicht nur belehrt, sondern hin und wieder auch mit kleinen Übergenauigkeiten verdutzt. Auf diese Weise bleibt ein gesunder Vorbehalt gegenüber einer bis ins Letzte regulierten Norm-Sprache bestehen. Lohnenswert ist die Auseinandersetzung mit diesem Ratgeber in jedem Fall. Seine Geschlossenheit ermöglicht es dem Leser, bisherige Kenntnisse kritisch zu überprüfen sowie Neu-Regelungen mehr oder weniger zustimmend adaptieren zu können. Mithilfe dieser aktualisierten Zusammenstellung gelangt der Leser ohne Umwege zu einem reflektierteren (Norm-)Sprach-Verständnis: Er weiß künftig, warum er was wie zu schreiben hat. Wer es sich dennoch anders überlegt, handelt wenigstens wider besseres Wissen anstatt ohne besseres Duden-Wissen.

Die knapp 50-seitige Zusammenstellung des Duden-Verlags bringt dem Leser in sechs lose aufeinander folgenden Abschnitten die wichtigsten Themen und Wissensgebiete zur neuen und neueren deutschen Rechtschreibung nahe.

Das Mini-Kompendium ist dabei fast ausschließlich mit Info-Boxen in tabellarischer Form bestückt. Nur zu Beginn eines Abschnitts findet sich jeweils etwas Fließtext. Dieser erläutert dem Leser mit wenigen Sätzen die Grundlagen des jeweiligen Kapitel-Themas.

Zu Beginn geht es um 'Die Laut-Buchstaben-Zuordnung' – ein Themenfeld, das den Muttersprachler aufgrund seiner scheinbaren Selbstverständlichkeit zunächst überrascht.

Doch wie immer ist es das Detail, in dem der Teufel steckt. Warum schreibt man bspw. 'Fall' mit zwei 'l', 'Falte' hingegen nur mit einem? Antwort: Weil bei 'Falte' zwei unterschiedliche Konsonanten auf das 'a' folgen und dies eine Konsonantenverdopplung wie bei 'Fall' ausschließt. Mit Feinheiten solcher Art kann man auch Kenner noch belehren.

Der zweite Abschnitt widmet sich dem Thema 'Getrennt- und Zusammenschreibung'. Dass man 'getrennt schreiben' nicht zusammenschreibt, leuchtet vom inhaltlichen Standpunkt aus unmittelbar ein. Doch wie sieht es damit in der Praxis aus? Wenn man etwa in einer Gruppe einen Text gemeinsam zusammenschreibt, muss man ihn dann am Ende doch wieder getrennt auseinander schreiben? Die Systematik des Dudens scheint dies zu verlangen. Aber im Ernst, bei aller Vorbildhaftigkeit der Regelungen des Dudens sollte man stets im Hinterkopf behalten, dass diese lediglich den Versuch darstellen, das gewachsene und wachsende Ganze der Sprache zu vereinheitlichen und grammatisch unter einen Hut zu bringen.

Im darauf folgenden Abschnitt, der 'Schreibung mit Bindestrich', ist es besonders wichtig, dass man 100-prozentig zwischen 1A-Qualität und simpler Fast Food-Kost zu unterscheiden vermag. Alles andere wäre zum Aus-der-Haut-Fahren.

Auch die 'Groß- und Kleinschreibung' wartet mit einigen Überraschungen sowie ungewohnten Originalitäten auf. Dass im Deutschen ein Satzanfang möglich ist, bei dem – auf den ersten (und zweiten) Blick – zu Beginn keine Großschreibung vorliegt, gibt zu denken, führt dem Leser jedoch gleichzeitig vor Augen, wie viel es noch zu lernen gibt. 's ist eben 'n Ratgeber mit allen Finessen. Dass ein Schüler im Diktat den Kürzeren zieht, wenn er 'durch dick und dünn' jeweils groß schreibt, dürfte sich über kurz oder lang herumsprechen. Einzig die Freud'sche Fehlleistung nimmt nach der Neuregelung etwas unschön aus. Wer sich nämlich den für die Großschreibung solcher Ausdrücke künftig verbindlichen Apostroph sparen will, muss fortan 'freudsche Fehlleistung' schreiben. Gut, dass dieser (neue) Unterschied wenigstens beim Sprechen nicht weiter auffällt.

Für den Abschnitt 'Zeichensetzung' gilt nach wie vor erhöhte Aufmerksamkeit. So ist etwa der generelle Wegfall des Kommas beim Infinitiv mit 'zu' bloßer Mythos: Was könnte man etwa Besseres tun, als zu lernen? Es ist doch entscheidend, das Wichtige zu kennen. Fassen wir also den Entschluss, das Thema zu wechseln und somit zum letzten Abschnitt zu gelangen. Es ist die 'Worttrennung am Zeilenende'. Dort findet man zum Beispiel, dass es in Zukunft sowohl 'neu-tral' als auch 'neut-ral' heißen darf - an die Vor- und Nachteile von Trennungsalternativen wie 'Chi-rurg' gegenüber 'Chir-urg' war dabei bisher noch gar nicht zu denken.

Gut, dass der Duden seine Leser nicht nur belehrt, sondern hin und wieder auch mit kleinen Übergenauigkeiten verdutzt. Auf diese Weise bleibt ein gesunder Vorbehalt gegenüber einer bis ins Letzte regulierten Norm-Sprache bestehen. Lohnenswert ist die Auseinandersetzung mit diesem Ratgeber in jedem Fall. Seine Geschlossenheit ermöglicht es dem Leser, bisherige Kenntnisse kritisch zu überprüfen sowie Neu-Regelungen mehr oder weniger zustimmend adaptieren zu können.

Mithilfe dieser aktualisierten Zusammenstellung gelangt der Leser ohne Umwege zu einem reflektierteren (Norm-)Sprach-Verständnis: Er weiß künftig, warum er was wie zu schreiben hat.

Wer es sich dennoch anders überlegt, handelt wenigstens wider besseres Wissen anstatt ohne besseres Duden-Wissen.

geschrieben am 22.03.2007 | 586 Wörter | 3568 Zeichen

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