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Der Glückliche Löwe


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Rezension von

Kristina Scherer

Der Glückliche Löwe Das vorliegende Werk gilt als einer der Klassiker der Internationalen Kinderliteratur. Die Originalausgabe erschien 1954 unter dem Titel „The Happy Lion“ und zwei Jahre später wurde die deutsche Übersetzung mit dem Ersten Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Ursprünglich enthält dieses Bilderbuch vier Kapitel („Mein Freund, der glückliche Löwe“, „Der glückliche Löwe“, „Das glückliche Löwenkind“, „Der glückliche Löwe und der Bär“), von denen allerdings nur eines in dieser neu gestalteten Ausgabe von 2004 abgedruckt ist. Die Erzählung „Der glückliche Löwe“ schildert das Leben eines Löwen, der solange glücklich ist, wie er in einem Felsengarten mit kleinem Häuschen im Stadtpark wohnt, von allen Parkbesuchern freundlich gegrüßt und gefüttert wird und jeden Sonntag den Klängen der hiesigen Musikkapelle lauschen darf. Als eines Morgens plötzlich die Tür seines Löwenhauses offen steht, bekommt der liebenswerte Löwe Angst, ein ungebetener Gast könne sein Reich betreten. Kurzerhand entschließt er sich, selbst etwas spazieren zu gehen und seinen Freunde in der Stadt, denen er jeden Tag im Park begegnet, ebenfalls einen Besuch abzustatten. Getreu der Devise „Der Löw´ ist los“ brechen jedoch alle Menschen in Panik aus, als unser Protagonist die Stadt betretet. Sogar seine Freunde fangen an zu schreien als sie ihn sehen und laufen vor ihm weg. Der Löwe versteht die Welt nicht mehr, bis er Franz begegnet, dem Sohn des Parkwärters. Gemeinsam gehen sie in den Park zurück, wo der Löwe nun wieder glücklich und zufrieden leben kann. Anhand dieser Geschichte über einen großen Löwen und einen kleinen Jungen, der unerschrocken zu seinem Freund steht und dabei als Vorbild für seine Mitmenschen fungiert, erfahren wir, dass Vorurteile oder Klischeegedanken schlechte Berater für eine Freundschaft sind - egal ob zwischen Mensch und Mensch oder Mensch und Tier. Allerdings wäre es für Kinder wichtig zu wissen, dass ein Zirkus-, Zoo- oder Stadtparklöwe leidet und überhaupt nicht glücklich ist, wenn er sein Leben alleine und hinter Gitterstäben verbringen muss. Roger Duvoisin hat den „glücklichen“ Löwen und die etwas einfältigen Stadtbewohner in kräftigen, beinahe expressionistischen Bildern zum Leben erweckt, welche aufgrund der skizzenhaften Linienführung und der geringen Farbenvielfalt allerdings eher an Cartoons aus Zeitschriften erinnern. Besonders viele Details sind in den eher schlicht gehaltenen Illustrationen nicht zu erkennen. Fast erscheinen sie etwas lieblos. Neben kolorierten Bildern in warmen Rot- und Ockertönen ist jede zweite Zeichnung lediglich im Duoton abgedruckt. So ehrenhaft es für die Autoren auch gewesen sein mag, den Jugendliteraturpreis entgegen nehmen zu dürfen, kommt man 50 Jahre später zu dem vernichtenden Urteil, dass „Der glückliche Löwe“ im Jahre 2005 längst nicht mehr den Anforderungen gerecht werden kann, die heutzutage an ein Bilderbuch gestellt werden. An dieser Stelle möchte ich vielmehr auf die übrigen Werke aus dem KeRLE Verlag bei Herder verweisen, die ausnahmslos und mit gutem Gewissen empfohlen werden können. Allesamt von bibliophiler Kostbarkeit, lassen sie nicht nur Kinderherzen höher schlagen und vermitteln in farbenprächtigen, leuchtenden sowie liebevoll gestalteten Bildern Werte, auf die es im Leben wirklich ankommt, die aber in der heutigen Leistungsgesellschaft leider oftmals in Vergessenheit geraten- mit besonderem Augenmerk auf die unantastbare Individualität des Kindes. Die einzigartigen Bilder- und Vorlesebücher erweisen sich als ebenso unterhaltsam wie pädagogisch wertvoll. Mit zeitlosem Charme werden die Kleinen über die großen Themen des Lebens informiert und für unbegründete Vorurteile sensibilisiert. Zu den erfolgreichsten Publikationen zählen die Bilderbücher mit den atemberaubenden Glitzereffekten bei einer Gesamtauflage von über 70.000 Exemplaren („Kleine Elfe, bring mir Glück“, „Kleine Elfe, komm zurück“, „Auch du hast einen Stern“), die eminent kindgerechten Interpretationen der wichtigsten Bibelgeschichten mit wahrhaftigen Gemälden der Ausnahmekünstlerin Jane Ray sowie die Werke „Küssen nicht erlaubt“, „Vimala gehört zu uns“ und „Geh mit niemandem mit, Lena!“, in denen zwei Künstlerseelen zu einem Paartanz zusammengefunden haben, der in sanften Schwingungen um typische Elternthemen kreist. Bei den Vorlesebüchern sind die Abenteuer der Hexe Billerbix nenneswert, bei den Jugendbüchern die Detektivgeschichten des Professors Berkley, der gemeinsam mit seiner schwarzen Katze Witty schon so manchem Verbrecher das Handwerk gelegt hat. Auf jeden Fall hat der KeRLE Verlag seinen Konkurrenten eines voraus: Das gewisse Etwas.

