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Wenn es in Brasilien regnet, investieren Sie in Starbucks-Aktien!


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Rezension von

Gérard Bökenkamp

Wenn es in Brasilien regnet, investieren Sie in Starbucks-Aktien! Peter Nararro ist Professor für Makroökonomie an der University of California. Dem entsprechend ist sein Verständnis der Anlagemärkte von der Perspektive auf die großen weltwirtschaftlichen Zusammenhänge bestimmt. Für Navarro ist die Wirtschaft und der Anlagemarkt ein "Schachbrett", auf dem derjenige gewinnt, der soviele Züge wie möglich voraus denkt. Schon der Titel des Buches weist auf seine Herangehensweise hin. Wenn es in Brasilien regnet, wird die Ernte gut und der Kaffepreis wird fallen. Die Kaffeehauskette Starbucks kann deshalb ihre Gewinnspanne erhöhen und der Wert der Aktie wird steigen. Das ist Navarros eifachstes Beispiel dafür, dass sich die Beobachtung internationaler Zusammenhänge für den Anleger auszahlen kann. Der Leser sollte für die Lektüre etwas Konzentration und Zeit mitbringen denn anders als der populäre Titel vielleicht suggeriert, stellt das Nachvollziehen der von ihm herausgearbeiteten Mechanismen durchaus eine kleine intellektuelle Herausforderung dar. Der Autor hat sich allerdings bemüht, es dem Leser nicht schwerer als notwendig zu machen. Die Darstellung wird in angenehmer Weise aufgelockert durch Zitate aus Wirtschaftsnachrichten zum Beginn jedes Kapitels und durch kleine Geschichten, die die jeweils behandelte Problematik illustrieren. Navarro empfiehlt, auf der Welle der Marktentwicklung zu reiten und nicht gegen die Markttendenzen zu investieren. Der Fokus des Anlegers soll dabei nicht auf die einzelne Firma, sondern auf die ganze Branche gerichtet sein. Im Mittelpunkt der Analyse steht die Abhängigkeit der verschiedenen Wirtschaftssegmente vom Konjunkturzyklus, von der Konsumnachfrage, dem Arbeitsmarkt, dem Haushalts- und Handelsdefizit, der Inflation, der Produktivität usw. Die wichtige Rolle, die dem Staat im Konjunkturverlauf zugewiesen wird, weist Navarro als Keynsianer aus. In seiner insgesamt lesenwerten Übersicht über die wirtschaftstheoretischen Schulen und die amerikanische Wirtschaftspolitik werden die klassischen Ansätze deshalb zu stiefmütterlich behandelt. Der Autor übeschätzt auch die Möglichkeit der makroökonomischen Steuerung durch den Staat. Das Buch ist sehr nützlich als Übersicht über das Angebot von Medien, kommerziellen und offiziellen Publikationen, die Aufschluss über das Marktgeschehen geben und dieses selbst, oft drastisch, beeinflussen. Der makroökonomische Ansatz hat prinzipiell die volle Sympathie des Rezensenten, da ohne die Kenntnis der großen Zusammenhänge Marktanalyse zum Glücksspiel mutiert. Allerdings muss gesagt werden, dass in der Praxis ein so breites Studium der konjunkturellen Datenbasis, wie von dem Autor empfohlen, von einem nichtprofessionellen Anleger in den meisten Fällen nicht zu leisten ist.

Peter Nararro ist Professor für Makroökonomie an der University of California. Dem entsprechend ist sein Verständnis der Anlagemärkte von der Perspektive auf die großen weltwirtschaftlichen Zusammenhänge bestimmt. Für Navarro ist die Wirtschaft und der Anlagemarkt ein "Schachbrett", auf dem derjenige gewinnt, der soviele Züge wie möglich voraus denkt.

Schon der Titel des Buches weist auf seine Herangehensweise hin. Wenn es in Brasilien regnet, wird die Ernte gut und der Kaffepreis wird fallen. Die Kaffeehauskette Starbucks kann deshalb ihre Gewinnspanne erhöhen und der Wert der Aktie wird steigen. Das ist Navarros eifachstes Beispiel dafür, dass sich die Beobachtung internationaler Zusammenhänge für den Anleger auszahlen kann. Der Leser sollte für die Lektüre etwas Konzentration und Zeit mitbringen denn anders als der populäre Titel vielleicht suggeriert, stellt das Nachvollziehen der von ihm herausgearbeiteten Mechanismen durchaus eine kleine intellektuelle Herausforderung dar. Der Autor hat sich allerdings bemüht, es dem Leser nicht schwerer als notwendig zu machen. Die Darstellung wird in angenehmer Weise aufgelockert durch Zitate aus Wirtschaftsnachrichten zum Beginn jedes Kapitels und durch kleine Geschichten, die die jeweils behandelte Problematik illustrieren. Navarro empfiehlt, auf der Welle der Marktentwicklung zu reiten und nicht gegen die Markttendenzen zu investieren. Der Fokus des Anlegers soll dabei nicht auf die einzelne Firma, sondern auf die ganze Branche gerichtet sein. Im Mittelpunkt der Analyse steht die Abhängigkeit der verschiedenen Wirtschaftssegmente vom Konjunkturzyklus, von der Konsumnachfrage, dem Arbeitsmarkt, dem Haushalts- und Handelsdefizit, der Inflation, der Produktivität usw. Die wichtige Rolle, die dem Staat im Konjunkturverlauf zugewiesen wird, weist Navarro als Keynsianer aus. In seiner insgesamt lesenwerten Übersicht über die wirtschaftstheoretischen Schulen und die amerikanische Wirtschaftspolitik werden die klassischen Ansätze deshalb zu stiefmütterlich behandelt. Der Autor übeschätzt auch die Möglichkeit der makroökonomischen Steuerung durch den Staat. Das Buch ist sehr nützlich als Übersicht über das Angebot von Medien, kommerziellen und offiziellen Publikationen, die Aufschluss über das Marktgeschehen geben und dieses selbst, oft drastisch, beeinflussen. Der makroökonomische Ansatz hat prinzipiell die volle Sympathie des Rezensenten, da ohne die Kenntnis der großen Zusammenhänge Marktanalyse zum Glücksspiel mutiert. Allerdings muss gesagt werden, dass in der Praxis ein so breites Studium der konjunkturellen Datenbasis, wie von dem Autor empfohlen, von einem nichtprofessionellen Anleger in den meisten Fällen nicht zu leisten ist.

geschrieben am 06.02.2006 | 366 Wörter | 2354 Zeichen

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