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Trees 1: Ein Feind


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Rezension von

Thomas Stumpf

Trees 1: Ein Feind Der mehrfach ausgezeichnete britische Comicschaffende Warren Ellis gehört zu den besten und vor allem einflussreichsten Köpfen der Branche. Er ist Schöpfer zahlreicher Marvel-Reihen und auch der Netflix-Serie „Castlevania“. Für DC hat er u.a. „Hellblazer“ geschrieben und von ihm stammt die Vorlage zu den erfolgreichen „R.E.D.“-Filmen. Im Sommer letzten Jahres geriet er allerdings selbstverschuldet negativ in die Schlagzeilen aufgrund von öffentlichen Bekanntmachungen mehrerer junger Frauen aus seiner Branche, die ihn des unangemessenen Verhaltens beschuldigten. Ellis hatte sich später öffentlich über Twitter entschuldigt. Der Fall schlug hohe Wellen und es war nicht klar, ob und wie es mit Warren Ellis weitergehen würde. Nun also liegt der gemeinsam mit Jason Howard erschaffene erste Band von „Trees“ auf dem Tisch, eine interessante SF-Geschichte über das im Genre beliebte Thema der langsamen Infiltration und Unterwanderung durch außerirdische Intelligenz, hier allerdings in einer ungewöhnlich statischen Variante. Vor 10 Jahren landeten überall auf dem Globus verstreut riesige extraterrestrische, an Bäume erinnernde Konstrukte auf der Erde. Ihre Stämme sind gewaltig und ragen teilweise schier endlos in den Himmel, während einige der Bäume nicht ganz so hoch sind. Getan hat sich seit der Ankunft der Bäume nichts und sie sind mehr oder minder im Bewusstsein der Menschen angekommen. Doch im Schatten dieser Bäume gedeiht nichts Gutes und das Leben in ihrer Nähe gestaltet sich schwierig. Die Bäume scheinen unterdessen weit in die Tiefe zu reichen und Druck auf den Planeten auszuüben. Zu welchem Zweck und was dem folgen mag, ist nicht absehbar. Warren Ellis und Jason Howard nehmen den Leser mit auf eine dystopische Reise zu verschiedenen Orten auf der Welt, die im Schatten der Bäume liegen. In China begibt sich ein junger Künstler aus der Provinz in eine spezielle Kulturzone, einer abgeschotteten Stadt unter einem der Bäume. Dort trifft er auf viele andere Künstler, verliebt sich in eine Transgenderfrau, entdeckt seine eigene Sexualität und entfaltet seine kreativen Fähigkeiten. Doch er nimmt auch eine stetige Bedrohung wahr. In einer italienischen Stadt unter einem der Bäume genießt eine junge Frau den sehr fragwürdigen Schutz einer machohaften und homophoben Gruppe von Faschisten als sie einen geheimnisvollen alten Mann kennenlernt, der ihr mörderische Fähigkeiten beibringen will. Auf Spitzbergen geht ein Forschungsteam den Geheimnissen der Bäume nach und macht einige interessante Entdeckungen. Rund um den dortigen Baum wachsen im kältesten Eis seltsame schwarze Blumen und die Bäume scheinen gar nicht so inaktiv zu sein wie gemeinhin angenommen. Und in der Wüste Afrikas braut sich im Schatten der Bäume eine kriegerische Auseinandersetzung an. Die über mehrere Kontinente verteilte und aus mehreren Handlungssträngen bestehende Story entfaltet sich nur langsam und das Grauen schleicht auf leisen Pfoten heran. Die abstrakte kosmische Bedrohungslage wächst stetig, während die konkreten menschlichen Konflikte drastischer werden. Dabei scheinen die Bäume den Menschen gegenüber vollkommen gleichgültig eingestellt zu sein, der Mensch ist zur kosmischen Ameise degradiert. Story und Figurenführung überzeugen. Es werden topaktuelle Themen wie Feminismus, soziokulturelle Unterdrückung, Faschismus und Gruppendynamik aufgegriffen. Die Charaktere sind einfühlsam gehalten. Das Artwork gefällt mir ausnehmend gut, vor allem die Kolorierung setzt phantastische Akzente. So richtig viel erfährt man in diesem Auftaktband noch nicht, aber es bleibt spannend und die Story hat Potential.

