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Moonshine


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Rezension von

Thomas Stumpf

Moonshine Autor Brian Azzarello, derzeit auch mit „BATMAN: Damned“ am Start, und Star-Zeichner und mehrfacher Eisner-Award-Gewinner Eduardo Risso, erschaffen einen interessanten Genremix aus Mafiakrimi und Horrorstory. Angesiedelt ist diese typische Noir-Geschichte im bergigen, dicht bewaldeten Hinterland der Appalachen und im Moloch New York Ende der 1920er zur Zeit der Prohibition. Der Titel „Moonshine“ ist dabei doppeldeutig und bezieht sich zum einen als „Mondschein“ auf den Werwolfaspekt der Geschichte, zum anderen steht im Englischen der Begriff „Moonshine“ auch für illegal Schwarzgebranntes. Als „Moonshiner“ werden entsprechend Alkoholschmuggler bezeichnet. Lou Pirlo, Protagonist der Story, ist ein unbedeutender, aber gutaussehender und charismatischer Gangster im Dienste eines New Yorker Mafiabosses, der auf der steten Suche nach gutem Schwarzgebranntem ist, um die Clubs und Kneipen illegal mit Alkohol zu versorgen. Der Boss wird auf den erstklassigen Alkohol des Schwarzbrenners Hiram Holt aufmerksam und will unbedingt mit diesem ins Geschäft kommen. Pirlo wird aus NYC in die Appalachen zu Holt geschickt, um den Deal mit Holt klarzumachen, und klar ist, ein Nein wird sein Boss nicht akzeptieren. Doch das Ganze gestaltet sich schwieriger als erwartet, denn der ebenso gerissene wie gefährliche Holt hat nicht das geringste Interesse an der Sache, was Pirlo seinem Boss gegenüber in echte Erklärungsnot bringt. Diesem wird es schnell zu blöd und er entsendet nach einer Weile Verstärkung aus New York, um seinem Anliegen den nötigen Nachdruck zu verleihen. Doch Hiram Holt, der auch nicht davor zurückschreckt, Bundesagenten zu beseitigen, ist davon unbeeindruckt. Er verbirgt zudem noch ein ganz anderes, weitaus mörderischeres Geheimnis. Auch in seiner Familie liegt etwas im Argen. Die Sache eskaliert. Eine interessante Idee, Prohibition, Mafiakrimi und Werwolfgeschichte in einen Topf zu werfen. Angereichert wird das durchaus blutige Gebräu zudem mit kleinen Voodoo-Anleihen und ein wenig Sex. Was mir gut gefallen hat, ist der langsame Rhythmus der Geschichte, die ein wenig braucht, um sich zu entwickeln. Das Zeitkolorit ist treffend eingefangen und die schwüle, düstere Atmosphäre auf den Punkt gebracht. Dies liegt vor allem an der düsteren Colorierung, während die Zeichnungen selbst erscheinen, als seien sie der dargestellten Zeit entnommen. Sie sind teilweise recht großzügig und detailarm und insgesamt sehr einfach und reduziert gehalten, zuweilen sogar nur rudimentär. Das muss man mögen, im Vergleich zum gewohnten Standard moderner Comics wirkt das wirklich aus der Zeit gefallen. Dieser Retro-Stil macht aber gerade einen guten Teil der Atmosphäre aus und ist ein gut gewählter Kniff, vor allem in Verbindung mit der tollen Colorierung. Die Charaktere selbst sind jetzt nicht so überzeugend und bleiben eher schablonenhaft: Der cholerische, sture Mafiapate, seine hirnlosen Schläger und Handlanger, das degenerierte Hinterwäldlertum, die anziehende, aber rabiate Frau, der derangierte, kaputte Antiheld. Alles innovationslose Stereotype, die man schon zu Genüge kennt. Hier hätte man mehr erwarten dürfen. Die Story selbst wirkt ein wenig konstruiert und hängt etwas in der Luft. So erfährt man z.B. noch nicht einmal, wie Pirlos Boss überhaupt von Hiram Holts Schnaps erfahren hat, obwohl es der einzige Aufhänger der gesamten Geschichte ist. Insgesamt ein guter Comic, bei dem man gewisse Abstriche bezüglich Story und Figurenführung machen muss, und der hauptsächlich von seinem Setting lebt. Artwork und Atmosphäre dagegen sind sehr stimmig.