Das vorliegende Werk gilt als einer der Klassiker der Internationalen Kinderliteratur. Die Originalausgabe erschien 1954 unter dem Titel „The Happy Lion“ und zwei Jahre später wurde die deutsche Übersetzung mit dem Ersten Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Ursprünglich enthält dieses Bilderbuch vier Kapitel („Mein Freund, der glückliche Löwe“, „Der glückliche Löwe“, „Das glückliche Löwenkind“, „Der glückliche Löwe und der Bär“), von denen allerdings nur eines in dieser neu gestalteten Ausgabe von 2004 abgedruckt ist.

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Die Erzählung „Der glückliche Löwe“ schildert das Leben eines Löwen, der solange glücklich ist, wie er in einem Felsengarten mit kleinem Häuschen im Stadtpark wohnt, von allen Parkbesuchern freundlich gegrüßt und gefüttert wird und jeden Sonntag den Klängen der hiesigen Musikkapelle lauschen darf. Als eines Morgens plötzlich die Tür seines Löwenhauses offen steht, bekommt der liebenswerte Löwe Angst, ein ungebetener Gast könne sein Reich betreten. Kurzerhand entschließt er sich, selbst etwas spazieren zu gehen und seinen Freunde in der Stadt, denen er jeden Tag im Park begegnet, ebenfalls einen Besuch abzustatten. Getreu der Devise „Der Löw´ ist los“ brechen jedoch alle Menschen in Panik aus, als unser Protagonist die Stadt betretet. Sogar seine Freunde fangen an zu schreien als sie ihn sehen und laufen vor ihm weg. Der Löwe versteht die Welt nicht mehr, bis er Franz begegnet, dem Sohn des Parkwärters. Gemeinsam gehen sie in den Park zurück, wo der Löwe nun wieder glücklich und zufrieden leben kann.

Anhand dieser Geschichte über einen großen Löwen und einen kleinen Jungen, der unerschrocken zu seinem Freund steht und dabei als Vorbild für seine Mitmenschen fungiert, erfahren wir, dass Vorurteile oder Klischeegedanken schlechte Berater für eine Freundschaft sind - egal ob zwischen Mensch und Mensch oder Mensch und Tier.

Allerdings wäre es für Kinder wichtig zu wissen, dass ein Zirkus-, Zoo- oder Stadtparklöwe leidet und überhaupt nicht glücklich ist, wenn er sein Leben alleine und hinter Gitterstäben verbringen muss.

Roger Duvoisin hat den „glücklichen“ Löwen und die etwas einfältigen Stadtbewohner in kräftigen, beinahe expressionistischen Bildern zum Leben erweckt, welche aufgrund der skizzenhaften Linienführung und der geringen Farbenvielfalt allerdings eher an Cartoons aus Zeitschriften erinnern. Besonders viele Details sind in den eher schlicht gehaltenen Illustrationen nicht zu erkennen. Fast erscheinen sie etwas lieblos. Neben kolorierten Bildern in warmen Rot- und Ockertönen ist jede zweite Zeichnung lediglich im Duoton abgedruckt.

So ehrenhaft es für die Autoren auch gewesen sein mag, den Jugendliteraturpreis entgegen nehmen zu dürfen, kommt man 50 Jahre später zu dem vernichtenden Urteil, dass „Der glückliche Löwe“ im Jahre 2005 längst nicht mehr den Anforderungen gerecht werden kann, die heutzutage an ein Bilderbuch gestellt werden.

An dieser Stelle möchte ich vielmehr auf die übrigen Werke aus dem KeRLE Verlag bei Herder verweisen, die ausnahmslos und mit gutem Gewissen empfohlen werden können. Allesamt von bibliophiler Kostbarkeit, lassen sie nicht nur Kinderherzen höher schlagen und vermitteln in farbenprächtigen, leuchtenden sowie liebevoll gestalteten Bildern Werte, auf die es im Leben wirklich ankommt, die aber in der heutigen Leistungsgesellschaft leider oftmals in Vergessenheit geraten- mit besonderem Augenmerk auf die unantastbare Individualität des Kindes. Die einzigartigen Bilder- und Vorlesebücher erweisen sich als ebenso unterhaltsam wie pädagogisch wertvoll. Mit zeitlosem Charme werden die Kleinen über die großen Themen des Lebens informiert und für unbegründete Vorurteile sensibilisiert.

Zu den erfolgreichsten Publikationen zählen die Bilderbücher mit den atemberaubenden Glitzereffekten bei einer Gesamtauflage von über 70.000 Exemplaren („Kleine Elfe, bring mir Glück“, „Kleine Elfe, komm zurück“, „Auch du hast einen Stern“), die eminent kindgerechten Interpretationen der wichtigsten Bibelgeschichten mit wahrhaftigen Gemälden der Ausnahmekünstlerin Jane Ray sowie die Werke „Küssen nicht erlaubt“, „Vimala gehört zu uns“ und „Geh mit niemandem mit, Lena!“, in denen zwei Künstlerseelen zu einem Paartanz zusammengefunden haben, der in sanften Schwingungen um typische Elternthemen kreist. Bei den Vorlesebüchern sind die Abenteuer der Hexe Billerbix nenneswert, bei den Jugendbüchern die Detektivgeschichten des Professors Berkley, der gemeinsam mit seiner schwarzen Katze Witty schon so manchem Verbrecher das Handwerk gelegt hat.

Auf jeden Fall hat der KeRLE Verlag seinen Konkurrenten eines voraus: Das gewisse Etwas.

geschrieben am 07.01.2005 | 655 Wörter | 3986 Zeichen

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