Der mehrfach ausgezeichnete britische Comicschaffende Warren Ellis gehört zu den besten und vor allem einflussreichsten Köpfen der Branche. Er ist Schöpfer zahlreicher Marvel-Reihen und auch der Netflix-Serie „Castlevania“. Für DC hat er u.a. „Hellblazer“ geschrieben und von ihm stammt die Vorlage zu den erfolgreichen „R.E.D.“-Filmen. Im Sommer letzten Jahres geriet er allerdings selbstverschuldet negativ in die Schlagzeilen aufgrund von öffentlichen Bekanntmachungen mehrerer junger Frauen aus seiner Branche, die ihn des unangemessenen Verhaltens beschuldigten. Ellis hatte sich später öffentlich über Twitter entschuldigt. Der Fall schlug hohe Wellen und es war nicht klar, ob und wie es mit Warren Ellis weitergehen würde.

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Nun also liegt der gemeinsam mit Jason Howard erschaffene erste Band von „Trees“ auf dem Tisch, eine interessante SF-Geschichte über das im Genre beliebte Thema der langsamen Infiltration und Unterwanderung durch außerirdische Intelligenz, hier allerdings in einer ungewöhnlich statischen Variante. Vor 10 Jahren landeten überall auf dem Globus verstreut riesige extraterrestrische, an Bäume erinnernde Konstrukte auf der Erde. Ihre Stämme sind gewaltig und ragen teilweise schier endlos in den Himmel, während einige der Bäume nicht ganz so hoch sind. Getan hat sich seit der Ankunft der Bäume nichts und sie sind mehr oder minder im Bewusstsein der Menschen angekommen. Doch im Schatten dieser Bäume gedeiht nichts Gutes und das Leben in ihrer Nähe gestaltet sich schwierig. Die Bäume scheinen unterdessen weit in die Tiefe zu reichen und Druck auf den Planeten auszuüben. Zu welchem Zweck und was dem folgen mag, ist nicht absehbar.

Warren Ellis und Jason Howard nehmen den Leser mit auf eine dystopische Reise zu verschiedenen Orten auf der Welt, die im Schatten der Bäume liegen. In China begibt sich ein junger Künstler aus der Provinz in eine spezielle Kulturzone, einer abgeschotteten Stadt unter einem der Bäume. Dort trifft er auf viele andere Künstler, verliebt sich in eine Transgenderfrau, entdeckt seine eigene Sexualität und entfaltet seine kreativen Fähigkeiten. Doch er nimmt auch eine stetige Bedrohung wahr.

In einer italienischen Stadt unter einem der Bäume genießt eine junge Frau den sehr fragwürdigen Schutz einer machohaften und homophoben Gruppe von Faschisten als sie einen geheimnisvollen alten Mann kennenlernt, der ihr mörderische Fähigkeiten beibringen will. Auf Spitzbergen geht ein Forschungsteam den Geheimnissen der Bäume nach und macht einige interessante Entdeckungen. Rund um den dortigen Baum wachsen im kältesten Eis seltsame schwarze Blumen und die Bäume scheinen gar nicht so inaktiv zu sein wie gemeinhin angenommen.

Und in der Wüste Afrikas braut sich im Schatten der Bäume eine kriegerische Auseinandersetzung an.

Die über mehrere Kontinente verteilte und aus mehreren Handlungssträngen bestehende Story entfaltet sich nur langsam und das Grauen schleicht auf leisen Pfoten heran. Die abstrakte kosmische Bedrohungslage wächst stetig, während die konkreten menschlichen Konflikte drastischer werden. Dabei scheinen die Bäume den Menschen gegenüber vollkommen gleichgültig eingestellt zu sein, der Mensch ist zur kosmischen Ameise degradiert.

Story und Figurenführung überzeugen. Es werden topaktuelle Themen wie Feminismus, soziokulturelle Unterdrückung, Faschismus und Gruppendynamik aufgegriffen. Die Charaktere sind einfühlsam gehalten.

Das Artwork gefällt mir ausnehmend gut, vor allem die Kolorierung setzt phantastische Akzente. So richtig viel erfährt man in diesem Auftaktband noch nicht, aber es bleibt spannend und die Story hat Potential.

geschrieben am 12.05.2021 | 517 Wörter | 3108 Zeichen

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