Autor Brian Azzarello, derzeit auch mit „BATMAN: Damned“ am Start, und Star-Zeichner und mehrfacher Eisner-Award-Gewinner Eduardo Risso, erschaffen einen interessanten Genremix aus Mafiakrimi und Horrorstory. Angesiedelt ist diese typische Noir-Geschichte im bergigen, dicht bewaldeten Hinterland der Appalachen und im Moloch New York Ende der 1920er zur Zeit der Prohibition. Der Titel „Moonshine“ ist dabei doppeldeutig und bezieht sich zum einen als „Mondschein“ auf den Werwolfaspekt der Geschichte, zum anderen steht im Englischen der Begriff „Moonshine“ auch für illegal Schwarzgebranntes. Als „Moonshiner“ werden entsprechend Alkoholschmuggler bezeichnet.

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Lou Pirlo, Protagonist der Story, ist ein unbedeutender, aber gutaussehender und charismatischer Gangster im Dienste eines New Yorker Mafiabosses, der auf der steten Suche nach gutem Schwarzgebranntem ist, um die Clubs und Kneipen illegal mit Alkohol zu versorgen. Der Boss wird auf den erstklassigen Alkohol des Schwarzbrenners Hiram Holt aufmerksam und will unbedingt mit diesem ins Geschäft kommen. Pirlo wird aus NYC in die Appalachen zu Holt geschickt, um den Deal mit Holt klarzumachen, und klar ist, ein Nein wird sein Boss nicht akzeptieren.

Doch das Ganze gestaltet sich schwieriger als erwartet, denn der ebenso gerissene wie gefährliche Holt hat nicht das geringste Interesse an der Sache, was Pirlo seinem Boss gegenüber in echte Erklärungsnot bringt. Diesem wird es schnell zu blöd und er entsendet nach einer Weile Verstärkung aus New York, um seinem Anliegen den nötigen Nachdruck zu verleihen. Doch Hiram Holt, der auch nicht davor zurückschreckt, Bundesagenten zu beseitigen, ist davon unbeeindruckt. Er verbirgt zudem noch ein ganz anderes, weitaus mörderischeres Geheimnis. Auch in seiner Familie liegt etwas im Argen. Die Sache eskaliert.

Eine interessante Idee, Prohibition, Mafiakrimi und Werwolfgeschichte in einen Topf zu werfen. Angereichert wird das durchaus blutige Gebräu zudem mit kleinen Voodoo-Anleihen und ein wenig Sex. Was mir gut gefallen hat, ist der langsame Rhythmus der Geschichte, die ein wenig braucht, um sich zu entwickeln. Das Zeitkolorit ist treffend eingefangen und die schwüle, düstere Atmosphäre auf den Punkt gebracht. Dies liegt vor allem an der düsteren Colorierung, während die Zeichnungen selbst erscheinen, als seien sie der dargestellten Zeit entnommen. Sie sind teilweise recht großzügig und detailarm und insgesamt sehr einfach und reduziert gehalten, zuweilen sogar nur rudimentär. Das muss man mögen, im Vergleich zum gewohnten Standard moderner Comics wirkt das wirklich aus der Zeit gefallen. Dieser Retro-Stil macht aber gerade einen guten Teil der Atmosphäre aus und ist ein gut gewählter Kniff, vor allem in Verbindung mit der tollen Colorierung.

Die Charaktere selbst sind jetzt nicht so überzeugend und bleiben eher schablonenhaft: Der cholerische, sture Mafiapate, seine hirnlosen Schläger und Handlanger, das degenerierte Hinterwäldlertum, die anziehende, aber rabiate Frau, der derangierte, kaputte Antiheld. Alles innovationslose Stereotype, die man schon zu Genüge kennt. Hier hätte man mehr erwarten dürfen.

Die Story selbst wirkt ein wenig konstruiert und hängt etwas in der Luft. So erfährt man z.B. noch nicht einmal, wie Pirlos Boss überhaupt von Hiram Holts Schnaps erfahren hat, obwohl es der einzige Aufhänger der gesamten Geschichte ist.

Insgesamt ein guter Comic, bei dem man gewisse Abstriche bezüglich Story und Figurenführung machen muss, und der hauptsächlich von seinem Setting lebt. Artwork und Atmosphäre dagegen sind sehr stimmig.

geschrieben am 14.08.2019 | 516 Wörter | 3067 Zeichen

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